- Es ist noch kein so genanntes Sechs-Punkte-Spiel gegen einen direkten Konkurrenten.
- Doch zum Einstand eines neuen Trainers gibt es derzeit in der Bundesliga angenehmere Aufgaben als bei RB Leipzig anzutreten.
- Vor der Länderspielpause hatte das Team von Julian Nagelsmann in sechs Spielen 23 Treffer erzielt und fünf Begegnungen gewonnen.
Köln – Natürlich gehört es zu den Aufgaben des neuen FC-Trainers Markus Gisdol, Optimismus hinsichtlich der schwierigen Aufgabe zu verbreiten. Jeder Gegner besitze Stärken und Schwächen. Letztere zu finden und mögliche Chancen auszunutzen, sei die Aufgabe. Als er in der Spielzeit 2016/17 den HSV vor dem Abstieg bewahrte, gelang dem Schwaben das Kunststück, mit 3:0 in Leipzig zu gewinnen. „Das war eine schöne Sache.“ Auch der FC gewann den letzten Auftritt in der Messe-Stadt. Doch das 2:1 verhinderte 2018 nicht den Kölner Abstieg.
Um die Mannschaft am Samstag nicht in ein Spielkorsett zu zwingen, was sie erdrücken würde, holte der neue Trainer die Meinung der Spieler des Mannschaftsrates ein. Neben Kapitän Jonas Hector sind das Marco Höger, Timo Horn, Thomas Kessler und Anthony Modeste. Wie auch Sportchef Horst Heldt, der mit am Tisch saß, empfand Markus Gisdol den Gedankenaustausch als sehr gut und hilfreich. Er müsse nun „etwas zusammenmixen, worin sich die Mannschaft wiederfindet. Vielleicht muss man dabei auch Mut zur Lücke haben, ein bisschen mit dem Feuer spielen“.
Heldt auf der Bank
Mit Horst Heldt wird der FC-Sportchef künftig wieder auf der Bank sitzen. Vorgänger Armin Veh hatte den Sitz auf der Tribüne vorgezogen. „Ich habe schon beide Plätze eingenommen, fühle mich aber am Spielfeldrand wohler. Ich muss mich nur selber im Griff haben“, meinte der 49-Jährige schmunzelnd. Hätte der Geschäftsführer nicht so entschieden, hätte ihn Markus Gisdol gebeten, neben ihm Platz zu nehmen, so der Trainer. Der schätzt den fachlichen Rat des Sportchefs.
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Inwieweit die beiden der Meinung sein werden, während der Januar-Transferzeit personelle Veränderungen vorzunehmen, wollen sie in den nächsten Wochen entscheiden. Man müsse sich erst ein Bild vom Kader machen, dessen Qualität aber hoch sei, wie Horst Heldt feststellte. Letztlich gehe es um die Frage, ob die Spieler in der Lage seien, den Abstiegskampf zu bewerkstelligen. Dies mit einem Nein zu beantworten, davon sei man „noch weit entfernt“.
„Poldi maßgenau einbauen“
Eine Rückholaktion von Lukas Podolski als Spieler ist dagegen wohl nicht geplant. Das war aus dem Nichtgesagten von Horst Heldt zu interpretieren. Entscheidend sei, wie lange der ehemalige Publikumsliebling noch Fußballspielen wolle. „Danach kann man sich damit auseinandersetzen, um ihn maßgenau im Verein einzubauen“, so der Sportchef. Bis zum Jahresende steht Lukas Podolski noch bei Vissel Kobe in Japan unter Vertrag.
Auf seiner Homepage erklärt der 34-Jährige, dass er seine Karriere „irgendwann“ bei Gornik Zabrze beenden wolle. Der polnische Erstligist spielt nur wenige Kilometer von Gliwice, dem früheren Gleiwitz, entfernt, wo Lukas Podolski geboren wurde. Es sei wichtig, verdiente Spieler und Ikonen im Verein einzubauen. „Poldi“ habe sich bereits vom Geschäftsführerkollegen Alexander Wehrle seine Telefonnummer geben lassen, bislang jedoch noch nicht angerufen. Heldt: „Von mir aus ist er herzlich willkommen.“
Trainingslager in Benidorm
Bei der Vorbereitung auf den Rückrundenstart am 18. Januar gegen Wolfsburg wird die einstige Kultfigur des FC also nicht dabei sein. Das Trainingslager beziehen die Kölner vom 4. bis zum 11. Januar in der spanischen Touristenhochburg Benidorm.