BahnausbauKölner Politiker wollen KVB Linie 7 von Zündorf bis Lülsdorf verlängern
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Die KVB Linie 7 soll zukünftig nicht mehr in Porz-Zündorf, sondern in Lülsdorf enden.
Während die Kölner Politiker für eine Verlängerung der Strecke plädieren, fordern viele Stimmen im Rhein-Sieg-Kreis eine andere Lösung.
Diese beiden Option wären für einen Streckenausbau denkbar.
Niederkassel/Köln – Eine Verlängerung der Kölner Stadtbahnlinie 7 in Richtung Süden mit Anschluss an den Schienenverkehr im Rhein-Sieg-Kreis – dieser Wunsch besteht im Kölner Stadtbezirk Porz mindestens seit den 70er Jahren. Diverse entsprechende Initiativen dazu von politischer Seite oder aus bürgerschaftlichem Engagement heraus sind gescheitert oder verstummt. Zu mächtig waren die Hindernisse.
Jahrzehntelang war beispielsweise ein Grundstück unmittelbar gegenüber der jetzigen Endhaltestelle an der Wahner Straße in Zündorf nicht verfügbar. Andere Grundstücke der alten Trasse des früheren „Rhabarberschlittens“, der einst von Porz in den Rhein-Sieg-Kreis führte, wurden überbaut und überplant.
Anschluss der KVB Linie 7 an Lülsdorf soll bedacht werden
Nicht zuletzt gab es kein Geld für die Planung einer entsprechenden Stadtbahn-Verlängerung. Und schließlich gibt es Stimmen, die angesichts der jetzt schon äußerst guten Auslastung der Linie 7 noch mehr Passagiere aus dem Süden für zu viel halten.
Jetzt aber werden durch die Pläne zum Bau einer neuen Rheinquerung die Karten neu gemischt; die Bezirksvertretung Köln-Porz will ins Spiel eingreifen.
In der jüngsten Sitzung verabschiedete das Gremium einmütig einen Änderungsantrag der SPD zu einer Verwaltungsvorlage, in der sich die Stadt Köln mit der Planungsaufnahme für die neue Stadtbahn von Niederkassel nach Köln befasst.
Die Bezirksvertretung Porz verlangt, dass zusätzlich zur Planungsaufnahme für die Stadtbahn Bonn-Niederkassel-Lülsdorf-Godorf-Köln inklusive der Rheinquerung auch die Planung eines Anschlusses der KVB-Linie 7 in Lülsdorf an diese Stadtbahn erfolgen solle.
Vorlage der Stadtverwaltung kritisiert
Beide Trassen sollen dem Porzer Änderungsbeschluss zufolge zunächst bis einschließlich der Genehmigungsplanung entwickelt und im Anschluss daran insbesondere zum Schutze des Klimas möglichst zügig umgesetzt werden. Wie der SPD-Fraktionsvorsitzende Simon Bujanowski sagt, habe die Kölner Stadtverwaltung von den Porzer Bezirksvertretern den Beschluss erwartet, dass die neue Stadtbahn von Niederkassel nach Köln allein durch den Rhein-Sieg-Kreis geplant werden sollte.
Kreis bevorzugt strecke über neue Brücke
Der Bau einer rechtsrheinischen Stadtbahn gehört zu den größten verkehrspolitischen Vorhaben im Rhein-Sieg-Kreis. Bei der Trassenführung sind grundsätzlich zwei Optionen möglich. Die erste ist eine Strecke von Bonn-Beuel über Niederkassel bis zur bisherigen Endhaltestelle der Stadtbahnlinie 7 in Köln-Zündorf.
Deutlich mehr Fürsprecher gibt es im Rhein-Sieg-Kreis aber für eine Trasse, die von Bonn-Beuel über Niederkassel und eine noch zu bauende neue Rheinbrücke nach Köln-Godorf führt, wo Anschluss an die linksrheinische Rheinuferbahn (Stadtbahnlinie 16) bestünde.
Befürworter dieser Variante führen zur Begründung an, dass diese für Fahrgäste aus dem rechtsrheinischen Kreisgebiet eine umsteigefreie und vergleichsweise schnelle Anbindung zum Kölner Hauptbahnhof schaffen würde. (pf)
Im Gegenzug habe die Stadt Köln lediglich die mögliche Trasse für die Anbindung der Linie 7 offenhalten wollen. Das war nicht nur der SPD zu wenig, wie sich in der Sitzung des Porzer Gremiums zeigte, das den Änderungsantrag einstimmig annahm. Bujanowski kritisiert die Vorlage der Stadtverwaltung und attestiert ihr einen „erstaunlichen Mangel an Ambition, zum einen durch Verteilung von Aufgaben an den Rhein-Sieg-Kreis, zum anderen durch das Vertagen der Verlängerung der Linie 7 auf den Sankt-Nimmerleins-Tag“. Diese neue Verzögerungstaktik sei „keinesfalls hinnehmbar“.
Klima-Maßnahmen in Angriff nehmen
Sein Stellvertreter Lutz Tempel ergänzt in einer Pressemitteilung: „Wir danken dem Rhein-Sieg-Kreis, dass dieser endlich Bewegung in die durch die Kölner Verwaltung und die Kölner Verkehrsbetriebe festgefahrene Situation für den Öffentlichen Personennahverkehr im Porzer Süden gebracht hat.“
Nun sei es dringend erforderlich, diese auch für den Klimaschutz nötigen Maßnahmen umgehend in Angriff zu nehmen. Dazu gehöre der bereits am 13. Juni gefasste Beschluss zur Verlängerung der Linie 7 mit der Verknüpfung in Lülsdorf.