- In Paderborn gab der Stürmer vor einem Jahr sein FC-Comeback.
- Jetzt kann er Cordoba vertreten und eine neuerliche Niederlage gegen Paderborn verhindern.
- Nachwuchsspieler Ismail Jakobs unterhält indessen eine besondere Beziehung zum SC Paderborn.
Köln – Reservistentraining nach dem 3:0-Erfolg gegen Schalke. Anthony Modeste umläuft Slalomstangen, zieht dann aus 15 Metern ab. Der Ball schlägt rechts oben im Torwinkel ein. Abstoppen, um 180 Grad drehen, erneuter Sprint Richtung gegenüberstehendem Tor. Aus vollem Lauf zieht der Stürmer ab. Unten links schlägt der Ball unhaltbar ein. Am Dienstag dann erstes Mannschaftstraining mit Hinblick auf die Partie am Freitagabend in Paderborn. Ein Steilpass auf Anthony Modeste, zwei Schritte, ein Schuss – Treffer. Zwei Szenen die zeigen, in welcher Form sich der Mittelstürmer befindet. Am Freitag wird er voraussichtlich erstmals seit knapp drei Monaten die Chance erhalten, dies wieder vom Anpfiff weg im Spiel zu beweisen.
Trotz Tor zum 2:0 noch mit 2:3 verloren
Sollte der 31-Jährige das Vertrauen von Trainer Markus Gisdol erhalten und für den Gelb-gesperrten Jhon Cordoba im Sturmzentrum spielen, hätte es damit eine besondere Bewandtnis auf sich. Denn am 15. Februar letzten Jahres stand Anthony Modeste in Paderborn erstmals nach seiner Rückkehr aus China für den FC wieder auf dem Platz.
Einen Tag zuvor hatte er die Freigabe vom Weltverband erhalten. Drei Minuten nach seiner Einwechslung erzielte er das 2:0 (73.). Doch am Ende schlichen er und seine Kollegen mit hängenden Köpfen vom Rasen. Die Paderborner hatten eine verrückte Partie gedreht, noch mit 3:2 gewonnen.
So gesehen hat Anthony Modeste noch eine Rechnung offen mit den Paderbornern. Eine neuerliche Niederlage wollen er und die Kollegen vermeiden. Wenngleich das Duell mit dem Tabellenletzten unangenehmer sein kann als die jüngste Begegnung gegen die auf Europapokalkurs befindlichen Schalker. Diese Meinung vertritt jedenfalls Ismail Jakobs – und steht damit nicht alleine. „Sie werden ekelhaft sein, uns hoch anlaufen, also früh stören“, glaubt der Linksaußen.
Nur einer sprintet häufiger als Jakobs
Wobei der 20-Jährige mit dieser Art des Fußballspiels durchaus vertraut ist. Zum einen ist er einer, der Zweikämpfe annimmt, ja sie sogar sucht. Zum anderen pflegt das Eigengewächs des FC einen ähnlichen Stil. Frühes attackieren, schnelles anlaufen und möglichst Überlaufen der Gegner entsprechen seinem Spiel. Nicht zuletzt deshalb wurde er bei Markus Gisdol zum Stammspieler.
„Wenn mir vor der Saison ein Vertrag vorgelegt worden wäre, in dem gestanden hätte, dass ich drei Spiele über die volle Distanz machen würde, hätte ich sofort unterschrieben“, blickt Ismail Jakobs zufrieden zurück. Inzwischen stand er zwölf Mal in der Startformation.
Nachwuchsspieler stand vor Wechsel zum SCP
Wie Anthony Modeste besitzt auch er eine persönliche Verbindung mit dem SC Paderborn: Im letzten Sommer wollte er zu den Ostwestfalen wechseln, weil er bei den FC-Profis in der 2. Liga keine Einsatzchance erhalten hatte. Ex-Trainer Achim Beierlorzer überredete ihn zum Bleiben. In dessen letztem FC-Spiel kam Ismail Jakobs zum Bundesligadebüt. Seither ist er aus der Stammelf nicht mehr wegzudenken.
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Obwohl er sich in den letzten drei Begegnungen nicht in Bestform fühlte. Vor dem Bayern-Spiel litt er unter den Folgen einer Mandelentzündung. „Deshalb war ich zuletzt nicht mehr so spritzig“, gestand er am Dienstag. Gegen Schalke sei er nach lauf- und sprintintensiven 75 Minuten völlig ausgelaugt gewesen. Nun aber fühle er sich besser.Im Schnitt trat Ismail Jakobs alle zwei Minuten und acht Sekunden zu einem seiner 500 Sprints an. Damit ist er hinter Schalkes Benito Raman (exakt alle zwei Minuten) der Bundesligaspieler mit den häufigsten Antritten.
Jhon Cordoba weist mit 3:11 Minuten ebenfalls einen Top-Wert auf. Am Freitag fehlt er gesperrt. „Natürlich wird er uns fehlen. Aber wir haben genügend Qualität, um das zu kompensieren“, meinte Ismail Jakobs. Der 20-Jährige ist schlau genug, keinen Namen hervorzuheben. Man will es sich ja mit den Kollegen nicht verscherzen.