Troisdorf – Kritiker des Vorhabens laufen seit Jahren Sturm dagegen, die Naturfreunde Spich haben rund 5000 Unterschriften gesammelt. Verhindern werden sie die Einrichtung eines Kletterparks im Wald auf den Spicher Höhen aber wohl nicht mehr: Mehrheitlich stimmten die Mitglieder des städtischen Hauptausschusses für den Pachtvertrag über die Bereitstellung von Parkplätzen. Auch die Baugenehmigung für den Kletterpark sei erteilt, sagte auf Anfrage Rathaussprecherin Bettina Plugge.
Eine Klage des BUND hatte keine aufschiebende Wirkung. Die Umweltschützer hatten Klage gegen die Kreisverwaltung eingereicht: Deren im August erteilter Ausnahmebescheid für Bau und Betrieb des Kletterparks soll gerichtlich überprüft werden. „Wir haben die notwendige Genehmigung des Rhein-Sieg-Kreises für den Bau der Parkplätze und alle erforderlichen Genehmigungen“, sagte Plugge. Die Stadt werde insgesamt 26 Parkplätze bauen, 19 verpachte sie an den Betreiber des Kletterwaldes. Der Vertrag soll ab dem 1. April des kommenden Jahres für 15 Jahre laufen.
Bereits 2016 gebilligt
„Es ging um die Stellplätze“, betonte Alexander Biber für die CDU-Fraktion: In der Tat war der Pachtvertrag für die zwei Hektar Land, auf denen der Kletterpark entstehen wird, schon 2016 einstimmig vom Stadtrat gebilligt worden. „Ob das ein Wald ist, darüber kann man streiten“, sagte Alexander Biber. „Vernünftig“ nannte er den Bau neuer Parkplätze am Stadion. Der Kletterpark selbst ist für den Christdemokraten „ein tolles Angebot“. Beschlusslage sei ja auch, eine Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr zu prüfen.
Auch die Grünen hatten dem Bau der Stellplätze zugestimmt. „Parkdruck ist da“, so der Fraktionsvorsitzende Thomas Möws. Und die Lage der geplanten Stellplätze sei so, dass sie auch ohne Kletterpark sinnvoll seien. Über den Sinn des Parks lasse sich streiten, „vertretbar“ sei das Vorhaben auf jeden Fall. Schließlich sei „die Naturbelastung nicht so kritisch“, das fragliche Grundstück „keine Waldfläche, die ökologisch so wertvoll ist.“ Die Grünen glaubten zudem nicht, „dass der Eingriff so gravierend ist“.
Ausbau des Parkplatzes verweigert
Die SPD hatte vor zwei Jahren dem Pachtvertrag mit dem Kletterpark-Betreiber zugestimmt, sich aber in der Zwischenzeit auf die Seite der Kritiker geschlagen. Auch dem Ausbau des Parkplatzes verweigerten die Sozialdemokraten ihre Zustimmung. „Ein Eingriff ins Landschaftsschutzgebiet“ sei das, begründete Fraktionsvorsitzender Harald Schliekert das Votum.
Problematisch ist aus Sicht der SPD die Anbindung des Geländes. Schliekert befürchtet nämlich, dass die meisten Besucher vom Navi durch das nahe Wohngebiet geführt würden. Und das sei dafür „überhaupt nicht geeignet“.
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