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2:5 in Gladbach1. FC Köln verliert Derby nach langer Unterzahl deutlich

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Kölns Florian Dietz (m) und Denis Huseinbasic reagieren nach dem Gegentreffer zum 5:2.

Mönchengladbach – Es gab Zeiten, in denen die Mannschaft des 1. FC Köln nach einer Derby-Abfuhr den Gang in die Fankurve fürchten musste. Nach dem bitteren 2:5 (1:2) bei Borussia Mönchengladbach bewies der Kölner Anhang jedoch ein feines Gespür für die besondere Situation. Als die FC-Spieler nach dem Abpfiff mit hängenden Köpfen Richtung Gästeblock trotteten, wurden sie mit aufmunterndem Applaus empfangen.

Schließlich war an diesem Sonntagnachmittag praktisch alles gegen die Geißböcke gelaufen, die nach einer Gelb-Roten Karte für Florian Kainz eine Halbzeit lang in Unterzahl auskommen mussten und in Dejan Ljubicic (Knöchelverletzung) einen weiteren Leistungsträger frühzeitig verloren. „Es geht ihm scheiße. Er wird längerfristig ausfallen“, klagte Baumgart, der die rabenschwarzen 90 Kölner Minuten am Niederrhein in der ihm eigenen Art zusammenfasste: „Wir haben den Arsch voll bekommen. Das tut weh.“

Partie begann mit nickligen Zweikämpfen

Wie zu erwarten hatte Baumgart vor dem Anpfiff den Rückwärtsgang eingelegt. Nach seiner Siebener-Rotation in der Conference League gegen Partizan Belgrad (0:1) schickte der FC-Trainer exakt jene Startelf ins Rennen, die in der Vorwoche beim 3:2-Sieg über Borussia Dortmund noch begeistert hatte. Die Partie begann mit nickligen Zweikämpfen zwischen den Strafräumen. In der zehnten Minute tauchten die Gastgeber dann zum ersten Mal vor dem Kölner Gehäuse auf. Marcus Thuram dribbelte sich durch den Sechzehner, scheiterte aber an Marvin Schwäbe, der mit dem Fuß entschärfte.

Aus dem Spiel heraus gelang beiden Mannschaften ansonsten erst einmal wenig. Daher verwunderte es nicht, dass ein ruhender Ball zum ersten Treffer des Spiels führte. Jonas Hofmann schlug eine Ecke ins Zentrum, wo sich Marvin Friedrich gegen Luca Kilian durchsetzte und den Ball mit dem Schulterblatt gegen Schwäbes Laufrichtung zum 1:0 ins lange Eck bugsierte (27.).

Eine extrem bittere Viertelstunde für die Kölner

Der Jubel im mit 54.042 Zuschauern ausverkauften Borussia-Park war noch nicht richtig verhallt, da wurde Florian Kainz im Gladbacher Strafraum von Hofmann zu Fall gebracht. Schiedsrichter Sven Jablonski entschied zuerst auf Weiterspielen, wurde aber vom „Kölner Keller“ überstimmt. Kainz verwandelte rechts unten zum Ausgleich (31.). Doch dann brach eine extrem bittere Viertelstunde über die Kölner herein. Erst wurde Dejan Ljubicic bei einem Foul von Rami Bensebaini derart schlimm am Knöchel erwischt, dass die FC-Allzweckwaffe ausgewechselt werden musste (40.).

Fünf Minuten später war das Derby auch für Kölns zweiten Österreicher vorzeitig beendet. Nach einer zu kurz abgewehrten Kramer-Hereingabe fuhr Kainz an der Strafraumkante in der Luft gegen Hofmann den Ellenbogen klar aus. Der Linksaußen, der für sein Einsteigen gegen Joe Scally bereits mit Gelb verwarnt war (11.), kassierte folgerichtig die Ampelkarte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Bensebaini sicher zur erneuten Gladbacher Führung (45.+2). „Es ist bitter, dass ich die Mannschaft damit geschwächt habe“, ärgerte sich Kainz. „Eine ganze Halbzeit in Unterzahl ist richtig schwer.“

„Wir haben viele Fehler gemacht und der Gegner hat es gut ausgenutzt“

Und nur eine Minute nach Wiederbeginn stand es auch schon 3:1, als Lars Stindl nach einem chaotischen Ballwechsel aus 20 Metern Maß nahm und ins lange Eck traf. Damit war das Spiel früh entschieden. Für die Kölner ging es nur noch um Schadensbegrenzung. Doch auch dieses Vorhaben misslang. Eine Viertelstunde vor Schluss schob Bensebaini nach einem sehenswerten Angriff zum 4:1 ein (76.).

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Der eingewechselte Youngster Denis Huseinbasic verkürzte aus kurzer Distanz mit seinem ersten Bundesligator zwar auf 2:4 (83.), doch dann wurde die Kölner Defensive in der Nachspielzeit ein weiteres Mal auseinandergespielt. Thuram vollstreckte unter den Querbalken (90.+1). „Wir haben viele Fehler gemacht und der Gegner hat es gut ausgenutzt“, resümierte Steffen Baumgart, der in Gedanken aber bei Dejan Ljubicic war. Passend dazu erklang aus der Gästekurve das Lied vom „Veedel“, das zu Zusammenhalt in schweren Momenten aufruft.