13 Jahre beträgt der Altersunterschied zwischen Steffen Baumgart und Lukas Podolski. Trotz dieser doch ordentlichen Spanne sind sich die beiden aber noch auf dem Fußballfeld begegnet. Baumgart trug das Trikot des FC Energie Cottbus, Poldi zunächst das des 1. FC Köln und dann noch das von Bayern München. In der Zweitligasaison2004/05 kam es nach dem 0:0 im Hinspiel in Köln zu einem Duell, das sowohl der aktuelle FC-Coach als auch die Spieler-Legende der Geißböcke nicht vergessen haben dürften.

Vier Podolski-Tore gegen Cottbus

Baumgart erinnert sich jedenfalls noch gut an den 23. Januar 2005 im Stadion der Freundschaft zu Cottbus. Der heute 51-Jährige erzielte bereits nach vier Minuten die Führung für Energie, wurde dann aber wie alle anderen Zeuge einer Podolski-Show. Vier Tore gelangen dem Weltmeister von 2014. Der FC gewann 5:3 und stieg am Ende der Saison in die Bundesliga auf. „Ich habe eines gemacht und er die restlichen. Da haben wir schön den Arsch vollbekommen“, denkt Baumgart an das Spiel zurück. Begegnungen mit Podolski sind für ihn in seiner Zeit als Spieler insgesamt nicht so positiv verlaufen: „Keine Ahnung, ob ich eines gewonnen habe, ich weiß aber, dass ich welche verloren habe.“

Nun trifft Baumgart zum ersten Mal als FC-Coach auf Podolski. Die Kölner testen am Sonntag in St. Johann in einem Blitzturnier ab 15 Uhr zunächst gegen Zweitligist Hannover 96 und anschließend gegen Gornik Zabrze. Poldi steht bei dem polnischen Erstligisten noch bis 2025 unter Vertrag und wird im Kosastadion zum ersten Mal seit elf Jahren wieder gegen seinen Heimatclub FC antreten. Damals trug der inzwischen 38-Jährige das Trikot von Arsenal London.

„Lukas hat eine besondere Beziehung zum FC und ist eine besondere Persönlichkeit in Köln und für den Club. Ich persönlich kenne ihn nicht, sondern habe nur gegen ihn gespielt. Für mein Team ist dieses Spiel erstmal nur ein Test“, sagte Baumgart im Trainingslager in Maria Alm vor dem Duell mit Zabrze.

Der Coach wird für die beiden Partien über jeweils einmal 45 Minuten zwei Mannschaften aufbieten, die sich einmal mit einer Dreierkette des Gegners (Hannover) und das andere Mal mit einer Viererkette (Zabrze) auseinanderzusetzen haben. „Wir werden entsprechend aufstellen. Das passt gut für das Einüben unseres Anlauf- und Aufbauverhaltens. Wir freuen uns auf die ersten Tests“, erklärte Baumgart. Die Nationalspieler Dejan Ljubicic, Florian Kainz und Dimitrios Limnios werden aufgrund ihres leichten Trainingsrückstandes nur 30 Minuten zum Einsatz kommen

Mark Uth spielt erst am Freitag

Baumgart rechnet damit, dass sich sein Team nach den ersten harten Einheiten in Maria Alm schwertun wird und gab seinen Spielern deshalb am Samstagnachmittag nach einer Videositzung auch kurzfristig frei. Das Thermometer war im Salzburger Land schließlich bis auf 34 Grad Celsius gestiegen. „Ich glaube nicht, dass die Jungs bis Sonntag wieder richtig frisch werden. Und es wird in den beiden Spielen zu merken sein, dass unsere Gegner in der Vorbereitung schon weiter sind“, sagte Baumgart.

Der Kölner Chefcoach wird am Sonntag in beiden Spielen neben Florian Dietz (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) und den erst am Samstag angereisten U21-Nationalspielern Eric Martel, Denis Huseinbasic und Nikola Soldo auch auf Mark Uth verzichten. Der lange verletzte Spielmacher soll nach seinem Einstieg ins Mannschaftstraining langsam aufgebaut werden. „Mark trainiert und hat Spaß. Es sieht alles gut aus. Für das Spiel am Freitag soll er dann auch eine Rolle spielen“, stellte Steffen Baumgart dem 31-Jährigen einen Einsatz gegen RCD Mallorca in Aussicht.