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StudieninformationstagHochschule Bonn-Rhein-Sieg öffnet in Sankt Augustin ihre Labore

Lesezeit 4 Minuten
Ein Student steht neben einem Roboter, der wie er mit den Händen gestikuliert, und spricht mit zwei Schülern.

Der Roboter, die Ritwik Sinha (MA-Student der Autonomous Systems) Schülern erklärt, kann auf Kommando die Hand schütteln.

Am Studieninformationstag und Tag des offenen Projekts der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg öffnen Studierende ihre Labore für Schüler.

Ein Roboter, der Jenga spielen kann, und ein selbstgebauter Rennwagen: Studierende der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg zeigen Schülerinnen und Schülern an diesem Tag das Beste ihres Unialltags. Am Studieninformationstag und Tag des offenen Projektes stehen die Türen der Hochschule allen offen, die wissen möchten, wie der Unialltag zwischen Vorlesungen und Hausarbeiten noch aussehen kann.

„Die Idee ist, dass Studierende den Studieninteressierten das zeigen können, wofür sie sich begeistern“, sagt Daniela Greulich, Pressesprecherin der Sankt Augustiner Hochschule. Das komme viel besser an als trockene Vorträge von Dozierenden. Schülerinnen und Schüler können direkt in die Labore der verschiedenen Studiengänge hineinschauen, mit Studierenden ins Gespräch kommen und selbst mitmachen.

Sankt Augustiner Hochschule möchte mit praxisnaher Lehre überzeugen

Eine Traube von Schülerinnen und Schülern hat sich um zwei Rennwagen im Flur der Hochschule gebildet. Die studentische AG „BRS Motorsport“ hat sie gebaut, um damit bei internationalen Rennen der „Formula Student“ anzutreten. Heute sitzen Schülerinnen und Schüler in den Wagen vor Bildschirmen, die ihnen Formelrennen simulieren.

Der BWL-Student Severin Hudelmayer ist für das Sponsorenmanagement der Rennwagen verantwortlich. Heute nimmt er sich Zeit, den möglicherweise zukünftigen Studierenden zu zeigen, wie seine Projektgruppe arbeitet. „In unserem Team sind Leute von allen möglichen Studiengängen dabei: Informatik, Maschinenbau, Visuelle Technikkommunikation“, sagt Hudelmayer, „Da bekommt man natürlich auch aus anderen Fächern einiges mit, das man sonst nie gelernt hätte.“

Mehrere Schülerinnen und Schüler stehen vor einem Rennwagen im Flur einer Hochschule, ein Student steht daneben und erzählt etwas.

Die studentische Projektgruppe „BRS Motorsport“ baut eigene Rennwagen, mit denen sie an Formelrennen teilnimmt.

Einen Flur weiter erklären die Maschinenbaustudenten Thilo Schwamborn und Oliver Lautner zwei Schülern einen Industrieroboter. Langsam und präzise greift der Roboterarm ein Holzbauklötzchen und legt es auf einen immer weiter wachsenden Turm. „Einige Unternehmen setzen ähnliche Modelle in der Produktion ein, aber hier spielt der Roboter Jenga“, sagt Thilo Schwamborn, „weil wir mit dem Programm vertraut sind, zeigen wir es gerne allen, die sich auch für Robotik interessieren.“

Noch ein paar Räume weiter kommt man erst an einem Raum mit gigantischem Greenscreen vorbei, dann am TV-Studio der Hochschule. Studierende der visuellen Technikkommunikation sitzen vor mehreren Bildschirmen, auf denen die Besucherinnen und Besucher, die sich vor dem Greenscreen bewegen, auf einem Strand im Abendlicht erscheinen.

Ich bin beeindruckt, wie aktiv die Studentinnen und Studenten in ihrer Freizeit sind.
Sabine Fricke, Dozentin

„Medienmäßig kann man hier alles machen“, sagt Sabine Fricke, Dozentin für Visuelle Technikkommunikation und Technikjournalismus an der Hochschule. „Ich bin auch echt beeindruckt, wie aktiv die Studentinnen und Studenten in ihrer Freizeit sind.“ Eine Gruppe von Technikjournalismus-Studierenden strahle beispielsweise regelmäßig aufwendig produzierte Radiosendungen für das „Pop-up Radio“ der Hochschule aus.

Zwei Studenten sitzen vor drei großen Bildschirmen und arbeiten mit einem Schnittprogramm.

Studierende der Visuellen Medienkommunikation öffnen das hochschuleigene TV-Studio für Besucherinnen und Besucher.

Im Foyer der Hochschule tummeln sich Studieninteressierte auf einem Beratungsmarkt, hier finden sie Infos rund um die Finanzierung ihres Studiums, Stipendien, Sprachkurse, Auslandssemester und Berufsperspektiven. Am Nachmittag geben Dozierende durch Vorträge, Schnuppervorlesungen und Workshops Einblicke in die 21 Bachelor-Studiengänge der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Einige Schülerinnen und Schüler sind im Klassenverband für den Studieninformationstag angereist, manche mit Freunden oder in Begleitung ihrer Eltern. Johanna (17) und Leonie (17) haben sich von der Ursulinenschule in Hersel freistellen lassen, um den Informationstag besuchen zu können.

Johanna interessiert sich für naturwissenschaftliche Forensik, Leonie für Wirtschaftspsychologie. Beide freuen sich, heute mehr über ihre Wunschfächer erfahren zu können. „Mit der Schule waren wir schon auf ein paar Orientierungsveranstaltungen, aber da ging es eher um Ausbildungsberufe, weniger um Fächer an der Uni“, berichtet Johanna.

Ein Roboter greift einen Holzklotz und legt ihn auf einen Stapel mit Klötzen, zwei Besucher schauen zu.

Maschinenbaustudierende stellen einen Roboter vor, der auch Jenga spielen kann.

Efe (16) und Gonzalo (17) sind mit ihrer gesamten Jahrgangsstufe 10 vom Wiedtal-Gymnasium in Neustadt (Wied) angereist. „Ich finde es hier sehr interessant“, sagt Efe, „Ich weiß noch nicht, was ich studieren will, aber hab' mir ein paar Projekte in Informatik angeschaut und schon ein bisschen was gelernt“.

Am beliebtesten seien wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge, Informatik und Ingenieurwissenschaften, aber auch Sozialwissenschaften, sagt Pressesprecherin Daniela Greulich. Insgesamt gingen die Bewerbungen leicht zurück, die Hochschule wolle unter anderem mit den Informationstagen von ihrem Angebot überzeugen: „Wir wollen zeigen, wie vielfältig wir sind und wie praxisnah hier gelehrt wird. Dann hoffen wir, dass die Studierendenzahlen stabil bleiben.“