AboAbonnieren

1. FC KölnZukunfts-Entscheidung von Benno Schmitz steht kurz bevor

Lesezeit 3 Minuten

Nur noch Ersatz: Verteidiger Benno Schmitz.

Bleibt er oder geht er? Der 1. FC Köln hat Benno Schmitz ein Angebot zur Vertragsverlängerung vorgelegt. Was für und was gegen einen Verbleib des dienstältesten FC-Profis spricht.

Er kann es also doch noch. Mit seiner Flanke in der Nachspielzeit auf den Kopf des ebenfalls eingewechselten Siegtorschützen Luca Waldschmidt rief Benno Schmitz bei der dramatischen Wende des Kellerduells gegen den VfL Bochum (2:1) in Erinnerung, warum der Rechtsverteidiger des 1. FC Köln einst auf den Spitznamen „Kölsche Cafu“ getauft worden ist. Damit endete eine lange Durststrecke für den Routinier, der seit Ende Oktober an keinem Treffer des Tabellenvorletzten der Fußball-Bundesliga mehr beteiligt gewesen war. „Ich freue mich für den Benno. Das war eine super Flanke“, lobte FC-Sportchef Christian Keller, der in der entscheidenden Phase des Abstiegskampfes auf Wiederholung hofft: „Das darf er gerne so weiter machen.“

Dass Beno Schmitz am Samstag einer der heimlichen Helden war, täuscht allerdings nicht darüber hinweg, dass der dienstälteste Profi in Reihen des 1. FC Köln auch in persönlicher Hinsicht eine frustrierende Saison erlebt. Unter seinem Fürsprecher Steffen Baumgart war Schmitz zweieinhalb Jahre lang gesetzt. Doch mit Baumgarts Aus Ende Dezember verlor der 29-Jährige sportlich an Stellenwert. Seine letzte Startelf-Nominierung liegt fast zwei Monate zurück. In den jüngsten sechs Spielen kam er nur noch auf 15 Minuten Einsatzzeit.

Benno Schmitz drohte ohne Transfersperre der Abgang

Da auch Leihgabe Rasmus Carstensen, der zweite etatmäßige Rechtsverteidiger im Kölner Aufgebot, zuletzt nicht mehr für Stabilität sorgen konnte, wurde Benno Schmitz in den ersten beiden Spielen nach der Länderspielpause gegen Augsburg (1:1) und Bochum mit Jan Thielmann sogar ein gelernter Offensivspieler hinten rechts vorgezogen. Keine rosigen Aussichten für den früheren Nachwuchsspieler des FC Bayern, der sich über seine unbefriedigende Situation jedoch nie öffentlich beklagte. Das Mitglied des Kölner Mannschaftsrates ist ein feiner Charakter, der sich in den Dienst des Clubs stellt und überdies in der Vergangenheit auf Gehalt verzichtete.

Dennoch ist es ein offenes Geheimnis am Geißbockheim, dass sich die Wege des 1. FC Köln und von Benno Schmitz ohne Transfersperre nach Ablauf dieser Spielzeit wohl getrennt hätten. Der ursprüngliche Plan von Sportchef Keller sah vor, auf Schmitz' Position einen neuen Impuls zu setzen. Da die Kölner nach der Niederlage vor dem Internationalen Sportgerichtshof aber noch bis Januar 2025 ohne externe Verstärkung auskommen müssen, hat sich die Verhandlungsposition des FC-Profis deutlich verbessert.

Dienstältester FC-Profi fühlt sich privat sehr wohl in Köln

Der FC ist nunmehr gewillt, Benno Schmitz zu halten. Wie die Rundschau erfuhr, liegt dem Rechtsverteidiger nach längerer Wartezeit mittlerweile ein schriftliches Angebot zur Vertragsverlängerung vor. Die spannende Frage lautet, ob Schmitz die Offerte annehmen wird – oder ob er sich nach Salzburg, Leipzig und Köln für eine vierte Station in seiner Profi-Laufbahn entscheidet. Eine klare Tendenz scheint es noch nicht zu geben. Dazu passt, dass FC-Lizenzspielerleiter Thomas Kessler unlängst erklärte, es gebe „keinen neuen Stand“.

Der gebürtige Münchener, der kürzlich zum zweiten Mal Vater geworden ist, fühlt sich mit seiner Familie zwar sehr wohl in der Domstadt, die so etwas wie eine zweite Heimat für ihn geworden ist. Doch die sportliche Perspektive des 1. FC Köln gibt Anlass zur Sorge. Trotz des Sieges gegen Bochum droht der siebte Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte, der mit den Fesseln der Transfersperre kurzfristig kaum zu reparieren sein dürfte. Schmitz, der sich vorstellen kann, noch bis Mitte 30 weiterzuspielen, sollen auch Angebote anderer Clubs vorliegen. Eine Entscheidung könnte bis Ende nächster Woche fallen.