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Rheinderby in Düsseldorf1. FC Köln kann auf seinen Topscorer bauen

Lesezeit 3 Minuten
Kölner Startelf-Kandidaten für das Rheinderby: Linton Maina (r.) Julian Pauli (hinten) und Eric Martel (l.).

Kölner Startelf-Kandidaten für das Rheinderby: Linton Maina (r.) Julian Pauli (hinten) und Eric Martel (l.).

Ausverkauftes Stadion und Risikospiel: Das Rheinderby zwischen Fortuna Düsseldorf und dem 1. FC Köln wirft seine Schatten voraus.

Die Clubs mussten lange warten, um ihre nachbarschaftliche Rivalität ausleben zu können und ihre Anhänger tatsächlich sogar noch ein bisschen länger. Der 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf standen sich zuletzt in der Bundesliga-Saison 2019/20 gegenüber.

Das 2:2 am 24. Mai 2020 in Müngersdorf war dank Corona allerdings ein Geisterspiel. Wahrscheinlich wäre das dramatische Remis mitten im Abstiegskampf mit den beiden späten Kölner Treffern durch Anthony Modeste (88.) und Jhon Cordoba (90.+1) mit einem vollen Stadion auch gänzlich anders in Erinnerung geblieben.

Wenn sich die Fortuna und der FC am Samstag nun endlich wiedertreffen und ihr 61. Rheinderby bestreiten, wird die Hütte auf jeden Fall voll sein. Das Topspiel der 2. Bundesliga ist mit 54 600 Zuschauern seit Wochen und zum ersten Mal in dieser Saison ausverkauft. In den beiden Spitzenspielen gegen den Karlsruher SC (0:0) und Hannover 96 (1:0) blieb die Zuschauerzahl unter 40 000. Für Kölner Verhältnisse unvorstellbar. Selbst in der 2. Liga ist jedes Heimspiel der Geißböcke bis auf den letzten Platz gefüllt. 6500 FC-Fans begleiten ihre Mannschaft am Samstag nach Düsseldorf.

Was soll man als Kölner über Düsseldorf sagen?
Thomas Kessler, Leiter Lizenzabteilung

„Die Vorfreude ist groß, dieses Spiel ist immer etwas Besonderes“, sagte Thomas Kessler mit einem Augenzwinkern. Als gebürtiger Kölner kennt der Leiter der Lizenzspielerabteilung des FC die Rivalität zwischen den beiden nur 45 Kilometer voneinander entfernt liegenden rheinischen Metropolen nur zu gut. „Was soll man als Kölner über Düsseldorf sagen?“, wich er der Frage nach seiner Meinung über die Landeshauptstadt geschickt mit einer Gegenfrage und einem vielsagenden Lächeln aus. „Wir wollen die Stimmung aufsaugen und das Derby als das genießen, was es ist, nämlich ein Fußballfest.“

In Kesslers Aussage schwang die Befürchtung mit, dass die Fan-Lager beider Seiten die Rivalität außerhalb des Spielfelds über den Einsatz von Pyrotechnik hinaus auf eine Art und Weise austragen, die im Fußball nichts zu suchen hat: „Ich hoffe, dass rund ums Stadion alles ruhig bleibt. Das ist ganz wichtig bei einem Spiel, das selbst in der 2. Liga eine überregionale Strahlkraft hat“, forderte der Ex-Torwart.

Polizei stuft Rheinderby als Risikospiel ein

Die Polizei bereitet sich rund um das Rheinderby intensiv auf einen Einsatz vor. Die Partie ist als Risikospiel eingestuft worden. Die Polizei teilte am Freitag mit, dass sie „vor, während und nach Anpfiff im Stadionbereich sowie im Stadtgebiet präsent sein“ werde. „Wir schreiten frühzeitig ein und gehen konsequent gegen gewalttätige Personen vor“, sagte Einsatzleiter Thorsten Fleiß. Präventiv seien bereits Bereichsbetretungsverbote und Gefährderansprachen durchgeführt worden, hieß es in der Mitteilung weiter.

Auf der sportlichen Seite gab es am Freitag nach dem Abschlusstraining gute Nachrichten für alle Kölner Anhänger. Topscorer Linton Maina, der seit Mittwoch mit Rückenbeschwerden pausieren musste, absolvierte die gesamte Einheit ohne Beschwerden und steht damit im Kader. Es ist davon auszugehen, dass der 25-Jährige auch in der Startelf stehen wird.

Ljubicic fällt aus, Finkgräfe ist zurück

Im Gegensatz zu Dejan Ljubicic, der aufgrund seiner Erkältung auch am Freitag wie erwartet nicht trainieren konnte und damit für die Partie beim Tabellenführer nicht zur Verfügung steht. FC-Trainer Gerhard Struber könnte ihn entweder durch den etwas defensiveren Mathias Olesen oder durch den offensiven Luca Waldschmidt ersetzen, die beide dann wohl eher über die linke Achter-Position kommen würden. Linton Maina könnte dann auf die rechte Seite rücken, wobei Strubers Mittelfeldraute insgesamt sehr flexibel und mit vielen Positionswechseln agiert.

Zurück im Kader ist auch Max Finkgräfe nach seiner in der Saisonvorbereitung erlittenen Knieverletzung und nur einer Woche im Mannschaftstraining.


Voraussichtliche Aufstellungen:

Fortuna Düsseldorf: Kastenmeier; Iyoha, Hoffmann, Oberdorf, Gavory; Zimmermann, Johannesson, Klausvan Brederode, Schmidt; Kownacki.— 1. FC Köln: Urbig; Thielmann, Hübers, Pauli, Paqarada; Martel, Olesen, Huseinbasic, Maina; Lemperle, Downs. — SR.: Dingert (Lebecksmühle).