Köln – Luca Kilian und Steffen Baumgart haben sich seit ihrer gemeinsamen Zeit beim SC Paderborn zwar ein Weilchen nicht gesehen, vergessen ist von der zweijährigen zwischen 2018 und 2020 Zusammenarbeit aber nichts. Der Spieler Kilian hat jedenfalls die Herangehensweise des Trainers Baumgart so verinnerlicht, dass er sie bei seinen ersten Minuten im Trikot des 1. FC Köln sofort abrufen konnte.
Dem 22-jährigen Innenverteidiger war nach seiner Einwechslung zur zweiten Hälfte des Heimspiels gegen den VfL Bochum gleich der erste Ballkontakt missraten. „Ja, das passiert immer mal. Dann dachte ich mir: Weg damit und nächste Aktion“, kommentierte er die Aktion. Das zeichnet den Baumgart-Fußball mit aus. Fehler dürfen passieren, sind aber kein Grund zu verzweifeln, den Kopf in den Sand zu stecken und verunsichert zu sein. „Ich hatte mein Bundesliga-Debüt unter Steffen Baumgart und habe volles Vertrauen von ihm bekommen. Ich habe sehr viel in diesem Jahr gelernt, was mich auch zu dem Spieler gemacht hat, der ich heute bin. Er war auf jeden Fall ein Grund, nach Köln zu kommen“, sagte Kilian.
Kilian: Baumgart fordert immer das Maximum
Der wuchtige Innenverteidiger beschreibt den Trainer so, wie ihn die Kölner in den ersten Wochen kennengelernt haben. „Dass Steffen laut ist, ist normal. Er fordert Intensität . Das ist mit viel Fleiß und Laufarbeit verbunden. Er fordert immer das Maximum. Hier herrscht eine gute Arbeitsatmosphäre und neben dem Platz ist er richtig cool.“
Sein schnelles Debüt nach nur vier Tagen am Geißbockheim hat Luca Kilian trotz der gemeinsamen Vergangenheit mit dem Trainer überrascht: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell spiele. Es war aber natürlich schön, endlich mal wieder Bundesliga-Luft zu schnuppern.“ Kilian lieferte einen soliden Job ab, obwohl er länger nicht mehr zum Einsatz gekommen war. Nach seinem Wechsel für zwei Millionen Euro Ablöse von Paderborn zum 1. FSV Mainz 05 war seine Karriere ins Stocken geraten.
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Auch aufgrund von Verletzungen: Zwei Muskelfaserrisse und eine Lebensmittelvergiftung warfen ihn unter dem neuen Trainer Bo Svensson in der Rückrunde der Bundesliga-Saison 2020/21 so zurück, dass er den Anschluss nicht mehr fand. Die durch einen verdorbenen Thunfisch hervorgerufene Vergiftung, durch die er in drei Wochen fünf Kilogramm Körpergewicht verlor und die ihn „in alle Einzelteile zerlegte“ kostete den gebürtigen Wittener auch die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio.
Ein Wechsel Kilians stand den ganzen Sommer über im Raum . Letztlich einigten sich die Mainzer mit dem FC, der eine Leihgebühr bezahlt, Kilians Gehalt übernimmt und nach der Saison eine Kaufoption besitzt. In Köln ist er jedenfalls schnell angekommen. Auch durch seinen ersten Einsatz und die Länderspielpause, die eine Integration leichter macht. Am Samstag beim SC Freiburg könnte Kilian sogar schon in der Startelf stehen: „Wenn man mich braucht, bin ich da“, sagt er – und meint mit man wahrscheinlich seinen Trainer Steffen Baumgart.