„Aui“, das ist der Auenwald zwischen Köln-Porz-Langel und Niederkassel-Lülsdorf, den die Teilnehmer der Demonstration durch die Rheinspange und ihre Autobahnbrücke gefährdet sehen.
Denn eine mögliche Trasse der umstrittenen Autobahn führt durch das Retentionsbecken zwischen Niederkassel und Köln und vorbei Auenwald.
Es sei unglaubwürdig, wenn sich Politiker auf der einen Seite zu mehr Klimaschutz bekennen würde, gleichzeitig aber das umstrittene Brückenprojekt verteidigten, hieß es.
Niederkassel/Köln – Umweltschützer in der Region haben ein neues Lieblings-Kosewort: Den „Aui“. „Aui bleibt“ skandierten am Freitagnachmittag die Teilnehmer einer Demonstration gegen die geplante „Rheinspange 553“, die Verbindung zwischen der linksrheinischen Autobahn 553 und der rechtsrheinischen A 59 – in Anlehnung an „Hambi“, den Hambacher Forst in der rheinischen Tagebauregion.
„Aui“, das ist der Auenwald zwischen Köln-Porz-Langel und Niederkassel-Lülsdorf, den die Teilnehmer der Demonstration durch die Rheinspange und ihre Autobahnbrücke gefährdet sehen. Denn eine mögliche Trasse der umstrittenen Autobahn führt durch das Retentionsbecken zwischen Niederkassel und Köln und vorbei Auenwald.
Demonstranten sehen die Natur massiv bedroht
Rund 750 Teilnehmer folgten nach Angaben der Veranstalter dem gemeinsamen Aufruf der Bürgerinitiative Porz-Langel gegen die Rheinspange 553, der Bürgerinitiative Umweltfreundliche Verkehrsinfrastruktur für den Raum Köln-Bonn-Niederkassel-Troisdorf und der Initiative Bürger gegen die Brücke und zogen von der Langeler Kirche zum Retentionsbecken zwischen beiden Kommunen, um die Politik in Niederkassel, Köln, im Land und im Bund zum Verzicht auf das Projekt zu bewegen, durch das viele Umwelt und Natur in der Region massiv bedroht sehen.
Als „völlig an der Realität der Klimakrise vorbei“ bezeichnete Jana Boltersorf von Fridays For Future Niederkassel die Pläne für die Autobahnbrücke. Es sei unglaubwürdig, wenn sich Politiker auf der einen Seite zu mehr Klimaschutz bekennen würde, gleichzeitig aber das umstrittene Brückenprojekt verteidigten kritisierte sie.
Kritik an Niederkassels Bürgermeister Stephan Vehreschild wird laut
Ein „Nein zu diesem Autobahnwahnsinn“ forderte Ralph Weihermann, Vertreter der Bürgerinitiativen von der Politik. Es sei absurd, zu glauben, Verkehrsprobleme dadurch zu lösen, dass man einfach zwei Autobahnen miteinander verbinde.
Spätestens das Umweltverträglichkeitsgutachten habe gezeigt, dass das Projekt einen massiven und nicht zu vertretenden Eingriff in die Umwelt darstelle, kritisierte der Kölner Bundestagsabgeordnete Sven Lehmann (Grüne) und forderte ein Umdenken in der Verkehrspolitik. Damit war er auf einer Linie mit Matthias Großgarten, dem Bürgermeister Kandidaten der Niederkasseler SPD. Er erteilte einer „Verkehrspolitik nach dem Motto »Das haben wir immer schon so gemacht«“ eine klare Absage und forderte eine Stadtbahnbrücke statt einer Autobahnbrücke.
Kritik an Niederkassels Bürgermeister Stephan Vehreschild (CDU) äußerte Gerhart Renner von der Bürgerinitiative Umweltfreundliche Verkehrsinfrastruktur. Vehreschild lasse sich zwar „öffentlichkeitswirksam beim Gießen einer Blütenwiese“ ablichten, um sich vor der Kommunalwahl ein Öko-Image zu verpassen, gleichzeitig stehe er jedoch wie seine Partei hinter dem Bau der Autobahnbrücke, die alles andere als ökologisch vertretbar sei.