Kaderplanung 1. FC KölnDer nächste Leistungsträger bekennt sich

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Florian Kainz vom 1. FC Köln gestikuliert im Spiel gegen Union Berlin.

Kapitän Florian Kainz vom 1. FC Köln gestikuliert im Spiel gegen Union Berlin.

Der 1. FC Köln kann sich über das nächste Bekenntnis eines Stammspielers freuen. Florian Kainz geht trotz Ausstiegsklausel mit in die 2. Bundesliga und sorgte dabei noch für eine Überraschung.

Sportchef Christian Keller hatte es auf dem Mitgliederstammtisch am Mittwoch schon angedeutet. Am nächsten Tag war es dann keine große Überraschung mehr, dass Florian Kainz nach Mark Uth, Jan Thielmann, Timo Hübers und Eric Martel der fünfte Profi des 1. FC Köln ist, der sich trotz Abstieg und damit aktivierter Ausstiegsklausel zum Club bekannt hat und mit in die zweite Bundesliga geht. 

Kainz, vergangene Saison als Nachfolger von Jonas Hector Kapitän des FC und aktuell mit der österreichischen Nationalmannschaft in der Vorbereitung auf die Fußball-Europameisterschaft, gab als dienstältester Spieler im Kölner Kader aber nicht nur ein Treuebekenntnis ab. Als zusätzliches Bonbon verlängerte der 31-Jährige auch noch seinen bis 30. Juni 2025 Vertrag. Der Flügelspieler hat mit Thomas Böhm den gleichen Berater wie der neue Kölner Trainer Gerhard Struber. Über die neue Vertragslaufzeit des zweifachen Familienvaters machte der Bundesliga-Absteiger keine Angabe. 

Der FC ist in den vergangenen fünf Jahren zu meinem Verein und die Stadt zu meiner zweiten Heimat geworden.
Florian Kainz, FC-Profi

„Ich habe in meiner bisherigen Zeit beim FC viele emotionale Ausnahmesituationen erlebt. Meister in der 2. Liga, dramatischer Klassenerhalt in der Bundesliga-Relegation, Einzug in die UEFA Europa Conference League – und nun leider auch einen ganz bitteren Abstieg. Doch in Köln gehen wir zusammen durch dick und dünn. Der FC ist in den vergangenen fünf Jahren zu meinem Verein und die Stadt zu meiner zweiten Heimat geworden. Ich werde mein Bestes geben, um mit der Mannschaft wieder erfolgreich zu sein. Ich will mit meiner Erfahrung vorangehen und freue mich auf die kommende Saison“, erklärte sich Kainz.

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Es ist denkbar, dass Kainz zur neuen Saison das Kapitänsamt niederlegt, um sich wieder voll und ganz auf seine sportliche Leistung konzentrieren zu können. In der vergangenen Saison konnte er seine Normalform nur selten abrufen und stand sinnbildlich für die verkorkste Spielzeit des FC.     Christian Keller freute sich über die nächste Zusage eines Leistungsträgers: „Flo ist für uns Identitäts- und Leistungsträger zugleich. Für das Innenleben unserer Mannschaft spielt er eine sehr wichtige Rolle. Das zeigt sich auch in seiner jetzigen Entscheidung pro FC. Nach einer für ihn auch persönlich sehr herausfordernden Saison 2023/24 stellt er sich seiner Verantwortung und will mitwirken, dass wir wieder erfolgreichere Zeiten erleben. Für die kommenden Wochen wünschen wir Flo alles Gute bei der EM und sind stolz, dass er dort auch den FC vertritt“, sagte der Geschäftsführer Sport des 1. FC Köln.   Sein erstes Spiel im FC-Trikot machte Florian Kainz nach seinem Wechsel von Werder Bremen am 31. Januar 2019 gegen den 1. FC Union Berlin. Im Laufe der Rückrunde der Zweitliga-Saison 2018/19 kam der gebürtige Grazer 14-mal zum Einsatz, bereitete vier Treffer vor und schaffte mit seinen Teamkollegen den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga. Insgesamt zählt der 31-Jährige in der Bundesliga 133 Einsätze (113 Startelf-Einsätze, 21 Tore/28 Assists) für den FC und von 2016 bis 2019 weitere 52 Partien für Werder (fünf Tore, sieben Assists).

Kainz spielt mit Österreich bei der EM

Hinzu kommen zwei wichtige Torvorlagen für den FC im Relegations-Rückspiel bei Holstein Kiel im Mai 2021. Zudem absolvierte der Österreicher im FC-Trikot sechs Spiele im DFB-Pokal (ein Tor, drei Assists) und sieben Partien in der Qualifikation zur UEFA Europa Conference League sowie der anschließenden Gruppenphase inklusive eines Assists im Rückspiel der Qualifikation beim Fehérvár FC in Ungarn. In der vergangenen Saison 2023/24 führte Kainz das Team als Kapitän auf den Platz.

Seine sportliche Heimat ist Sturm Graz, wo der offensive Mittelfeldspieler ausgebildet wurde und sein Profi-Debüt feierte, ehe er 2014 zu Rapid Wien wechselte. Beim Rekordmeister Österreichs empfahl er sich mit starken Leistungen in der Bundesliga und in der Europa League für die A-Nationalmannschaft. Seit 2015 spielte Kainz 28-mal für sein Heimatland und erzielte dabei ein Tor. Die Nominierung für den EM-Kader durch Nationalcoach Ralf Rangnick ist sicher der bisherige Höhepunkt in seiner Karriere.

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