Much – Sie haben nicht nur eine Goldplakette beim Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ errungen, die Bürger des Dorfes Berzbach in der Gemeinde Much vertreten den Rhein-Sieg-Kreis auch beim Landeswettbewerb. Um das preisgekrönte Mucher Dorf kennenzulernen, bietet sich der Rundweg um Berzbach an.
Start- und Zielpunkt der knapp sieben Kilometer langen und auf etwa zwei Stunden angelegten Rundtour ist das Technik- und Bauernmuseum in Berzbach. Von dort aus geht’s zum Spielplatz und Wasserweg im Dorf, danach auf dem Böllweg und dem Familienweg weiter zum Hammersklöppel, der mit 325 Metern höchsten Erhebung im Umfeld des Ortes.
Durch Oberdreisbach-Höhe führt der Weg nach Marienfeld, dem zweiten Zentrum der Gemeinde Much. Dort steht der Sportplatz für die über die Dorfgrenzen hinweg reichenden Verbindungen.
Die Bedeutung der Kirche in der Region wird nicht nur an St. Maria Himmelfahrt deutlich. Auch der Blick über die von den katholischen Grafen von Berg und den evangelischen zu Sayn geprägte Region, der sich von den Höhen immer wieder lohnt, erinnere an die Gratwanderung der Menschen zwischen den Bekenntnissen. Die Straße durch das Homburger Bröltal ist immer so etwas wie eine Kennlinie entlang der Konfessionsgrenze gewesen.
Hinweis: Beim Download werden die GPS-Daten automatisch in .bin-Dateien umgewandelt. Um die Daten für Ihre Wanderung nutzen zu können, benennen Sie die Dateien einfach um und ersetzen das „.bin“ nach dem Download durch ein „.gpx“.
Über den Höhenweg und die angrenzenden Wiesen geht es zurück ins Dorf.
Weitere Ausflug-Tipps in der Region:
Lieblingsort des Erzbischofs
Schloss Augustusburg oder einfach Schloss Brühl ist eine der ersten und sicherlich der bedeutendsten Schöpfungen der Rokoko-Baukunst in Deutschland. Nicht umsonst war sie die Lieblingsresidenz des Kölner Erzbischofs Clemens August aus dem Hause Wittelsbach.
Dem absolutistischen Herrscher diente sie als Kulisse für das Hofzeremoniell nach dem Vorbild des französischen Königs Ludwig XIV. Bedeutende Baumeister schufen das Gebäude, Johann Conrad Schlaun etwa oder der kurbayerische Hofbaumeister Francois Cuvilliés.
Das einzigartige Prunktreppenhaus wird Balthasar Neumann zugeschrieben. Zu den Kostbarkeiten im Inneren gehört der Originalschreibtisch des Hochmeisters des Deutschen Ordens. Dieses Amt hatte Clemens August inne. Bundespräsident und Bundesregierung haben das Schloss Augustusburg nach 1949 für viele Jahrzehnte zu Repräsentationszwecken genutzt, viele Staatsoberhäupter waren hier zu Besuch.
Lohnenswert ist auch der Besuch des nahen Schlosses Falkenlust, das der Bauherr zur Falkenjagd in den Rheinniederungen nutzte. Das Treppenhaus dieses intimen „Maison de plaisance“ ist mit Delfter Kacheln gefliest. (rvg)
Schloss Augustusburg, Max-Ernst-Allee, 02232-44000, geöffnet Dienstag bis Freitag, 9 bis 16 Uhr, Samstag/Sonntag 9 bis 17 Uhr (jeweils letzter Einlass) Erwachsene 9 /8 Euro, Familien 11,50 Euro.
Anfahrt: von Siegburg über Köln mit S 12/S 13/RE 9 und dem RE 5 Richtung Koblenz. Vom Bahnhof sind es keine 1000 Meter Fußweg.
Industrie und Politik
Wie die Kraft der Agger in Strom verwandelt wurde, zeigt der Landschaftsverband Rheinland im Industriemuseum Engelskirchen. Im „Kraftwerk Ermen & Engels“ gibt es einen Blick auf das spannungsgeladene Verhältnis des Fabrikgründers Friedrich Engels sen. zu seinem berühmten Sohn, dem Kommunisten und Karl-Marx-Kompagnon Friedrich Engels jun..
Im Fabrikgebäude ist die Zeit stehengeblieben. 1837 gründete Friedrich Engels sen. seine Textilfabrik. Mit mehr als 600 Arbeitskräften war das Unternehmen Ende des 19. Jahrhunderts bedeutender Schrittmacher der Industrialisierung. Auf drei Etagen können Besucher verfolgen, wie die Fabrik funktionierte.
Im Keller stehen Turbinen, die über ein kompliziertes System aus Rädern Maschinen in Bewegung setzten. 1903 wurde die Fabrik elektrifiziert. Dann waren die Turbinen mit Generatoren gekoppelt. Ein zirka 100 Quadratmeter großer Ausstellungsraum bildet den Einstieg ins Kraftwerk, thematisiert ist die Vater-Sohn-Beziehung. Engels jun. steht als Figur der Weltgeschichte nicht auf einem Sockel, sondern wird mit wissenschaftlicher Distanz betrachtet. (ag)
LVR Museum (Engels-Platz 2, 51766 Engelskirchen) 02234/ 992 15 55, dienstags bis freitags 10 bis 17, samstags und sonntags 10 bis 18 Uhr. Erwachsene 3,50/3 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren frei.Anfahrt: Nach Engelskirchen geht’s von Siegburg über Köln mit S 12/19 und RB 25.
Charmant altmodisch
Der Märchenwald in Altenberg ist für Generationen von Kindern und Eltern eine feste Adresse. Die Helden der Brüder Grimm werden zum Anfassen wahr in Gestalt von Dornröschen, Aschenputtel, Schneewittchen und vielen anderen. 18 Stationen sind auf dem weitläufigen Parkgelände liebevoll gestaltet in kleinen Schlüsselszenen: Frau Holle schüttelt Kissen aus, Rapunzel lässt ihren Zopf herunter, der böse Wolf liegt schon im Bett und lauert auf Rotkäppchen.
„Ach, wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß'“: Soundtracks erklingen leicht knarzend aus den Hütten, so wie der ganze Märchenwald einen charmant altmodischen Charakter hat. Das gilt auch für den Gasthof, der im Hinterzimmer Wasserspiele mit bunter Lichtorgel präsentiert, und den Esel vor dem Eingang, der Schokoladen-Goldtaler aus dem Allerwertesten „spuckt“.
Auf dem großen Parkplatz unter dem Märchenwald kann man gut parken. Von hier aus ist man zu Fuß schnell in dem idyllischen Ausflugsort Altenberg, dessen imposante gotische Klosterkirche, umgangssprachlich „Dom“ genannt, das Aushängeschild des Bergischen Landes ist und unbedingt sehenswert. Im Ort selbst locken vielseitige Gastronomie und schöne Wanderwege. (eck)
Märchenwald Altenberg, 51519 Altenberg, 02174/784 23 23, geöffnet täglich 10 bis 17, Samstag und Sonntag 19 Uhr, Eintritt 5,90/4,50 Euro.
Anfahrt: von Siegburg mit S 12, S 11 und Bus 267 über Köln und Bergisch Gladbach oder über Rösrath mit Bus 556 und 267.