Oberpleis dreht das Landesliga-Derby auf den Spicher Höhen in den Schlussminuten. Nach dem Abpfiff kochen die Emotionen hoch und sogar die Polizei muss anrücken.
Nach 1:2-Pleite gegen Oberpleis1. FC Spich droht ein Nachspiel

Kapitäne unter sich: Tim Becker (am Ball) vom TuS Oberpleis und Lukas Püttmann vom 1. FC Spich.
Copyright: Quentin Bröhl
1. FC Spich – TuS Oberpleis 1:2 (0:0). Von der 33. Minute an stand der Referee unfreiwillig im Mittelpunkt. Zunächst zeigte er dem Spicher Akteur Nico Burbach nach einem Foul an Nikolas Klosterhalfen die Ampelkarte; der Innenverteidiger hatte sich kurz zuvor eine unnötige Verwarnung abgeholt, indem er sich den Ball bei einem Freistoß an der eigenen Eckfahne zu weit vorgelegt hatte.
Nach weiteren kniffligen Zweikampfbewertungen zugunsten der Gäste platzte dem Spicher Trainer Michael Theuer der Kragen. „Was machst du mit meinen Spielern?“, schimpfte er an der Seitenlinie. Es folgten ein Tritt gegen die Bande und weitere Schimpf-Tiraden, sodass der Coach Gelb-Rot sah. In einer zerfahrenen Partie hatte der Oberpleiser Gian-Luca Blazic mit einem Pfostentreffer für den einzigen sportlichen Aufreger gesorgt (26.).

Der Spicher Trainer Michael Theuer sieht im Derby gegen Oberpleis Gelb-Rot.
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„Ich hatte mich mit dem Schiri in der Halbzeit ausgetauscht. Wir hatten uns versprochen, das Ding hier ordentlich über die Bühne zu bekommen“, berichtete der Spicher Sportchef Oliver Thoss hinterher. Auch nach dem Wechsel seien aber erneut „viele Fifty-fifty-Zweikämpfe zugunsten der Oberpleiser gepfiffen worden. Ich muss der Mannschaft grundsätzlich ein Kompliment machen: Wir haben aus dem letzten Loch gepfiffen und mussten mit Sebastian Hecht sogar einen 41-Jährigen in die Innenverteidigung stellen.“ Die Führung durch Lukas Püttmann sei sogar verdient gewesen (67.).
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TuS 05 Oberpleis schlägt spät zurück
Dann aber drehten der eingewechselte Luca Mowitz (84.) und Klosterhalfen (90.) die Partie zugunsten der 05er – und die Emotionen abseits des Rasens kochten hoch. „Das wird für uns leider noch ein Nachspiel haben, denn der Schiedsrichter ist auf dem Weg in die Kabine von den Zuschauern wüst beschimpft worden“, räumte Thoss ein.
Weil er sich offensichtlich bedroht fühlte, rückte die Polizei sogar mit fünf Streifenwagen an. „Das war in keinster Weise eine Bedrohungslage“, meinte Thoss. „Ich bin gespannt, was alles im Spielberichtsbogen eingetragen wurde.“ Gästecoach Marcus Voike war am Ende „einfach nur froh über die drei Punkte. Wir haben aber kein gutes Spiel gemacht.“
Spich: Suchy, Burbach, Hecht, Kirst (90. Klein) – Conde, Sentop – Massek, Hoffmans (90. Kebe), Oulahyane – Püttmann.
TuS: Klein – Jetzlaff (83. Goethe), Caspar, Zakrzewski, Donchenko (77. Salm) – Becker, Aikawa – Kostorz (46. Lokotsch), Witt (46. Mortazawi), Blazic (76. Mowitz) – Klosterhalfen.
FV Bad Honnef – Fortuna Bonn 2:3 (0:3). Nach dem schnellen 0:3-Rückstand durch Jan Bringer (9., FE), Tomoya Kitazawa (11.) und Kai Nierada (27.) kam die Bad Honnefer Aufholjagd durch Markus Wiemer (90.) und Asonganyi Defang (90./+2) zu spät. „Ein Punkt wäre auch nicht verdient gewesen. Die Leistung in der ersten halben Stunde war heute schlichtweg indiskutabel“, brachte es Trainer Benjamin Krayer auf den Punkt.
HFV: Michel – Wiemer, Penner (46. Gök), Eladan Islamovic, Strom, Mitkas (46. Zor) – Klos (69. Schmitz), Elhan Islamovic (46. Kitahara) – Brand – Schwarz (57. Defang), Balte.
FSV Neunkirchen-Seelscheid – SpVg. Flittard 3:1 (1:0). Nils Stephan (40.), Rico Heinen (61./FE) und Nikas Krämer (77.) machten bei einem Gegentor durch Adis Muzurovic (71.) den Unterschied aus. „Flittard hat uns gerade zu Beginn das Leben schwer gemacht. Ich wundere mich, warum diese Mannschaft so weit unten steht“, so FSV-Coach Christoph Gerlach.
FSV: Stokowy – Ehses, Heinen (82. Hellwig), Daus, Wieschebrock – Orfgen, Helmann (66. Friesen) – Dreilich (85. El Leithy), Tel, Stephan (74. Neumann) – Schneider (74. Krämer).