1. FC KölnHeldt bestätigt Interesse an Torhüter Ron-Robert Zieler
- Für Weltmeister Ron-Robert Zieler (31) könnte sich nun eine Tür in seiner Geburtsstadt Köln öffnen.
- Wie FC-Sportchef Horst Heldt am Donnerstag verkündete, sei Zieler einer der Torhüter, der für der Verein in Frage käme.
- Er ist allerdings nicht der einzige Kandidat.
Köln – Die Spur führt in die eigene Vergangenheit. Auf der Suche nach einem starken Konkurrenten für Timo Horn hat Fußball-Bundesligist 1. FC Köln seinen früheren Jugendtorhüter Ron-Robert Zieler (31) ins Visier genommen. Der Weltmeister von 2014 hält nach seiner schmerzhaften Ausbootung bei Zweitligist Hannover 96 bereits Ausschau nach einem neuen Verein. Eine Tür könnte sich für Zieler nun in seiner Geburtsstadt Köln öffnen. „Er ist einer der Torhüter, mit denen wir uns beschäftigen“, erklärte FC-Sportchef Horst Heldt am Donnerstag, schränkte jedoch gleichzeitig ein: „Wir beschäftigen uns aber auch mit anderen Torhütern. Es gibt für uns ein paar interessante Kandidaten.“
Fest steht: Ron-Robert Zieler müsste im Falle eines Wechsels zum FC bereit sein, sich hinter dem gesetzten Stammkeeper Timo Horn (27) einzuordnen. „Es ist klar, dass wir eine Nummer zwei suchen“, bekräftigte Horst Heldt, am bestehenden Anforderungsprofil festzuhalten. Dennoch soll der gesuchte Nachfolger von Thomas Kessler (Karriereende) so ambitioniert sein, dass er „den Anspruch hat, Nummer eins sein zu wollen. Unsere Erwartung ist, dass derjenige Gas gibt“.
Handlungsbedarf zwischen den Pfosten
Der auch in der vergangenen Saison schwächelnde Timo Horn soll künftig also einer größeren Konkurrenzsituation ausgesetzt sein und um seinen Status ernsthaft kämpfen müssen. Julian Krahl (20), neben Horn aktuell einziger Schlussmann im FC-Kader, wird diese Rolle intern noch nicht zugetraut. Es besteht folglich Handlungsbedarf zwischen den Pfosten, allein schon aus quantitativen Gründen. „Zwei Torhüter sind zu wenig“, befand Heldt, der eine „schnellstmögliche“ Lösung der Torhüterfrage anstrebt.
Die hätte es bereits geben können. Doch Michael Esser war nicht dazu bereit, in die von den Kölnern vorgesehene Rolle zu schlüpfen. Der in der Rückrunde bei 1899 Hoffenheim unter Vertrag stehende Ersatztorhüter galt als Wunschkandidat der Geißböcke, sagte dem FC jedoch ab, weil er wieder regelmäßig spielen will. Jene Einsatzzeiten bekam Esser nun ausgerechnet bei Hannover 96 zugesichert – jenem Verein, den der 32-Jährige erst im vergangenen Winter verlassen hatte nach dem Verlust seines Stammplatzes an Ron-Robert Zieler.
Unerwartetes Comeback
Nach der überraschenden Rückkehr Michael Essers als neue Nummer eins droht nun wiederum Zieler wegen wechselhafter Leistungen ein Tribünenplatz bei den Niedersachsen. Daraus entstanden ist so etwas wie eine öffentliche Schlammschlacht. Erst zu Beginn dieser Woche hatte 96-Chef Martin Kind erklärt, dass Zieler in Hannover keine Perspektive mehr besitze. „Wenn Zieler mich fragt, empfehle ich einen Wechsel. Bei uns wird er keine Chance mehr haben. Wir hätten ihn gar nicht verpflichten dürfen damals.“
Als Reaktion auf Kinds unwürdiges Nachtreten schaltete sich sogar das neu geschaffene Spielerbündnis der Profifußballer ein. „Natürlich kann sich ein Funktionär zu sportlichen Einschätzungen äußern. Sachlich und intern. Aber nicht respektlos über die Medien“, hieß es in einer Stellungnahme. Martin Kind hat sich für seine Wortwahl inzwischen zwar entschuldigt, das Tischtuch dürfte aber dennoch zerschnitten sein. Zieler, der bei 96 noch Vertrag bis 2023 hat, wird den Verein verlassen wollen, auch wenn das zunächst wohl nur auf Leihbasis möglich sein wird.
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Dass Ron-Robert Zieler zum 1. FC Köln zurückkehrt, für den er bereits als Jugendlicher von 1999 bis 2005 spielte, ehe er bei Manchester United seinen ersten Profivertrag unterschrieb, ist jedoch längst nicht klar. „Es ist eine schwierige Situation“, erklärte sein Vater Raimunt Zieler (58) am Donnerstag im Gespräch mit der Rundschau. „Natürlich würde ich mich freuen, wenn mein Sohn künftig wieder näher bei meiner Frau und mir sein würde, zumal mein Herz am FC hängt“, sagte der frühere Jugendtrainer der Geißböcke. „Andererseits weiß ich nicht, ob es für Ron-Robert jetzt der richtige Schritt wäre, zu einem Verein zu gehen, bei dem er auf der Bank sitzen soll. 31 ist schließlich kein Alter für einen Torhüter. Ron-Robert kann noch vier, fünf Jahre spielen.“