Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Demos in KölnKölner Polizei rüstet sich für Tagung der AfD im Gürzenich – zahlreiche Straßen gesperrt

Lesezeit 2 Minuten
Auch Wasserwerfer hat die Polizei in der Nähe des Gürzenich platziert.

Auch Wasserwerfer hat die Polizei in der Nähe des Gürzenich platziert.

Die Kölner Polizei mobilisiert zahlreiche Kräfte wegen des AfD-Kongresses. Im Vorfeld wurden mehrere Kundgebungen aus Protest gegen die Tagung angemeldet.

Risikospiele im Fußball verschärfte Sicherheitsvorkehrungen im Karneval und nun die Bewältigung des AfD-Kongresses im Gürzenich am Aschermittwoch: Die Kölner Polizei ist mal wieder im Dauereinsatz. „Die Arbeitsbelastung ist ungebrochen hoch“, betont Bernard Lammerding, Kreisgruppenvorsitzender der Gewerkschaft der Kölner Polizei. „Man kann den Kollegen nur Respekt zollen“, sagte Lammerding weiter. Es gebe beispielsweise Kollegen, die arbeiten das ganze Wochenende, haben einen Tag frei und dann gehe es wieder mit Großeinsätzen weiter. Dies funktioniere nur, weil viele Beamte großes Engagement an den Tag legen und ihren Job als Berufung sehen.

Köln: Viel Einsatz an Karneval für die Polizei

Polizeipräsident Johannes Hermanns formulierte es im Zusammenhang mit der Arbeitsbelastung bei der Kölner Explosionsserie im Juni 2024 so: „Die Kollegen gehen teilweise nur noch zum Duschen und Schlafen nach Hause“.

An den Karnevalstagen hatten viele Beamte ebenfalls nicht viel Freizeit. „Alles, was wir irgendwie bekommen, bringen wir auf die Straße, streichen Dienstfrei, Urlaub und alles, was eben geht, um möglichst alle Kräfte in den Einsatz zu bekommen“, sagte im Vorfeld Polizeidirektor Martin Lotz im Vorfeld. Im Einsatz waren zu Spitzenzeiten rund 1500 Beamte. Die Kölner Polizei schiebt Stand Ende des vergangenen Jahres über eine Million Überstunden vor sich her. Genaue Zahlen lagen zunächst nicht vor. Für die Bewältigung der AfD-Tagung im „Gürzenich“ wird die Polizei wieder hunderte Beamte aufbieten. Die genaue Anzahl blieb unklar. „Wir schicken nach Karneval keinen nach Hause“, war am Dienstag aus dem Polizeipräsidium zu hören. Die Behörde ruft wieder einmal eine „Besondere Aufbauorganisation“ (BAO) ins Leben. Es ist eine Art Krisenstab, der bei besonderen Einsatzlagen gegründet wird.

Alles zum Thema Demonstration Köln

Mehrere Demos angemeldet

„Die Polizei wird mit starken Einsatzkräften der Bereitschaftspolizei vor Ort sein, um die Versammlungen zu schützen und unmittelbare Konfrontationen zwischen Meinungsgegnern zu unterbinden“, sagte ein Polizeisprecher. Hierzu seien auch Sperrmaßnahmen in der Kölner Innenstadt unumgänglich. Derzeit sind zahlreiche Straßen in der Innenstadt abgesperrt, auch Wasserwerfer sind am Einsatzort. Infolgedessen sei dort ganztägig mit erheblichen Verkehrsstörungen zu rechnen. Im Vorfeld wurden mehrere Kundgebungen aus Protest gegen die Tagung im Gürzenich angemeldet. Einer der größten Veranstaltungen wird wohl ab Mittag die Aktion von „Köln stellt sich quer“sein.

Laut Polizei sind 1000 Menschen angemeldet, das Motto ist: „AfD. Wir sagen nein“. Eine weitere Demonstration hatte die „KG Ponyhof“ aus der Südstadt angemeldet; sie findet nun laut Polizei nicht statt. Eine weitere Kundgebung ist unter der Überschrift „Gegen rassistische Aschermittwochsfeier“ angemeldet; mehrere hundert Teilnehmer werden erwartet.