Am Samstag trifft der 1. FC Köln auf eines der spannendsten deutschen Talente, um das sich die Geißböcke selbst jahrelang bemühten.
Shootingstar des SSV UlmDaran scheiterte der Wechsel von Maurice Krattenmacher zum 1. FC Köln
Wenn der SSV Ulm am Samstag (13 Uhr, Sky) in Müngersdorf vorstellig wird, dürfte Sportchef Christian Keller bei einem Spieler des Zweitliga-Neulings besonders interessiert hinschauen. U19-Nationalspieler Maurice Krattenmacher gilt als eines der spannendsten Talente des deutschen Fußballs, um dessen Dienste sich der 1. FC Köln auch im Vorfeld dieser Saison bemühte. „Köln hat jahrelang immer wieder an Maurice gebaggert, unter Christian Keller mit einer offiziellen Anfrage“, sagt „Manni“ Schwabl, der Präsident von Krattenmachers Ex-Club SpVgg Unterhaching, im Gespräch mit der Rundschau.
Das Offensiv-Talent, das auf Einladung des FC im Dezember 2019 zum Derby gegen Bayer Leverkusen (2:0) schon einmal im Rhein-Energie-Stadion zu Gast war, hätte sich einen Wechsel zu den Geißböcken vorstellen können. „Köln war sicherlich auch ein Thema bei der Frage, welcher Club den logischen nächsten Schritt für Maurice darstellt“, erklärt Schwabl. Das Rennen machte Branchenprimus Bayern München, dessen Sportdirektor Christoph Freund dem 19-Jährigen eine „erstklassige Perspektive“ bescheinigt.
Weshalb der Rekordmeister im Sommer eine Ablöse im unteren einstelligen Millionenbereich auf den Tisch legte, um seinen einstigen Jugendspieler an die Säbener Straße zurückzuholen. „Wir versprechen uns viel von ihm in der Zukunft. Talente wie ihn muss man sorgfältig aufbauen“, erklärte Freund, warum Krattenmacher für eine Saison an den Kooperationspartner SSV Ulm verliehen wurde.
Alles zum Thema FC Bayern München
- „Zahlen selber eintragen“ Diesen Tipp gib Lothar Matthäus Bayern München im Fall Musiala
- Baskets verlieren Die Bayern gehen im Schlussviertel vom Gas
- „Ein Witz, ein einziges Chaos“ England-Presse schießt gegen Thomas Tuchel
- Wichtiger Auswärtssieg Starkes drittes Viertel reicht den Baskets
- Bayer Leverkusen Warum das nächste Spiel das wichtigste ist
- Nach schwerer Krankheit Christian Ziege trauert um seine Ehefrau – und teilt emotionale Fotos
- „Die sollen mal arbeiten“ Uli Hoeneß rechnet mit FDP und Christian Lindner ab – und fordert Neuwahlen
Neben emotionalen Gründen – der gebürtig aus Bad Aibling in Oberbayern stammende Maurice Krattenmacher gilt als heimatverbundener junger Mensch – war den Kölnern das bis Januar 2025 geltende Verbot zur Registrierung neuer Spieler offenbar auch in dieser interessanten Personalie mit zum Verhängnis geworden. „Bei einem Wechsel nach Köln hätte sich die Frage gestellt, ob und wenn ja, wie lange eine Weiterleihe an einen Zweitliga-Konkurrenten realisierbar gewesen wäre. Ein weiteres Jahr in der 3. Liga kam für Maurice nicht infrage“, sagt „Manni“ Schwabl, der Krattenmacher eine große Karriere zutraut: „Er hat das Potenzial, um es weit nach oben zu schaffen.“
Was ihn schon in jungen Jahren zu einem besonderen Spieler macht? „Maurice verbindet Bodenständigkeit mit Talent. Ich vergleiche ihn gerne mit Marco Reus. Er spielt zwar im offensiven Mittelfeld, entwickelt aber enormen Zug zum Tor und hat mit Ball ein brutales Tempo“, sagt Schwabl über das einstige Hachinger Aushängeschild.
Nach holprigem Beginn ist Krattenmacher mit dem SSV Ulm mittlerweile in der 2. Liga angekommen. Beim jüngsten 3:1 gegen Eintracht Braunschweig, dem zweiten Sieg der „Spatzen“ in Serie, war die Bayern-Leihgabe der überragende Mann auf dem Platz und an allen drei Toren beteiligt gewesen. Christian Keller wird es registriert haben. Und insgeheim womöglich die Hoffnung hegen, dass es irgendwann doch noch etwas werden könnte mit dem 1. FC Köln und Maurice Krattenmacher.