AboAbonnieren

1. FC Köln setzt auf den NachwuchsAuch Tim Lemperle bekommt einen Profivertrag

Lesezeit 4 Minuten
Neuer Inhalt

Tim Lemperle

Köln – Als Tim Lemperle am 7. Januar in der Wintersonne von Benidorm sein erstes Tor für die Lizenzspielerabteilung des 1. FC Köln erzielte, huschte ein zufriedenes Lächeln über die Gesichter der Verantwortlichen des Fußball-Bundesligisten. Lemperles Anschlusstor zum 1:2 im Testspiel gegen den belgischen Erstligisten RSC Chaleroi war für Sportchef Horst Heldt und Trainer Markus Gisdol ein Beleg mehr, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Dass der 18-Jährige Teil des Trainingslagers in der spanischen Touristen-Hochburg war, hatte er sich durch seine gute Leistungen in der U19 redlich verdient.

Benidorm sollte für den gebürtigen Frankfurter aber nur eine Zwischenstation sein. „Das große Ziel heißt natürlich, es Jan nachzumachen“, sagte Lemperle am Tag nach seinem Premieren-Treffer. Bundesligaeinsätze wie der gleichaltrige Jan Thielmann hat er bis jetzt zwar noch nicht vorzuweisen, doch seit Mittwoch gehört er auch für die Öffentlichkeit zum Profikader der Geißböcke. Der FC verkündete, was schon länger feststeht. Nach Thielmann (im Januar), Ismail Jakobs (im März) und in dieser Woche Noah Katterbach und Robert Voloder verlängerte der Bundesligist auch mit Tim Lemperle und stattete ihn mit einem Profivertrag bis 2023 plus Option für ein weiteres Jahr aus.

Gisdol lobt den Youngster

„Tim hat großes Entwicklungspotenzial, das sieht man in jedem Training. Er ist schnell, gut im Eins-gegen-Eins und hat ein sehr gutes Dribbling. Wir sind überzeugt davon, dass er sich im Profi-Bereich etablieren wird“, lobte Markus Gisdol den Youngster. Der 1,87 Meter große und offensive Außenbahnspieler ist also der fünfte im Bunde der im eigenen Nachwuchs ausgebildeten Kräfte. Eine ungewöhnlich hohe Quote für einen solch kurzen Zeitraum innerhalb einer Saison und sicher auch ein Vorgang, der sich im Millionen-Business Bundesliga so nicht jedes Jahr wiederholen wird. Mal ganz abgesehen von den neuen Schwierigkeiten, die Corona mit sich bringt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Das Talente-Quintett im FC-Profikader zeigt, dass die neue sportliche Führung des FC im Gegensatz zum ein oder anderen Vorgänger die hervorragende Arbeit in der Nachwuchsabteilung nicht nur erkannt hat sondern auch würdigt. Die neue Durchlässigkeit aus der Jugend zu den Lizenzspielern bringt finanzielle Vorteile und erfüllt eine Vorbildfunktion. Weitere U19- und U17-Talente werden folgen wollen und bei den Jüngeren wird der Zulauf von starken, entwicklungsfähigen Fußballern nicht nachlassen.

Kader umfasst bereits 38 Spieler

Der Zeitpunkt, die langfristigen Planungen mit Katterbach, Voloder und Lemperle in der Woche vor dem Re-Start der Bundesliga am Wochenende zu verkünden, lässt vermuten, dass die Entscheidungen intern schon länger festgezurrt worden sind, wahrscheinlich vor Ausbruch des Covid-19-Virus. Danach dürfte dem FC inmitten der Krise der passende Moment abhanden gekommen sein, die Personalien auch zu verkünden.

Fakt ist zudem, dass der Kader von Markus Gisdol mit Voloder und Lemperle zum 1. Juli nunmehr schon 38 Spieler umfasst, die bezahlt und bewegt werden müssen. Obwohl das Geschäft in Deutschland ab Samstag, 15.30 Uhr, wieder läuft, hat sich an den großen Schwierigkeiten im aktuellen Transfergeschehen des weltweiten Fußballs nichts geändert. Es bleibt also problematisch für die Kölner, auch nur einen ihrer unter Vertrag stehenden Profis abgeben zu können.

Vorbereitungen gegen Mainz laufen "normal"

Die Vorbereitungen des FC auf den Re-Start am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) gegen den 1. FSV Mainz 05 laufen trotz des hohen und völlig neuartigen Aufwands bei der Umsetzung des DFL-Sicherheits- und Hygienekonzepts ohne größere Zwischenfälle. Die erste Corona-Testreihe in dieser Woche brachte nur negative Ergebnisse. Der nächste Test steht am Samstag an. Donnerstag endet zudem die zweiwöchige Quarantäne der mittlerweile negativ getesteten Ismail Jakobs und Niklas Hauptmann. Das Duo darf dann am Teamtraining teilnehmen und mit ins Dorint-Hotel.

Tim Lemperle hält sich schon seit einer Woche im quarantäne-ähnlichen Trainingslager am Heumarkt und Geißbockheim auf. Und wie bei seinem Tor in Benidorm wird er bei jeder Chance, die sich ihm für einen Bundesliga-Einsatz bietet, sofort zugreifen. „Ich bin total glücklich, meinen ersten Profivertrag beim 1. FC Köln unterschrieben zu haben“, sagte der U18-Nationalspieler zu seiner Zukunft.