Köln – Köln. Als Ende Mai die Paarungen der ersten DFB-Pokal-Runde gezogen wurden, war das Losglück beileibe nicht aufseiten des 1. FC Köln. Mit dem Zweitligisten SSV Jahn Regensburg hatte der Fußball-Bundesligist den nominell stärksten Kontrahenten aus dem Amateurtopf erwischt. Die düstere Vorahnung sollte sich am vergangenen Samstag bestätigen.
Mit einer 5:6-Niederlage nach Elfmeterschießen musste die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart schon zum Auftakt des Wettbewerbs die Segel streichen. Der Traum vom Finale in Berlin war zum frühestmöglichen Zeitpunkt geplatzt. Aus der Dreifachbelastung ist in Windeseile eine Zweifachbelastung geworden für den Europapokal-Teilnehmer 2022/23.
Auslosung im Livestream
Wenn an diesem Dienstag (14 Uhr, Livestream auf uefa.com) in der Uefa-Zentrale im schweizerischen Nyon die Duelle für die Playoffs zur Gruppenphase der Conference League ermittelt werden, hoffen die Geißböcke auf mehr Losglück. Einen Tag vorher stand zumindest schon mal fest, dass die Kölner Chancen auf den Einzug in die Gruppenphase weiter gestiegen sind. Die Uefa hat die Zahl der möglichen FC-Gegner durch die Bildung von Lostöpfen auf acht reduziert.
Sinn dieser Maßnahme ist, das Aufeinandertreffen von Mannschaften aus demselben Land oder politisch brisante Duelle zu verhindern. Eine sehr hohe Hürde – wie es beispielsweise der französische Spitzenclub OGC Nizza oder die belgischen Traditionsvereine RSC Anderlecht und Royal Antwerpen gewesen wären – ist für die Kölner nicht dabei. Stattdessen ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es der nach dem Ausgang der zweiten Qualifikationsrunde als gesetzt geltende Bundesligist mit einem Exoten zu tun bekommt.
Diese Kontrahenten kommen infrage
Als Kontrahenten kommen infrage die Sieger aus den Drittrundenspielen FC Lugano (Schweiz) gegen Hapoel Be’er Scheva (Israel), Fehérvár FC (Ungarn) gegen Petrocub Hincesti (Moldau), Spartak Trnava (Slowakei) gegen Raków Czestochowa (Polen) sowie Lewski Sofia (Bulgarien) gegen Hamrun Spartans (Malta).
Da die Drittrundenpartien (Hin-/Rückspiele: 4./11. August) erst noch ausgetragen werden müssen, kann der 1. FC Köln am Dienstag seinen Playoff-Gegner zunächst nur von acht auf zwei Mannschaften eingrenzen. Er bekommt also einen „Sieger aus“ zugelost. Die Playoffs selbst sind für den 18. und 25. August angesetzt. Daraus folgt, dass der FC erst eine Woche vor dem Start darüber Bescheid weiß, mit wem genau er es zu tun bekommt.
„Man muss es nehmen, wie es kommt“
Klarheit wird dagegen schon am Dienstag in der Frage herrschen, ob der FC im Hin- oder Rückspiel vor eigenem Publikum aufläuft. Das Prozedere der Auslosung sieht vor, dass zunächst eine Kugel aus dem Topf der gesetzten Teams und danach eine Kugel aus dem Topf der ungesetzten Mannschaften gezogen wird. Diese beiden Kugeln kommen in einen separaten Topf. Die Mannschaft, die von den zwei Kugeln als erste gezogen wird, trägt das Playoff-Hinspiel daheim aus. Die Kugeln sind nicht mit Vereinsnamen versehen. Stattdessen ist jedem Club eine Nummer zugeordnet.
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Stärkster möglicher Gegner ist wohl der FC Lugano, der die Saison in der Schweizer Super League als Vierter abgeschlossen hat. Ein Duell gegen den Club aus dem wunderschönen Kanton Tessin dürfte zumindest unter kulturellen Gesichtspunkten hoch im Kurs stehen bei den Kölner Anhängern. Diejenigen Fans, die ein Reiseabenteuer bevorzugen, werden dagegen auf ein Spiel in Israel, Ungarn, Moldau, der Slowakei, Polen, Bulgarien oder auf Malta hoffen.
Die FC-Verantwortlichen, die in Person von Lizenzspielerleiter Thomas Kessler in Nyon vertreten sein werden, halten sich alles offen. „Man tut sich nie einen Gefallen, wenn man sich auf einen Gegner festlegt. Man muss es nehmen, wie es kommt“, meint Sportchef Christian Keller. Die Playoffs werden ohne die Auswärtstorregel ausgetragen.