Bayer 04 Leverkusen ist in der Fußball-Bundesliga durch das 3:1 gegen Eintracht Frankfurt auf Platz sechs vorgerückt und hat sogar wieder die Qualifikation für die Champions League im Visier.
Bayer 04 LeverkusenWerkself befindet sich weiter im Aufschwung

Bayer 04 Leverkusen jubelt gemeinsam über das Tor zum 1:0 durch Amine Adli.deo xHDx
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Xabi Alonsos Deutsch-Kenntnisse sind noch immer ein wenig in der Entwicklungsphase. Also erkundigte sich der spanische Trainer von Bayer 04 Leverkusen nach dem 3:1 (2:0)-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt und dem Sprung auf den Europa League-Platz sechs der Fußball-Bundesliga bei Pressesprecherin Valeska Homburg mit einem Augenzwinkern nach dem richtigen Ausdruck: „Wie sagt man auf Deutsch? Fuß auf dem Boden?“
Eine Frage, die die aktuelle sportliche Situation unter Bayer-Kreuz kaum besser zusammenfassen könnte. Nach der Einstellung des Vereinsrekordes von sieben Pflichtspielsiegen in Serie nähert sich der Werksclub mit großen Schritten den eigenen Ansprüchen und schubste die Frankfurter am 27. Spieltag aus den Europapokalplätzen. Leverkusen hat nicht nur elf Punkte Rückstand auf die Eintracht innerhalb von sechs Bundesliga-Spieltagen aufgeholt, sondern auch den vorläufigen Höhepunkt seiner Entwicklung unter Alonso erreicht.
Siebter Pflichtspielsieg in Serie
Zur Erinnerung: Im zweiten Spiel mit dem ehemaligen Weltklasse-Mittelfeldspieler auf der Bank war Bayer im Hinspiel noch desaströs mit 1:5 bei den Hessen untergegangen. Nun träumen sie in Leverkusen vor dem Viertelfinal-Hinspiel der Europa League am Donnerstag (21 Uhr/RTL) in der BayArena gegen die Belgier von Saint Gilloise sogar wieder vom erneuten Einzug in die Champions League. „Das hätte im Winter niemand gedacht“, kennzeichnende Amine Adli den ebenso rasanten wie unverhofften Aufstieg. Fünf Punkte beträgt der Rückstand auf Platz vier noch.
Der immer besser in Schwung kommende Franzose hatte am Samstag unwiderstehlich zum frühen 1:0 getroffen (10.) und ebenso von einer Vorarbeit von Nationalspieler Florian Wirtz profitiert wie Moussa Diaby beim 2:0 (34.). Nach dem 2:1 durch Djibril Sow (74.) und unnötiger Spannung erlöste Sardar Azmoun die Hausherren mit seinem vierten Saisontreffer erst am Ende der Nachspielzeit (90.+5). Die mit individueller Klasse über den Maßen gespickte Werkself präsentiert sich im Frühjahr 2023 endlich als funktionierendes Kollektiv und findet mittlerweile auch immer einen Weg ihre Spiele zu gewinnen.
Das hätte im Winter niemand gedacht.
Der Aufschwung zieht sich durch alle Mannschaftsteile. Der letzte grobe Patzer von Kapitän und Torwart Lukas Hradecky ist schon fast in Vergessenheit geraten. In der Dreierkette ist Jonathan Tah wieder der Abwehrchef, der er schon von Anfang der Saison an sein wollte. Frankfurts Wunderstürmer Randal Kolo Muani bekam jedenfalls keinen Stich gegen den 27-Jährigen. An Tahs Seite findet auch Edmond Tapsoba langsam, aber sicher wieder zu seiner unbestrittenen Klasse zurück.
Vor der mit Robert Andrich und Weltmeister Exequiel Palacios gehört die Rückkehr von Florian Wirtz zu den elementaren Bausteinen der Erfolgsserie. Der 19-Jährige macht eben einfach den Unterschied aus, von dem dann auch die Tempospieler Jeremie Frimpong, Adli und Diaby profitieren.
Xabi Alonso bremst die Euphorie
Alles ein Verdienst von Xabi Alonso, der sich freute, dass seine Mannschaft gegen die seit Wochen in der Bundesliga kriselnden Frankfurter „mit dieser guten Dynamik weitermachen konnte“. Gleichzeitig aber versuchte die Euphorie zu bremsen: „Aber wir schauen nicht auf die Tabelle. Wir müssen ruhig bleiben. Das war ein wichtiger Schritt, aber es gibt noch viel Arbeit zu tun. Voller Fokus auf Saint Gilloise.“ Oder zusammengefasst: „Fuß auf dem Boden“.