Als wäre die Aufgabe nicht schon schwer genug, hat sich der 1. FC Köln am Freitagnachmittag mit erheblichen Personalproblemen auf den Weg zu seinem Bundesliga-Auswärtsspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim FC Bayern München gemacht. Nachdem mit Davie Selke (Fußbruch), Eric Martel (Gelbsperre), Luca Kilian (Kreuzbandverletzung), Justin Diehl und Mark Uth (Rekonvaleszenten) fünf Ausfälle bereits feststanden, musste sich beim Abschlusstraining am Freitag mit Denis Huseinbasic ein weiterer Akteur abmelden. Muskuläre Probleme machen einen Einsatz des bosnischen Nationalspielers beim noch amtierenden Deutschen Fußball-Meister unmöglich.

Huseinbasics Ausfall stellt Timo Schultz vor ein größeres Problem. Da auch der kampf- und defensivstarke Martel ausfällt, bleiben dem Kölner Trainer mit Dejan Ljubicic und Jacob Christensen nur noch zwei etatmäßige Sechser übrig. Wobei Christensen in der aktuellen Situation nicht wirklich eine Alternative darzustellen scheint.

Der vor der Saison aus Nordsjaelland nach Köln gekommene Däne ist den Beweis seiner Bundesliga-Tauglichkeit bislang schuldig geblieben. Auf ganze fünf Bundesliga-Einsätze mit zusammen gerade einmal 46 Minuten Spielzeit kommt der 22-Jährige. Allerdings war er in der Vorrunde auch lange schwer am Knie verletzt. Sein Bundesliga-Debüt gab „Jaxe“ erst am 20. Januar 2024 bei der 0:4-Heimniederlage gegen Borussia Dortmund. Es dauerte 16 Minuten und war sein bislang längster Einsatz unter Timo Schultz.

Lob von Timo Schultz für Christensen

Der FC-Coach hält große Stücke auf den spielstarken Dänen und wollte ihn vergangene Saison sogar zum FC Basel locken. Christensen entschied sich aber für die Geißböcke und wartet dort auf seinen Durchbruch. „Jacob kann noch mal ein ganz anderes Element in unser Spiel bringen. Er ist ein sehr spielstarker Spieler. Zu Beginn hatte er Probleme mit dem Powerfußball in der Bundesliga. Aber mit dem Ball ist er einer unserer besten Spieler. Von daher erhoffe ich mir in dieser Saison noch einiges von ihm. Er hat eine brutale Qualität“, lobte Schultz seinen Spieler im Trainingslager von Algorfa im März. Danach stand Christensen bei den Partien in Augsburg (1:1) und gegen den VfL Bochum (2:1) allerdings nicht einmal mehr im Spieltagskader.

1. FC Köln und das Geißbockheim

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Von

Moritz A. Rohlinger

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Nun könnte der Däne ausgerechnet im schwersten Auswärtsspiel der Saison bei den Bayern sein Startelfdebüt im Kölner Trikot feiern und die Aufgabe haben, mit dem in dieser Saison selten überzeugenden Dejan Ljubicic das Zentrum dicht zu machen sowie Impulse im Spiel nach vorne zu geben. Für Christensen Chance und große Herausforderung zugleich.

Die Kölner sind nämlich in den zurückliegenden 19 Bundesliga-Partien mit den Münchnern sieglos geblieben. Lediglich zwei Unentschieden gab es dabei für die Geißböcke. Das jüngste Remis gab es am 17. Spieltag der Saison 2022/23, als Joshua Kimmich den Führungstreffer von Ellyes Skhiri erst kurz vor dem Schlusspfiff mit einem Sonntagsschuss zum 1:1 ausgleichen konnte.

100. Bundesliga-Duell zwischen Bayern und FC

Unvergessen bleibt auch der letzte Spieltag der vergangenen Saison, als Jamal Musiala die Bayern in Müngersdorf mit seinem Tor zum 2:1 in der 89. Minuten zum elften Meistertitel hintereinander schoss. Der bislang letzte Dreier des FC gegen den Rekord-Titelträger liegt mittlerweile länger als 13 Jahre zurück. Am 5. Februar 2011 drehten Christian Clemens und Doppelpacker Milivoje Novakovic in Köln einen 0:2-Pausenrückstand in einen 3:2-Erfolg.

Im 100. Bundesliga-Duell seit dem Bayern-Aufstieg 1965 sind die Rolle zwischen dem Tabellenzweiten und dem Vorletzten wieder einmal klar verteilt. München, das am Samstag auf seinen gelbgesperrten Trainer Thomas Tuchel, Serge Gnabry und Leroy Sané verzichten muss, hat 52 der bisherigen 99 Begegnungen gewonnen und lediglich 23 verloren. Die Kölner sind allerdings unter Timo Schultz auswärts in fünf Spielen noch ungeschlagen.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Bayern München: Neuer; Kimmich, Upamecano, Dier, Mazraoui; Laimer, Goretzka; Coman, Müller, Guerreiro; Kane. – 1. FC Köln: Schwäbe; Thielmann, Hübers, Chabot, Heintz; Christensen, Ljubicic; Alidou, Kainz, Finkgräfe; Adamyan. – SR.: Willenborg (Osnabrück).