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Heimspiel gegen Borussia DortmundDie offene Personalie im Sturmzentrum des 1. FC Köln

Lesezeit 4 Minuten

Florian Dietz könnte erstmals in dieser Saison in die Startelf des 1. FC Köln rutschen.

Vor dem Rückrunden-Auftakt des 1. FC Köln lautet die spannende Frage, wer den verletzten Mittelstürmer Davie Selke vertritt. Das Abschlusstraining könnte einen Hinweis gegeben haben.

Als das Abschlusstraining vor dem Duell mit Borussia Dortmund so gut wie vorbei war, schnappte sich Timo Schultz ein paar Bälle und schlug Flanken. Der neue Trainer des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln hat nicht verlernt, wie es geht. Immerhin hat der 46-Jährige zwischen 2005 und 2011 129 Punktspiele für den FC St. Pauli in der Regionalliga, Zweiten und auch Ersten Bundesliga absolviert. Also fütterte der ehemalige Mittelfeldspieler am Freitag im eiskalten Franz-Kremer-Stadion Mittelstürmer Florian Dietz, der die Bälle ohne Gegenspieler und Torwart im Kasten unterbringen sollte. Möglicherweise gab die Szene am Ende der Kölner Trainingswoche einen Hinweis darauf, wie Schultz am Samstag im Heimspiel gegen Champions League-Achtelfinalist Borussia Dortmund seine Offensive zu besetzen gedenkt.

Dem FC-Coach fehlt für die nächsten Wochen mit Davie Selke schließlich sein mit fünf Treffern erfolgreichster Torschütze wegen einer schweren Fußverletzung und der Ex-Dortmunder Steffen Tigges hat sich in Köln zuletzt eher zurück- als weiterentwickelt. Es könnte also der Moment für Florian Dietz werden. Der 25-Jährige kommt nach seinem Kreuzbandriss in dieser Saison allerdings erst auf 42 Spielminuten als Joker. Und insgesamt hat der Mittelstürmer auch erst 13 Mal in der Bundesliga gespielt und dabei in der vergangenen Spielzeit beim 2:2 in Leipzig einmal getroffen. Es könnte am Freitag also auch genauso gut einfach Trainingsfleiß mit einer Extraeinheit gewesen sein.

Unser Augenmerk liegt auch darauf, die Null zu halten. Das gibt uns dann eine größere Chance, zu punkten.
Timo Schultz, Trainer 1. FC Köln

Das Geheimnis, wie Schultz dem BVB personell begegnen will, wird also erst am Samstag mit Bekanntgabe der Aufstellung eine Stunde vor Spielbeginn gelüftet werden. Justin Diehl wird wohl wie gegen Heidenheim von der Bank aus kommen. „Justin ist ein Topjunge und besitzt eine enorme Qualität, vor allem im offensiven Eins-gegen-Eins. Aber eines ist klar: Er wird nicht unser Heilsbringer sein. Wir sollten nicht zu viel Druck auf seinen Schultern abladen. Er soll seine Leichtigkeit zeigen können“, erklärte Schultz.

Was die Taktik betrifft, gab der FC-Coach immerhin schon ein paar Hinweise. „Mit Dortmund kommt als nächstes ein hochkarätiger Gegner. Danach werden wir unsere Spielstrategie ausrichten“, will der gebürtige Ostfriese dem Favoriten nicht ins offene Messer laufen. Es ist vielmehr davon auszugehen, dass der Plan so aussieht, dass die Geißböcke so stabil stehen wie beim 1:1 gegen Heidenheim und diese Stabilität auch über 90 Minuten aufweisen. „Unsere Augenmerk liegt auch darauf, die Null zu halten. Das gibt uns dann eine größere Chance zu punkten“, rechnete Schultz vor. Die Dortmunder ordnet der FC-Trainer als Topteam der Bundesliga ein und lässt sich dabei auch nicht von der wenig zufriedenstellenden Hinrunde des BVB irritieren. Das Team von Trainer Edin Terzic, dem seit der Winterpause die Ex-Profis Nuri Sahin und Sven Bender assistieren, steht nach dem 3:0 vor einer Woche in Darmstadt als Tabellenfünfter außerhalb seines Zielbereichs Champions League.

„Sie sind fast Deutscher Meister geworden im vergangenen Jahr und das ist vielleicht auch ein Grund, warum es in der Hinrunde für sie nicht so perfekt gelaufen ist. So eine Enttäuschung trägt man auch über die Saison hinaus mit sich“, erklärte Schultz. „Aber die werden sie spätestens in der Winterpause abgehakt haben. Sie haben einen super Kader und den Anspruch, in die Champions League zu kommen. Sie hatten einen guten Start in Darmstadt“, erwartet der FC-Coach einen starken Gegner. Vor dem die Kölner den nötigen Respekt haben werden, ohne dabei ihre eigenen Stärken zu vernachlässigen. „Wir spielen zuhause und wollen das Spiel gewinnen. Ich wünsche mir noch mehr Mut von meinem Team“, forderte Schultz.


Voraussichtliche Aufstellungen: 1. FC Köln: Schwäbe; Carstensen, Hübers, Chabot, Finkgräfe; Martel, Ljubicic; Huseinbasic, Thielmann, Kainz; Dietz. – Borussia Dortmund: Kobel; Meunier, Süle, Schlotterbeck, Maatsen; Can, Brandt, Sabitzer, Bynoe-Gittens, Malen; Füllkrug. – SR.: Schlager (Hügelsheim).

Austragung des Spiels nicht in GefahrZwischenzeitlich gab es zwar noch einmal Zweifel, doch inzwischen steht fest, dass der Austragung der Fußball-Bundesliga-Partie zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Dortmund am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im mit 50.000 Zuschauern ausverkauften Rheinenergiestadion nur noch ein neuerlicher, starker Schneefall im Weg stehen könnte. Da den Vorhersagen der Wetterdienste eine solche Gefahr nicht zu entnehmen ist, wird also gespielt werden können. Die Kölner Sportstätten GmbH (KSS) befreiten den Rasen am Freitag mithilfe von Laubbläsern per Handarbeit von den letzten Schneeresten, nachdem die Mannschaft von FC-Trainer Timo Schultz am Donnerstag beim Training im Stadion noch nicht die gesamte Fläche zur Verfügung gestanden hatte. Zudem sind Straßen und Wege rund um die Arena in Müngersdorf ebenso von Eis und Schnee befreit wie der Innenraum. (sam)