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Katholische KircheDiese „Pastoralen Einheiten“ entstehen im Rhein-Sieg-Kreis

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Der Kirchturm der Pfarrkirche St. Hippolytus in Troisdorf mit einem Weihnachtsbaum davor.

Die Pfarrkirche St. Hippolytus in Troisdorf. Der Gemeinde steht die Fusion mit anderen Standorten bevor.

Im Rhein-Sieg-Kreis wird es in Zukunft statt 26 Seelsorgebereichen neun weit größere Einheiten geben. Wie die aussehen werden, hat nun das Erzbistum bekannt gegeben.

Aus 178 mach 60: Auf diesen – zugegebenermaßen verkürzten – Nenner lassen sich die Beratungen bringen, die in den vergangenen neun Monaten unter der Überschrift „#ZusammenFinden“ im Erzbistum Köln stattfanden. An die Stelle der bisherigen 178 Seelsorgebereiche sollen etwa 60 „Pastorale Einheiten“ treten. Im Rhein-Sieg-Kreis wird es in Zukunft statt 26 Seelsorgebereichen neun weit größere Einheiten geben. Wie die aussehen werden, hat nun das Erzbistum bekannt gegeben. Aus den Seelsorgebereichen gab es dazu Vorschläge, die Entscheidung lag beim Erzbischof.

Rechtsrheinisch werden St. Servatius Siegburg und St. Johannes Lohmar sowie Sankt Augustin ab dem 1. September 2023 eine Einheit bilden, außerdem Bad Honnef, die Verbandsgemeinde Unkel, Königswinter-Tal und Königswinter Am Ölberg. Troisdorf und St. Johannes vor dem Lateinischen Tore Troisdorf (Sieglar), Niederkassel-Nord und Siegmündung werden zusammengeführt, an der Sieg St. Patricius Eitorf, Windeck und Rheinischer Westerwald.

Vorsitzende des Katholikenrates nennt Pläne im Rhein-Sieg-Kreis eine „Blackbox“

Geistingen, Hennef, Rott und Hennef-Ost bilden künftig eine Einheit, außerdem Much, Neunkirchen-Seelscheid und Ruppichteroth. Im linksrheinischen Kreisgebiet gehören Bornheim-Vorgebirge, Bornheim–An Rhein und Vorgebirge sowie Alfter zusammen, Meckenheim und St. Marien Wachtberg sowie Swisttal und St. Martin Rheinbach sind weitere Einheiten.

Hermann-Josef Zeyenn ist der Leitende Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Troisdorf.

Hermann-Josef Zeyenn ist der Leitende Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Troisdorf.

„Es ist ein technischer Akt“, kommentierte auf Anfrage Bettina Heinrichs-Müller, Vorsitzende des Kreiskatholikenrats, die Bildung der „Pastoralen Einheiten“, geschuldet der „schwindenden Zahl geweihter Männer, die als leitende Pfarrer in Frage kommen“.

Über Themen wie Infrastruktur, Gemeindeleben oder Personal sei noch gar nicht gesprochen worden. „Das ist eine Blackbox.“ Die Erwartung vor Ort sei, „dass die Gemeinden in einem Höchstmaß mitentscheiden können“. Zudem müssten die Pfarrgemeinden „gut ausgestattet sein mit finanziellen und personellen Ressourcen“.

Erzbistum Köln: Ergebnis der Beratungen bringt keine strukturellen Veränderungen mit sich

Die pastoral tätigen Menschen in den Gemeinden müssten gestärkt werden, heißt es in einem Papier, das die Vorsitzenden von Pfarrgemeinderäten und Delegierte des Kreiskatholikenrats nach einer Klausurtagung vor zehn Tagen veröffentlichten und auch ans Bistum sandten. Man wolle „viel Freiheit zum Ausprobieren von Modellen“, heißt es da, und auch „unterschiedliche Modelle von Verantwortung ausprobieren“.

Das vorläufige Ergebnis von „#ZusammenFinden“ bringe keine strukturelle Veränderung oder Personalentscheidungen mit sich, erklärt das Bistum. Auch die Gremien bleiben demnach bestehen und behalten ihre Kompetenzen.

Fusion von Kirchengemeinden in Rhein-Sieg steht bevor

In einer zweiten Phase wird es in den Einheiten einen gemeinsamen Pfarrer und ein gemeinsam ernanntes Pastoralteam geben, ehe im letzten Schritt die Errichtung eines gemeinsamen Kirchengemeindeverbandes oder die Fusion aller in der Einheit bestehenden Kirchengemeinden folgt. „Das geht nur, wenn man uns von unten leben lässt“, betonte Bettina Heinrichs-Müller am Montag.

Die „entscheidende Größe für die Pastoral“ sieht auch Hermann-Josef Zeyen in der Kirche oder Gemeinde. Das Zusammengehen in größeren Einheiten könne nur ein administrativer Überbau sein, „der dem Leben dienen soll“. Im besten Fall werde es für „die Leute vor Ort gar nicht so spürbar“, vermutet der Leitende Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Troisdorf. Er werde eine Fusion von Gemeinden nie befürworten, sagte Zeyen. Ein ehrenamtlicher Kirchenvorstand könne solch große Gebiete ebenso wenig im Blick haben wie hauptamtliche Mitarbeitende.