Auch der A-Liga-Rivale Bröltaler SC präsentiert einen neuen Cheftrainer. RW Hütte gibt sich nach dem unrühmlichen Spielabbruch gegen Spich II indes kämpferisch.
Nach nur drei SpielenOberlar und Marcel Müller gehen wieder getrennte Wege

Markus Schmitz vom TuS Oberlar übernimmt das Kommando an der Seitenlinie.
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Die 30-Punkte-Marke ist geknackt. Dank zweier Siege in Folge hat der Fußball-A-Ligist TuS Birk vorerst den sechsten Platz zementiert. „Wir sind mit der Bilanz sehr zufrieden, denn wir haben uns wie erhofft im oberen Tabellendrittel festgesetzt“, sagt Trainer Sebastian Hunjet.
Vor der Partie am Sonntag (15.15 Uhr) gegen RW Hütte bezeichnet er den Gegner als „Wundertüte. Auch wenn das Team derzeit mit Ausfällen zu kämpfen hat und auf einem Abstiegsplatz steht: Hütte hat große Qualität und kann jedem Gegner Probleme bereiten.“ Da man selbst in Bestbesetzung antreten könne und zu Hause spiele, habe man dennoch „drei Punkte fest im Visier“.
Das besagte Potenzial konnte RWH zuletzt nur bedingt ausschöpfen, denn Trainer Almir Hajdarovic plagen große Personalprobleme. Personalprobleme, die im jüngsten Spiel gegen den 1. FC Spich II sogar zu einem unrühmlichen Spielabbruch führten. Nachdem die Heimelf bereits ihre einzigen beiden Wechseloptionen „gezogen“ hatte, stand man in der 83. Minute (nach zwei Platzverweisen und insgesamt fünf Verletzungen) nur noch zu sechst auf dem Platz. Der Schiedsrichter pfiff die Partie daraufhin vorzeitig ab.
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Claudio Cardillo (links) und RW Hütte wollen der Personalnot trotzen.
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Beim Stande von 0:3 und gemäß Regelwerk, wohlgemerkt. Denn Paragraf eins (Absatz 4) der DFB-Spielordnung besagt, dass der Referee „ein Spiel abzubrechen hat, wenn eine Mannschaft durch Ausscheiden weniger als sieben Spieler auf dem Feld hat. Das Spiel wird für den Gegner mit drei Punkten als Spielabbruch gewertet.“ Das endgültige Resultat steht aber offenbar nicht fest. „Die Kreisspruchkammer ermittelt und recherchiert derzeit diesen Fall“, sagt Staffelleiter André Wiebel. „Fakt ist: Die drei Punkte gehen an Spich. Ob das Ergebnis am Ende 2:0 oder 3:0 lautet, bleibt abzuwarten.“
Über eine 3:0-Wertung würde sich Angreifer Manuel Jäger wohl am meisten freuen, denn so dürften seine drei erzielten Tore auch in der offiziellen Statistik auftauchen.
RW Hütte will Birk erneut bezwingen
Hajdarovic richtet den Blick indes nach vorne. Angesichts der vielen Ausfälle ist er darum bemüht, am Sonntag eine schlagfertige Mannschaft aufs Feld zu schicken: „Am Dienstag hatte ich wieder nur zehn Jungs beim Training. Unser Kader ist mit 17 Feldspielern und zwei Torhütern sehr klein. Zumal man drei Langzeitverletzte abziehen muss und immer mal wieder Erkrankungen hinzukommen.“
Trotz der Personalmisere will der Coach das Saisonziel (einstelliger Tabellenplatz) nicht korrigieren: „Auch wenn wir aktuell auf einem Abstiegsplatz stehen, bin ich guter Dinge. Aus meiner Sicht müssen aktuell zehn Mannschaften zittern.“ In der Rückrunde habe man bislang „richtig gute Spiele abgeliefert. Wir müssen uns vor keinem Gegner verstecken. Auch nicht vor Birk, zumal wir das Hinspiel mit 3:1 gewonnen haben. Warum sollten wir das am Sonntag nicht wiederholen können?“
Bröltaler SC und Oberlar tauschen ihren Cheftrainer aus
Benedikt Ramrath (39) ist nicht mehr Trainer des Bröltaler SC. „Er ist unlängst nach Königswinter gezogen und hätte ohnehin im Sommer aufgehört“, erklärt Sportchef Klaus Mühlpfort. „Nun hat er um die vorzeitige Beendigung der Zusammenarbeit gebeten, da ihm die Fahrerei doch zu viel wurde.“ Die Formkurve habe angesichts zweier Siege in Folge zuletzt nach oben gezeigt und man sei „auf dem Weg Richtung Klassenerhalt“.
Der Nachfolger Markus Scheidt (53) trainierte knapp fünf Jahre lang (bis März 2024) die BSC-Reserve. 2022 führte er sie in die B-Liga. „Durch ihn erhoffen wir uns jetzt einen Push“, sagt Mühlpfort vor der Partie beim Primus 1. FC Spich II (So., 13 Uhr). „Er bleibt auch über die Saison hinaus Trainer der Ersten. Ligaunabhängig.“ Der BSC hatte Ramrath in der Winterpause der Vorsaison verpflichtet, doch der (ohnehin kaum noch abzuwendende) Abstieg aus der Bezirksliga war nicht mehr zu verhindern. Aktuell steht der BSC auf dem viertletzten Platz.

Benedikt Ramrath ist nicht mehr länger Trainer des Bröltaler SC.
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Auch der Vorletzte TuS Oberlar und der erst im Winter geholte Chefcoach Marcel Müller (46) gehen ab sofort wieder getrennte Wege. Laut Vorstandsmitglied Markus Schmitz wurde die Entscheidung nach einem enttäuschenden Zwischenfazit angesichts der beiden Heimpleiten gegen Wolsdorf (0:5) und Allner-Bödingen (1:5) sowie des 1:0-Zittersiegs beim SV Hellas Troisdorf „gemeinschaftlich getroffen“.
Er selbst und der bisherige Assistent Tom Raßbach sollen den TuS nun als Trainer-Duo wieder in die Spur führen, wobei letzterer auch weiterhin auf dem Platz stehen wird. „Die Qualität ist da“, sagt Schmitz. „Ebenso wie der Glaube an eine Aufholjagd.“