Olympia-ChancenSäbelfechter Maximilian Hartung über Zukunftspläne in Sankt Augustin
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Ob Olympia 2021 überhaupt stattfindet, ist mit großen Zweifeln belegt.
So einen Schwebezustand wie jetzt habe er noch nie erlebt, so Maximilian Hartung.
Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als zu trainieren, um seine bestmögliche Leistungsstand zu erbringen.
Sankt Augustin – Seit diesem Semester studiert der Spitzensportler Maximilian Hartung an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg am Standort Sankt Augustin. Über seinen Sport und sein Studium sprach Olaf Pohl mit ihm.
Warum haben Sie sich für die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg entschieden?
Maximilian Hartung: Die Idee ist bereits 2017 entstanden, hier an der Hochschule zu studieren. Der Studiengang NGO & CSR Management (befasst sich mit Nichtregierungsorganisation und der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens, d. Red.) passt zu meinem Engagement als Athleten-Aktivist, und er ist international ausgerichtet. Zudem wohne ich in Köln.
Die Nähe zu Bonn mit seinen Institutionen ist ebenfalls positiv. 2020 sollten zudem meine letzten Olympischen Spiele sein. Danach – also im Prinzip jetzt ab Herbst 2020 – wollte ich den Fokus mehr auf meine berufliche Entwicklung legen.
Wie stehen Sie zur Ausrichtung der Olympischen Spiele 2020 im nächsten Jahr?
Maximilian Hartung: Ob Olympia nächstes Jahr überhaupt stattfindet, da gibt es Stand heute ja eine große Planungsunsicherheit für uns Sportler. Für mich wären es die vierten Olympischen Spiele. So einen Schwebezustand wie jetzt habe ich noch nie erlebt. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als so zu trainieren, dass ich im nächsten Sommer meinen bestmöglichen Leistungsstand habe. Ich bin ja bereits für Olympia in Tokio qualifiziert.
Aber der Schutz der Gesundheit muss vor wirtschaftlichen Interessen stehen. Ich wünsche mir eine offene Kommunikation mit uns Athleten und eine Einbeziehung in die weiteren Planungen. Das ist bislang nicht der Fall. Ich finde, im Weltsport wird zu wenig mit den Athleten geredet.
Woher wissen Sie denn beim Verein Athleten Deutschland, was die deutschen Sportler wirklich wollen?
Maximilian Hartung: Unsere Meinungsbildung läuft über verschiedene Prozesse. Es werden viele Einzelgespräche geführt. Wir können ein breites Meinungsbild herstellen, da wir inzwischen 800 aktive Sportler als Mitglieder im Verein haben. Dank unserer Hauptamtlichkeit sind wir auch in der Lage, Umfragen zu initiieren und Telefonkonferenzen durchzuführen.
Was hat Ihr Verein denn schon Positives bewirkt, was zumindest die nationale und international erfolgreichen Sportlerinnen und –sportler aus dem Rhein-Sieg-Kreis interessieren könnte?
Maximilian Hartung: Wir haben erreicht, dass die Sportförderung für die Athleten erhöht wurde. Das gilt für die Sportler, die einem Perspektivkader angehören. Außerdem haben wir die private Altersvorsorge für Sportler vorangetrieben. Beim Thema Doping arbeiten wir mit der NADA in Bonn zusammen. Hier geht es uns um möglichst effektive Kontrollen, bei den aber Persönlichkeitsrechte und Privatsphäre gewahrt bleiben.
Wie denken Sie über Olympische Spiele 2032 an Rhein und Ruhr?
Maximilian Hartung: Ich würde mich sehr freuen, weil ich selbst die Erfahrung gemacht habe, dass der Gewinn der Goldmedaille im Team bei der Fecht-Europameisterschaft 2019 in Düsseldorf vor Heimpublikum etwas ganz Besonderes war. Dieses Gefühl gönne ich der Generation, die nach mir kommt. Zudem finde ich die Ausrichtung der Olympischen Spiele in einem demokratischen Land wichtig.