Hennef – Am 10. August 1922 trafen sich 30 sportbegeisterte Uckerather, um den Turn- und Spielverein Uckerath zu gründen. 100 Jahre später zählt der Verein, der inzwischen Sportclub heißt, rund 660 Mitglieder.
Präsident Freerk Baumann machte bei der Geburtstagsfeier eine Reise in die Gründungsjahre, als englische Besatzer den Fußball ins Rheinland brachten. Fast zwei Jahre dauerte es, bis der erste Sportplatz gebaut war, auf dem Gelände einer Kiesgrube auf dem Steimel.
Zu Auswärtsspielen ging es damals mit dem Fahrrad. Die Nachnamen von der Gründungsliste finden sich auch heute noch wieder. Söhne, Enkel, Urenkel sind aktiv im Drei-Sparten-Verein, der neben Fußball auch Tennis und Radsport anbietet. Der SCU steht heute auf Platz 4 bei den Mitgliederzahlen der Hennefer Sportvereine.
Außer den 408 Fußballern spielen 200 Menschen Tennis. Diese Abteilung wurde 1986 gegründet, zu Spitzenzeiten gab es bei 250 einen Aufnahmestopp, auf der Warteliste standen 50 Anwärter. Das war Ende der 80er-Jahre, Steffi Graf und Boris Becker waren die Idole.
Die Tennissenioren spielten eine Saison in der Oberliga
Die Mannschaften unter Abteilungsleiter Volker Müller spielen heute 1. und 2. Kreisklasse, die Ü40 1. Verbandsliga mit Chance auf die Oberliga, die Ü60 sind in der 2. Verbandsliga, haben 2017 eine Saison Oberliga gespielt.
2009 entstand die Einrad-Abteilung, Julia Doktorczyk und Daria Schlote hatten damals auf Bundes-, Europa- und Weltebene Titel geholt. Mutter Sabine Schlote setzt dennoch mehr auf Freizeitsport. 2020 kamen die Rennradler dazu.
Mario Gaffke war dem Fußball entwachsen und suchte ein neues Betätigungsfeld. Im Jubiläumsjahr gab es die erste Radtourenfahrt, mit Teilnehmern anderer Vereine. Insgesamt 413 gingen an den Start, ein beachtlicher Erfolg.
Kernstück aber bleibt der Fußball. Die junge erste Mannschaft hat sich in der Bezirksliga etabliert, landete in der vergangenen Saison auf Platz 3. Die zweite ist in der Kreisliga B. Vor 50 Jahren kam zum Jubiläum Fortuna Düsseldorf, damals noch mit Nationalspielern.
1979 war die Traditionsmannschaft des vor kurzem gestorbenen Uwe Seeler zu Gast, mit Lothar Emmerich, Wolfgang Overath und dem Weltmeister von 1954, Horst Eckel, der ebenfalls vor kurzem gestorben ist.
13 Jugendmannschaften werden trainiert, 15 junge Frauen suchen einen Trainer für eine Damenelf, die Alten Herren sind immer montags auf der gut gepflegten Sportanlage anzutreffen.
Der Schiedsrichter-Nachwuchs ist auf gutem Weg, die Fußballabteilung unter Leitung von Steffen Schwarz spendete für einen von der Flut betroffenen Verein in Bad Münstereifel und hat Günter Maassen aus Sankt Augustin für seinen nächsten Transport in die Ukraine 16 Trikotsätze und Bälle mitgegeben.
Gern erinnert Schwarz sich an den Sieg gegen Fortuna Köln im Verbandspokal, mit dem Ex-Nationaltorhüter Tim Wiese. Im Jubiläumsjahr traten schon Mirko Bäumer und den Lustigen Musikanten auf. Am 19. November steht eine mit Antweiler, Graf & Co an.
Baumann lobte spontan noch eine Wette aus. Er werde es nicht schaffen, dass 100 Männer aus dem Uckerather Umfeld zur ersten urologischen Vorsorgeuntersuchung gehen. Sollte er verlieren, werde er 1000 Euro für soziale Einrichtungen in Uckerath spenden – und er sucht weitere Sponsoren.