Tag des offenen ProjektsStudierende in Sankt Augustin präsentieren ihre Arbeiten

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Ein Roboterarm steht am Ende einer vollautomatischen Produktionsstraße.

In der Hochschule Bonn-Rhein-Seig stellten Studierende des vierten Semesters ihre Projekte vor.

Im Fachbereich Ingenieurswissenschaft und Kommunikation hatten die Studierenden drei Wochen lang praktische Anwendungen programmiert und zusammen gebaut.

Einen Blick in die Labore und Seminarräume des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Kommunikation konnten Schülerinnen und Schüler am letzten Vorlesungstag des Semesters der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg werfen. Am Tag des offenen Projekts zeigten Studierende des vierten Semesters zwei Stunden lang ihre ingenieurwissenschaftlichen und medialen Projektarbeiten.

Auf der Hochschulstraße präsentierte sich das BRS-Motorsport-Team

Schon unten auf der Hochschulstraße zeigte das BRS-Motorsport-Team den neuen E-Boliden, der sich mit ähnlichen Rennautos anderer Hochschulen auf der ganzen Welt misst. Ist das Fahrzeug im Ganzen die Arbeit eines Jahres, so haben Projektstudierende einzelne Elemente in dem drei Wochen dauernden Zeitraum beigetragen, wie Severin Hudelmaier und Christian Schröter erklärten.

Drei Schülerinnen staunen über ein pinkes Auto.

Das bestellte Auto wird in das Ausgabefach ausgeworfen.

Die Gleichstellungsstelle hatte eine Gruppe von Schülerinnen eingeladen, die unter anderem ein Hörspiel im professionell eingerichteten Hörspielstudium eingesprochen, Schauspielübung gemacht und Beiträge geschnitten hatten. Am Freitag ging es für sie auf die Piste zu den Projekten. Bei Professor Ingo Groß von der Automatisierungstechnik konnten sie die Anwendung von Industrierobotern und mobilen Robotern beobachten. „Das finde ich sehr cool“, war die 13 Jahre alte Ada begeistert.

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Über einen großen Touchscreen, eine große Leinwand, konnten sie Modellautos bestellen, die in der aufgebauten Produktionsstraße zusammengesetzt wurden - unterschiedliche Modelle und verschiedene Farben. Am Ende kam das gewünschte Exemplar heraus, ein mobiler Kollege holte es ab und montierte die Räder dran. Studierende hatten das programmiert, es lief vollautomatisch, allerdings hatte immer einer ein Tablet in der Hand, um eingreifen zu können.

Michel Karthe stellt einen automatischen Dosenquetscher vor.

Michel Karthe hat einen pneumatischen Dosenquetscher gebaut.

Dabei ist die Robotik natürlich schon längst so weit, dass sie auf Hindernisse reagiert und stoppt. Da aber keine Käfige um die Greifarme gebaut sind, geht Sicherheit nun mal vor. Ähnliche Gedanken mussten sich auch Zeno Nolte und Oliver Beißel machen, die ein Demontageprogramm für einen  Hubkolben mit Roboterarmen entwickelt hatten. Immer wieder schauten Schülerinnen und Schüler fasziniert zu.

Das sind zwar 25 Cent Verlust, dafür gibt es aber für mindestens 25 Cent Spaß.
Michel Karthe, Studierender der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

Ein Stück weiter führte Michel Karthe seinen im Projektzeitraum entwickelten pneumatischen Prüfstand für die Lehre vor. Aus vorgegebenen Bauteilen baute er mit seinem Team Schaltkreise und einen Kasten, in dem per Kolben ein Druck in einem Zylinder ausgeübt wird, in dem passgenau eine Aluminiumdose zusammengedrückt wird. „Das sind zwar 25 Cent Verlust, dafür gibt es aber für mindestens 25 Cent Spaß“, freute er sich mit seinen Zuschauern.

Ein Student beobachtet einen Greifroboter in Aktion.

Tom Herzet beobachtet den von ihm programmierten Greifroboter.

Das sind coole Aufbauten, um Pneumatik zu verstehen, fasste er die Aufgabe zusammen, die Professor Sebastian Drumm ganz einfach gestellt hatte: Denkt euch was Schlaues aus. Wegeventile, Relais, Taster, Kabel, Geschwindigkeitsdrosseln - alles fand seinen sinnvollen Platz im komplexen Zusammenspiel.

Tom Herzet bastelte mit Hilfe eines Mikro-Controllers, eines Arduino, einen Handhabungsroboter, der per Sensor Farben erkennt und darüber hinaus Positionen Millimeter genau bestimmen kann. Kleine Holzklötzchen ließ er exakt in vorgesehene Plastikbehälter fallen. Seinen Greifarm hatte er so programmiert, dass er in vielen kleinen Schritten langsam herunterfährt, anstatt runterzuschlagen.

An Mechatronik versuchten sich Jan Knips und Luca Ihnenfeld, die eine Dreheinheit für einen Antennenmesstand bauten. Wir haben gemacht, was nicht zu sehen ist, sagten sie. Sie haben eine Platine verlötet und einen Arduino mit Daten gespeist. Jetzt kann die Antenne, von ihren Vorgängern ohne Metall verbunden, in kleinen Schritten exakt gedreht werden.

Mit dem solarbetriebenen AirCooler wird die Raumluft verbessert

Die besten Projekte, damit bewarben Finn Henninge und Lukas Schulz ihren Spezialquarz, der in definierten Farben leuchtet, wenn Näherungs- und CO²-Sensor reagieren. Zumindest den besten Spaß hatten sie. Nahezu unscheinbar und doch komplex kommt der solarbetriebene AirCooler daher, den Pascal Drees, Bennet Goerke und David Hoffmannzusammengebaut haben. Eine Pumpe befördert Wasser auf Tücher, ein Ventilator verteilt einen Film in die Luft, dahinter entsteht ein angenehmes Raumklima.

Drei Studierende zeigen ihren solarbetriebenen AirCooler.

Sieht banal aus, funktioniert aber gut: Pascal Drees, Bennet Goerke und David Hoffmann (v.l.) haben einen solarbetriebenen Raumluftbefeuchter entwickelt.

Ja, und dann gab es natürlich noch das Medienprojekt Bluedot FM, das Inan Ouali, studentische Hilfskraft, stolz präsentierte. Im professionellen Studio stellten Studierende ihre Radiosendungen vor, die sie schrieben, einsprachen, schnitten und zur Sendereife brachten.