Köln – Der 1. FC Köln hat am Wochenende noch einmal durchgeschnauft. Nach dem Gewinn des Stadtturniers am Freitagabend verabschiedete Trainer Steffen Baumgart seine daheimgebliebenen Spieler in zwei freie Tage. Es war die zweite Erholungspause innerhalb einer Woche für den Tabellensechsten der Fußball-Bundesliga, nachdem der Übungsbetrieb bereits im Anschluss an den 3:1-Sieg gegen die SpVgg Greuther Fürth für vier Tage zum Ruhen gekommen war. Die nähere Vorbereitung auf den Start aus der Länderspielpause beginnt am Montagvormittag (11 Uhr).
Baumgart wird auch dann noch nur einen Teil seines Stammkaders zur Verfügung haben. Die insgesamt elf Nationalspieler des Kölner Profikaders werden erst bis Wochenmitte am Geißbockheim zurückerwartet. Soweit kein Problem für den FC-Coach, hätte die Deutsche Fußball Liga (DFL) das anstehende Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim nicht auf kommenden Freitag (20.30 Uhr) gelegt. Baumgart reagierte mit Unverständnis auf die Terminierung. „Das Spiel ist sehr früh angesetzt“, kritisierte der 49-Jährige. „Es stellt sich die Frage: Warum muss man das so machen?“ Eine Antwort darauf hat er nicht: „Die Frage kann ich nicht beantworten.“ Kölns Trainer verwies in diesem Zusammenhang auf den vierten Spieltag, als die Bundesliga mit sechs Samstags- und drei Sonntagsspielen den Spielbetrieb nach der ersten Länderspielphase der laufenden Saison wieder aufnahm. „Ein Freitagsspiel hatten wir da nicht“, merkte Baumgart an.
„Wir reden davon, dass es nicht nur um das Finanzielle geht, sondern auch um die Gesundheit der Spieler“
Der FC-Coach sieht seine Mannschaft zwar nicht im Nachteil gegenüber der TSG. „Das betrifft nicht nur uns, sondern auch Hoffenheim, die eine vergleichbar große Zahl an Nationalspielern haben.“ Vielmehr geht es Baumgart um Grundsätzliches: „Wir reden davon, dass es nicht nur um das Finanzielle geht, sondern auch um die Gesundheit der Spieler. Da mache ich mir dann schon Gedanken.“ Baumgart bezeichnete den engen Zeitplan als „bedenklich und schwierig“.
Für Florian Kainz, Dejan Ljubicic und Louis Schaub fällt die Erholungsphase zwischen Nationalmannschaft und Bundesliga besonders kurz aus. Das österreichische FC-Trio kämpft nach dem 2:0-Sieg auf den Färöer Inseln (bei dem der nach 77 Minuten eingewechselte Ljubicic sein Debüt für die A-Nationalmannschaft feierte) erst am Dienstagabend (20.45 Uhr) bei Primus Dänemark darum, die kleine Restchance der Alpenrepublik auf ein WM-Ticket aufrechtzuerhalten. Zwischen dem Anstoß im Parken Stadion von Kopenhagen und dem Spielbeginn in der Sinsheimer PreZero Arena liegen gerade einmal 72 Stunden. Baumgart wird die Austria-Fraktion wohl erst im Abschlusstraining am Donnerstag wieder bei sich haben.
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Ondrej Duda und Ellyes Skhiri werden etwas früher zurückerwartet – vermutlich in unterschiedlicher Gemütsverfassung. Die Slowakei kann sich nach der 0:1-Niederlage in Russland (Duda wurde nach 64 Minuten ausgewechselt) die WM-Teilnahme endgültig abschminken. Damit ist das Duell am Montagabend (20.45 Uhr) in Kroatien für das Team des FC-Technikers sportlich kaum noch von Wert. Mittelfeldmotor Ellyes Skhiri hat nach der Partie des souveränen Tabellenführers Tunesien am Sonntagabend in Mauretanien noch mehr als 4000 Kilometer Luftlinie von Nouakchott nach Köln zu bewältigen. „Wir hoffen, dass alle Spieler am Mittwoch soweit da sind, damit sie ihr Okay geben können“, sagte Steffen Baumgart. „Trotzdem müssen wir genau gucken, wen wir in Hoffenheim auf das Feld bringen.“