Abschiebung albanischer FamilieUnterstützer fordern Rückholung – Demo um 15 Uhr
Rhein-Sieg-Kreis – Der Familie, die in einer Nachtaktion nach Albanien ausgewiesen wurde, geht es offenbar alles andere als gut. Immerhin gibt es einen stabilen Kontakt per Whatsapp, Telefon und E-Mail zu den Unterstützern in Deutschland.
Wie Hubert Damm berichtet, ist die Mutter – sie wurde mit ihren drei Kindern am 22. April in den Flieger gesetzt – bettlägerig. Aus Angst vor ihrem bereits abgeschobenen Ex-Mann, der nach Angaben der Diakonie Rhein-Sieg Gewalt gegen sie ausgeübt habe, und dessen Vater versteckt sie sich.
Die Versorgung mit Lebensmitteln, so Damm, sei schwierig. Ihm ist es gelungen, eine Ordensfrau zu kontaktieren, die mit Helferinnen die Familie zwei Mal in der Woche besucht und Essen bringt. Eine feste Unterkunft hat die Familie derzeit nicht.
Brief an Landrat und Petition gestartet
Die Mutter und ihre noch nicht volljährigen Söhne hatten im Pfarrheim in Happerschoß gelebt. Ein Unterstützerkreis hatte sich um sie gekümmert. Die Pfarrgemeinde St. Remigius und Mitglieder des Seelsorgebereichs Hennef-Ost wurden von der Aktion der Ausländerbehörde überrascht und sind entsetzt. Sie haben eine Online-Petition gestartet, die bis Sonntag mehr als 1500 Menschen unterzeichnet haben.
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Pfarrer Christoph Jansen hat am Mittwoch einen Brief an Landrat Sebastian Schuster geschrieben, in dem er die Rückholung der Familie nach Deutschland und eine Aufenthaltserlebnis aus humanitären Gründen fordert. Das war die Empfehlung des Petitionsausschusses des Landtages sowie der Härtefallkommission, der Kreis folgte ihr jedoch nicht. Der Brief wurde per Kurier persönlich zugestellt. Bislang hat sich Schuster dazu nicht geäußert.
Für Mittwoch, 15 Uhr, hat die Pfarrgemeinde eine Standkundgebung vor dem Kreishaus angemeldet, um mit dem Landrat ins Gespräch zu kommen und der Forderung Nachdruck zu verleihen. Dort soll ihm auch die Petition mit den Unterschriften überreicht werden.