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Kinderklinik in Sankt AugustinSanierung des Gebäudes hat begonnen

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Baustelle in der Kinderklinik. 

Sankt Augustin. – Im Haupthaus der sechsstöckigen Asklepios-Kinderklinik sind drei Etagen große Baustellen. Hier gehen Handwerker ein und aus, während in den anderen Stockwerken der Krankenhausbetrieb weitergeht. „Alles läuft zum Glück nach Plan, bis zum Jahresende werden wir hier fertig sein“, sagt Klinik-Geschäftsführerin Stefanie Wied. Das Gebäude aus den 1970er Jahren sei „wirklich sanierungsbedürftig“ gewesen.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bezeichnete Zustand als „würdelos"

Das hatte die Asklepios-Kinderklinik auch von höchster Stelle bescheinigt bekommen. Denn Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach spracht bei einem Besuch im Mai davon, dass der bauliche Zustand des Krankenhauses „würdelos“ sei. Es könne so nicht weitergehen. Eine Sanierung der Kinderklinik, die „sich an den teuren Luxus-Hotels der Reichen“ orientiere, seien „wir unseren Kindern schuldig“.

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Datenleitungen werden erneuert. 

„Goldene Wasserhähne bauen wir aber hier nicht ein“, sagt Wied nun beim Rundgang über die Baustelle. Es werde endlich alles auf den aktuellen Stand er Technik gebracht. 2,2 Millionen Euro werden investiert. Der Hauptteil davon kommt aus dem Corona-Unterstützungsfonds, ein Drittel steuert der Betreiber Asklepios dazu.

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Löcher in den Wänden der Kinderklinik für moderne Datenleitungen

In der ersten Etage wird die Diagnostik gebündelt. Löcher in den Wänden geben Einblick in Kabelkanäle, Elektriker verlegen neue Leitungen, damit zum Beispiel die Daten der Ableitung von Gehirnströmen (EEG) gleich in die elektronische Akte fließen können. Auch die Gehör-Untersuchungen bei sehr kleinen Kindern und die Messungen der Nervenleitgeschwindigkeiten sollen künftig hier stattfinden.

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Moderne Fenster sparen Energie. 

Die zweite Etage erhält zurzeit bereits den letzten Schliff. Der Boden wird verlegt. Bisher waren hier ukrainische Familien mit ihren kranken Kindern untergebracht. „Manche kamen unmittelbar aus dem Kriegsgebiet mit dem Auto zu uns“, berichtet Wied. Die Kinder hätten schnell medizinische Versorgung gebraucht, die Eltern keine Unterkunft gehabt. „Da haben wir den Familien hier als Übergangslösung einen Platz geben können.“ Nun sind hier moderne Zimmer mit Duschbädern entstanden – kein Vergleich zur Enge der früheren Räume.

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Auch der Brandschutz im Gebäude ist auf den neuesten Stand gebracht worden. Moderne Fenster sparen Energie. „Es ist allerdings noch viel zu tun auf den anderen Etagen“, sagt Wied. Auch das benachbarte Gebäude für die Kinder- und Jugendpsychiatrie muss saniert werden. „Wir könnten die beantragten Zuschüsse sehr gut gebrauchen, um die Patientenversorgung und -unterbringung an moderne Klinikstandards anzupassen und die Mitaufnahme der Eltern zu verbessern“, erklärt die Geschäftsführerin.

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Klinik-Geschäftsführerin Stefanie Wied in einem sanierten Behandlungszimmer. 

Die drei im Mai neu gewählten NRW-Landtagsabgeordneten Katharina Gebauer (CDU), Martin Metz (Grüne) und Sascha Lienesch (CDU) hatten vor der Wahl zugesagt, dass die Kinderklinik ein wichtiges Thema sei. „Auf Landesebene sind wir mit der letzte Woche neu vereidigten Landesregierung voll arbeitsfähig und setzen uns für bestmögliche Bedingungen unserer Krankenhäuser ein“, teilen die drei Mandatsträger nun mit. Auch zur Umsetzung der Krankenhausplanung würden in den nächsten Jahren erhebliche Summen investiert.