1. FC KölnLand unter am Geißbockheim – FC trainiert dennoch
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Köln – Steffen Baumgart zückte sein Smartphone und zeigte ein tagesaktuelles Foto von Trainingsplatz 6. „Das ist die 400-Meter-Strecke für unsere Jungs“, beschrieb der Trainer des 1. FC Köln. Das Bild zeigte allerdings nur eine durchgehende und gut aufgefüllte Wasserfläche. Die Spieler des Fußball-Bundesligisten hätten hier vielleicht 400 Meter schwimmen können, an eine Laufeinheit war aber an diesem 14. Juli nicht zu denken.
Die sintflutartigen Regenfälle haben am Mittwoch auch weite Teile des Trainingsgeländes am Geißbockheim unter Wasser gesetzt. Die geplante große Corona- Impfaktion in Verbindung mit einem öffentlichen Training hatten die FC-Verantwortlich vorsorglich bereits am Vortag abgesagt und in die erste Augustwoche verschoben. Eine gute Entscheidung.
Zwei komplette Trainingseinheiten trotz Starkregen
Dem Trainingsplan von Steffen Baumgart konnte das Tief „Bernd“ allerdings nichts anhaben. Zwei komplette Einheiten standen auf dem Programm und gingen auf dem mit einer guten Drainage ausgestatteten Platz 1 auch reibungslos über die Bühne. Der neue Coach nahm seine Spieler insgesamt mehr als drei Stunden lang ran und zeigte sich richtig zufrieden: „Wir haben zwar erst gut eine Woche hinter uns, aber wenn ich sehe, wie alle mitmachen, freue ich mich auf alles, was kommt.“
Ginge es allein nach dem Engagement, würde der 49-Jährige wohl alle Spieler des immer noch großen Kaders am Freitag mit ins Trainingslager nach Donaueschingen nehmen. „Von der Performance her auf jeden Fall. Wir werden und müssen aber die Entscheidung treffen, ob es reicht oder nicht. Ich denke, dass ist im Fußball auch normal“, erklärte der Trainer, dass Wunsch nicht immer Wirklichkeit sein kann. Wie viele Spieler letztendlich am Freitag mit in den Bus steigen, ließ Baumgart offen: „Wir haben da wirklich keine Zahl festgelegt. Ein Kader in der Saison umfasst für mich normalerweise 25 Spieler, 22 Feldspieler und drei Torhüter. Unser Kader ist da im Moment noch etwas größer. Ihm gehören aber auch sieben Nachwuchsspieler und sechs Spieler an, die vergangenen Saison verliehen waren.“ Am Donnerstag wird der Trainer seine Entscheidung treffen.
Sebastian Andersson im Trainingslager dabei
Sebastian Andersson soll auf jeden Fall Teil des Kaders für Donaueschingen sein. Der schwedische Torjäger absolvierte am Mittwoch auch die sehr intensive Vormittagseinheit komplett mit. Am Nachmittag trainierte er dann individuell, um sein Knie nicht gleich wieder zu stark zu belasten. Ob Andersson in der Saison seine Position als Stoßstürmer einnehmen kann, wird sich dann in Donaueschingen weiter herauskristallisieren.
Erstmals nach seinem Urlaub stand auch Ellyes Skhiri am Mittwoch wieder mit auf dem Trainingsplatz. Der Tunesier bekam gleich einen nachhaltigen Eindruck von den laufintensiven Einheiten unter Steffen Baumgart. Die Zukunft des defensiven Mittelfeldspielers wird wohl noch ein Weilchen offen bleiben. Es gibt zwar die üblichen Gerüchte von Interessenten aus England, Frankreich und Italien, ein konkretes Angebot liegt den Kölnern aber nicht vor. „Ellyes hat nach der starken Saison sicher einen Markt in Europa. Er ist ein wichtiger Spieler für unseren Kader und hat einen großen sportlichen Mehrwert für uns. Wir werden ihn sicher nicht unter Wert abgeben“, sagte der Sportliche Leiter Thomas Kessler dem Express.
Mit Louis Schaub und Ondrej Duda kehren am Donnerstag die letzten Urlauber ans Geißbockheim zurück. Beide werden in Donaueschingen im Gegensatz zu den verletzten Jannes Horn, Sava Cestic, Justin Diehl und Georg Strauch wohl mit dabei sein. Und besseres Wetter soll es im Trainingslager dann auch geben.