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Vorgehen war „würdelos“Kritik nach Abschiebung albanischer Familie reißt nicht ab

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Symbolbild 

Rhein-Sieg-Kreis – Die Kritik an der Abschiebung einer zuletzt in Hennef lebenden vierköpfigen albanischen Familie durch die Ausländerbehörde des Rhein-Sieg-Kreises hält an. „Wir schämen uns für diese hässliche und unmenschliche Seite des Rhein-Sieg-Kreises. Dabei wurden alle Grenzen moralisch vertretbaren Handelns überschritten“, sagt Frank Kemper, Fraktionschef der Linken im Kreistag.

Die Linke will mit einem Antrag für die nächste Sitzung des Kreistags durchsetzen, dass die Ausländerbehörde des Kreises auf Abschiebungen aus Krankenhäusern ebenso verzichtet wie auf Abschiebungen gegen die Empfehlungen der Härtefallkommission oder des Petitionsausschusses des Landtages.

Flüchtlingsrat: Nicht das erste Mal Abschiebung unter unwürdigen Bedingungen

Mit Empörung reagieren auch der Flüchtlingsinitiative Lohmar-Siegburg und der Flüchtlingsrat Rhein-Sieg. Trotz der Empfehlung des Petitionsausschusses sowie der Härtefallkommission, der Familie eine Aufenthaltserlaubnis auszusprechen, vollziehe die Ausländerbehörde des Kreises nicht zum ersten Mal „eine Abschiebung unter unwürdigen Bedingungen“, kritisieren sie.

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Auch die Umstände der Abschiebung stoßen bei den Initiativen auf großes Unverständnis. „Menschen aus medizinischen Einrichtungen, aus Kinderheimen in der Nacht abzuholen und in Handschellen abzuschieben ist würdelos und inhuman. Mit einer christlichen Grundhaltung hat das nichts zu tun“, heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme.

Flüchtlingsinitiative und Flüchtlingsrat fordern Landrat Sebastian Schuster als Chef der Ausländerbehörde auf, dafür zu sorgen, dass Abschiebungen „nach den Grundwerten unserer Verfassung erfolgen“, wenn sie schon nicht zu vermeiden seien.