Köln – Der obligatorische Teil ist erledigt. Nach drei Tagen im Zeichen von Corona-Testungen und Leistungs-Überprüfungen kehrt der 1. FC Köln zum Kernelement seiner Arbeit zurück. Auf den Tag genau sechs Wochen, nachdem die Saison 2019/20 der Fußball-Bundesliga ins Ziel gerettet worden ist, trainieren die FC-Profis am Samstag in zwei Einheiten erstmals wieder mit dem Ball am Fuß.
An den Rahmenbedingungen hat sich in der Zwischenzeit nichts verändert. Zaungäste sind aus Infektionsschutzgründen weiterhin nicht zugelassen. Das Training findet deshalb nach wie vor unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Franz-Kremer-Stadion statt. Das gilt auch für das erste Testspiel am Dienstag (19 Uhr) am Geißbockheim gegen den Landesligisten SpVg Porz. „Der FC ist mit dem Gesundheitsamt im Austausch, wann und wie wieder öffentliche Trainings und Testspiele möglich sind“, teilte der Verein am Freitag mit.
Gut gerüstete Mannschaft
Markus Gisdol sieht seine Mannschaft für die Rückkehr auf den Rasen derweil gut gerüstet: „Es wurde alles ordnungsgemäß abgearbeitet. Es ist schon viel Basisarbeit da, wir fangen nicht bei Null an“, stellte der FC-Coach bei der Auswertung der individuellen Fitnesspläne der Spieler zufrieden fest. Gisdol hatte in außergewöhnlichen Zeiten zu außergewöhnlichen Maßnahmen gegriffen und seinem Team nach einem kräftezehrenden Abstiegskampf samt Zwangspause einen Sommerurlaub in Extralänge gegönnt. Die ersten beiden Wochen waren komplett frei, ehe es mit ersten Läufen wieder losging.
Dass der 1. FC Köln erst in dieser Woche und damit als einer der letzten Bundesligisten ins Training zurückgekehrt ist, war Teil von Gisdols Plan: „Wir haben die Pause bewusst länger gemacht, damit wir uns mit großer Vorfreude und Energie wiedertreffen können“, erläuterte der erfahrene Fußballlehrer. Legt man seine ersten Eindrücke zugrunde, hat die Maßnahme ihren Zweck voll erfüllt: „Das spürt man, wenn man jetzt in die Gesichter schaut. Da ist Frische zurück. Die Jungs freuen sich, dass sie wieder zusammen sind.“ Gisdol beschlichen die gleichen Gefühle: „Das war bei mir auch so. Man muss sich zügeln, die Spieler nicht zu sehr in den Arm zu nehmen.“
Zeit der Erholung vorbei
Nun ist die Zeit des Abschaltens und der Erholung jedoch vorbei. „Es wird eine harte Zeit für die Jungs“, erklärte der FC-Coach mit Blick auf den fünfwöchigen Fahrplan bis zum Pflichtspielauftakt im DFB-Pokal am Wochenende des 11. bis 14. September. Eine Woche später beginnt dann die Bundesliga. „Die Zeit reicht allemal“, beruhigte Gisdol.
Auch ohne Corona hätte er wohl nicht viel früher mit dem Training begonnen: „Ich bin allgemein kein Freund einer langen Vorbereitung, es zieht sich sonst wie Kaugummi. Ich möchte das gerne kompakt mit hartem Training.“ Ein Ziel der kommenden Wochen lautet indes, die taktische Variabilität zu erhöhen: „Wir wollen uns flexibler aufstellen und am Wechsel von Vierer- auf Dreierkette während des Spiels sowie an verschiedenen Anlaufhöhen arbeiten“, erläuterte der 50-Jährige.
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Während Markus Gisdol in Sachen Trainingsplanung an Bewährtem festhält, erwartet der Trainer des 1. FC Köln bei der Zusammenstellung des Aufgebots völlig neue Erfahrungen: „Das ist eine total außergewöhnliche Situation, was den Kader betrifft. Das Transferfenster geht bis Oktober und manche Ligen spielen sogar noch.“
Folge: „Man muss sich darauf einstellen, dass es mehr Veränderungen im Laufe der Vorbereitung gibt als bisher.“ Spannung birgt dabei vor allem die Zugangsseite. Denn Neuverpflichtungen haben die Geißböcke bislang nicht vorzuweisen.