Köln – Steffen Baumgart war wieder viel unterwegs gewesen. Der Trainer des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln macht bei seinen Aktivitäten an der Seitenlinie kaum einen Unterschied, ob es sich um ein Pflichtspiel handelt oder wie am Freitagabend um den „PSD-Bank Cup“, das neu initiierte Stadtturnier der drei führenden Kölner Clubs.
Am Ende der Premieren-Veranstaltung im Sportpark Höhenberg hatte sich Baumgarts Laufleistung gelohnt. Nach einem 0:0 gegen den Regionalligisten SC Fortuna und einem abschließenden 1:0 über den Drittligisten FC Viktoria war der Erstligist seiner Favoritenrolle mit dem Turniersieg gerecht geworden. „Ich habe einen sehr engagierten Auftritt gesehen und bin mit den Jungs durchweg zufrieden“, sagte Baumgart, dem neben den Nationalspielern auch die geschonten Timo Horn, Rafael Czichos, Jonas Hector und Benno Schmiz gefehlt hatten.
Trotz klarer Dominanz nur ein einziges Tuniertor
Das einzige Turniertor der zusammengewürfelten Geißböcke erzielte Innenverteidiger Jorge Meré, der im Duell mit der Viktoria erst vier Minuten vor dem Ende der verkürzten Spielzeit unter gütiger Mithilfe von Elias Bördner einschob (41.). Der Ersatzkeeper der Höhenberger hatte eine Freistoß-Flanke von Mark Uth fallen lassen.
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Zuvor war der FC gegen die Fortuna trotz klarer Dominanz über ein torloses Remis nicht hinausgekommen. Dabei waren genügend Möglichkeiten da gewesen. Zunächst scheiterte der nach einem Magen-Darm-Infekt genesene Jan Thielmann an den Fäusten von Torwart Felix Bühr (2.).Dann strich nach einem Konter ein Schuss von U21-Torjäger Florian Dietz am langen Eck vorbei (21.), ehe U19-Kapitän Simon Breuer den Ball an den Pfosten donnerte (34.).
„Derbys in diesem Rahmen machen Spaß“
Kurz vor Schluss ließ der FC sogar noch eine Doppelchance ungenutzt. Nach einer Thielmann-Ecke entschärfte Bühr einen Kopfball von Luca Kilian. Tim Lemperle brachte die Kugel im Nachsetzen ebenfalls nicht unter (43.). „Wir hätten das Tor machen müssen“, haderte Baumgart.
Der einzige Punkt war ein glücklicher für die Fortuna. Deren Trainer Alexander Ende zeigte sich trotz des letzten Platzes zufrieden: „Derbys in diesem Rahmen machen Spaß. Alle sind gesund geblieben. Deshalb war es ein sehr gelungener Abend.“ Rang zwei ging an den gastgebenden FC Viktoria, der zum Auftakt die Fortuna mit 2:0 besiegt hatte. Benjamin Hemcke (7.) und David Philipp (27.) trafen für die Mannschaft von Ex-FC-Profi Olaf Janßen, der am Freitag seinen 55. Geburtstag feierte.
„Vorreiter für andere Städte“
Das Fazit der teilnehmenden Vereine fiel rundum positiv aus. Viktorias Geschäftsführer Andreas Rettig freute sich angesichts von rund 5000 Zuschauern über eine „tolle Kulisse“, bei der „alles friedlich“ geblieben war. Sein FC-Kollege Alexander Wehrle sieht in dem nun jährlich stattfindenden Kölner Stadtturnier das Potenzial stecken, zum „Vorreiter für andere Städte“ zu werden.
Auch die Fortuna, die 2022 als Ausrichter fungieren wird, begrüßte die Idee zur Stärkung des Miteinanders. „Es ist toll, dass alle drei Vereine zusammengefunden haben“, befand Hanns-Jörg Westendorf, der Präsident des Südstadt-Clubs. Über allem stand der gute Zweck: Der Erlös der Veranstaltung in Höhe von 50.000 Euro kommt der Kölner Obdachlosenhilfe zugute.
FC-Aufstellung gegen Fortuna: Schwäbe; Ehizibue, Kilian, Hübers, Suchanek; Özcan; Schindler, Thielmann, Lemperle; Schmid (31. Breuer), Dietz (31. Diehl). – gegen Viktoria: Schwäbe; Sponsel, Kilian (18. Meré), Hübers, Ehizibue; Özcan; Schindler (29. Schmid), Uth, Lemperle (18. Hauptmann); Andersson, Modeste.