Köln – Es ist in der Bundesliga-Saison 2021/22 an dieser Stelle schon viel Positives über Steffen Baumgart geschrieben worden. Zu Recht, denn der neue Trainer des 1. FC Köln hat Dinge in Gang gesetzt und bewirkt, die selbst den kühnsten Optimisten nicht im Traum eingefallen wären. Baumgart ist der Vater des Erfolgs und sogar noch viel mehr.
Es ist das eine, 52 Punkte und eine Europapokal-Teilnahme mit einem Team zu holen, das sich ein Jahr zuvor nur über die Relegation in der Bundesliga halten konnte. Die Art und Weise ist das andere. Baumgart hat nach Jahren der Vorsicht und des Abwartens in sagenhaftem Tempo in Köln einen Fußball etabliert, der viel weniger riskant als befürchtet ist und zudem für beste Unterhaltung sorgt.
Die Frage, die Steffen Baumgart in der vergangenen Saison deshalb immer wieder beantworten sollte, ist die nach dem „Wie?“ Den erstaunten Fragestellern mangelte es an der Vorstellungskraft und dem Glauben, den Familienmensch Baumgart von Haus aus in sich trägt und mit ans Geißbockheim gebracht hat. Geht nicht, gibt es für den Trainer nicht. Er packt die Dinge an, ist dabei mutig, klar und strukturiert. Er macht auch Fehler, geht aber lösungsorientiert und positiv mit ihnen um, weil sie zum Leben dazu gehören.
Steffen Baumgart hat die Fallhöhe im Blick
Baumgart lebt vor, was er von anderen einfordert und lädt sie ein seinen Weg mitzugehen. Er ist höflich, bindungsfähig, übernimmt die Verantwortung für alle Mitreisenden und besitzt die Überzeugungskraft ihnen klarzumachen, dass jeder Einzelne seinen Teil zum Gesamten beitragen kann.
Klingt, als wäre Steffen Baumgart der Prototyp eines Vorbilds. Das will er aber nicht sein. Welchen Namen gibt man nun also einem, der in seiner Art nicht nachzuahmen ist, aber allen vormacht, wie sinnvoll es ist, man selbst zu sein? Und dabei lernt, all seine Eigenschaften positiv in ein gemeinsames Ziel zu investieren ohne den Spaß zu verlieren. Steffen Baumgart ist vielleicht so etwas wie eine Leitfigur, in jedem Fall aber ein großes Glück für einen Club wie den 1. FC Köln.
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Es ist davon auszugehen, dass der Trainer und Mensch Steffen Baumgart sich im Misserfolg nicht verändert. Er hat die Fallhöhe im Blick, die der FC durch die Saison 2021/22 erklommen hat und wird ihr nicht ängstlich sondern mit dem nötigen Respekt und seiner offensiven Art begegnen. Deshalb können der 1. FC Köln und sein Trainer nächste Saison wieder Platz zwölf als realistisches Ziel ausrufen, ohne belächelt zu werden.