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1. FC KölnMark Uth zeigt im Endspurt seine Qualitäten

Lesezeit 4 Minuten
Mark Uth beim FC Training

Mark Uth (l.) und Trainer Steffen Baumgart 

Köln – Mark Uth ist beim 1. FC Köln bekannt für seine lockeren Sprüche. Ein erstes Zeugnis dafür legte der 30-Jährige in der Vorbereitung ab, als er beim 3:2-Testspielsieg gegen Bayern München nicht nur zwei Tore erzielte sondern als verkabelter Spieler auch für beste Unterhaltung in der FC-Doku „24/7“ sorgte. Es lag also nahe, dass Uth der erste Kölner war, der mal eben so öffentlich das Wort vom Europapokal in den Mund nahm: „Ich will jetzt hier nichts ausrufen, sonst kriege ich wieder die Breitseite vom Trainer. Aber ich persönlich will unfassbar gerne nach Europa.“

Nur vier Tore in der Saison 2021/22

Eine Aussage, die er nach dem fulminanten 3:2-Comebacksieg gegen den 1. FSV Mainz 05 getroffen hatte. Jenes Spiel, in dem der gebürtige Porzer endlich aufblühte und seit dem er zeigt, was viele und auch sein Trainer Steffen Baumgart schon länger von ihm erwartet hatten. Als Zehner ist Uth der Spieler, der offensiv für die kreativen Momente zu sorgen hat, der Tore vorbereitet und Tore erzielt. Das 1:0 beim 3:1 gegen Arminia Bielefeld vergangenen Samstag war Uths erster Treffer in der Rückrunde. „Es ist immer etwas Besonderes zu treffen und dann noch zu Hause vor den eigenen Fans. Mein letztes Tor war lange her – für mein Gefühl ein paar Spiele zu lang.“

Grafik Rest FC Spieltage

In seinen 27 Bundesligaeinsätzen dieser Saison hat es der technisch beschlagene Linksfuß nur auf vier Tore und immerhin sieben Assists gebracht. „Mark ist eigentlich für zehn Tore in einer Saison gut“, pikste Baumgart seinen Zehner erst kürzlich öffentlich. „Zu mir hat er das schon vorher und öfter gesagt“, reagierte Uth gelassen. Überhaupt gehört er im FC-Kader zu den Spielern, die über das Selbstbewusstsein verfügen, ihrem Trainer auch mal einen Spruch zu drücken.

Mark Uth hat endlich in seine Rolle gefunden

Offensichtlich fördert dieser offene Umgang zwischen Spielern und Trainern nicht nur die gute Stimmung, sondern auch die Leistung. Uth jedenfalls hat nach längerer Anlaufzeit und Spielen auf der Zehn, auf der Acht, auf den Außen oder als zweiter Stürmer seine Rolle gefunden. Pünktlich zum Kampf um die Europapokalplätze fühlt er sich nicht nur topfit sondern auch in bester Form. „Ich will unbedingt nach Europa und würde auch die Conference League nehmen“, sagt Uth . Er lebt den Willen vor, den der FC benötigt, um ins Ziel zu kommen.

Die Chancen vor den letzten drei Spieltagen stehen gut bis sehr gut: „Wir müssen unsere Arbeit machen, auf uns schauen und am besten dreimal gewinnen. Die Anderen spielen teilweise ja noch gegeneinander und werden sich gegenseitig die Punkte wegnehmen“, rechnet Uth. Für ihn kommt es im Saisonendspurt natürlich auf die mentale Bereitschaft an – aber nicht nur. „Körperlich kommen wir langsam an unsere Grenzen. Es schlaucht ein wenig, aber wir wollen noch einmal alle Reserven bündeln und gut regenerieren, um alles reinhauen zu können.“ Um dann mit dem besten Gefühl in den verdienten Urlaub gehen zu können. „Noch zweieinhalb Wochen Vollgas geben und dann können wir uns in die Sonne legen“, schaut Uth schon mal ein bisschen voraus.

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Ein Urlaub, der mit Blick auf Europapokal-Spiele sicher noch ein bisschen schöner werden kann. Und Mark Uth kann sich in Ruhe an seine insgesamt zehn Auftritte in der Champions- und der Europa League 2017/18 und 2018/19 erinnern. Fünf Tore hat er erzielt und unter anderem mit der TSG 1899 Hoffenheim gegen den FC Liverpool, Manchester City, Olympique Lyon, Schachtar Donezk oder den SC Braga gespielt: „Es war sehr schön und es gibt nichts Besseren für einen Fußballer, als solche Spiele zu spielen. Es wäre sehr schön, das mit dem FC erleben zu können. Ich hoffe, wir packen es.“ Auch mit Blick auf die Fans des 1. FC Köln, denen es am Ende egal sein wird, ob der Wettbewerb Europa- oder Conference League heißt. „Die sind verrückt genug überall mit hinzufahren. Wir haben ähnlich wie Frankfurt auch sehr viele Fans die heiß sind, international mitzufahren. Die Vorfreude ist groß auf das, was nächste Saison kommen könnte.“ Und wenn es dann am 14. Mai geschafft ist, hat Mark Uth sicher den passenden Spruch auf Lager.