Die Kölsch-Rock-Band steht seit 33 Jahren auf der Bühne und feiert das mit einer Tour. Die begeisterten Fans jubelten, sangen und schunkelten.
AusverkauftSeit 33 Jahren auf der Bühne – Brings rockten in Hennef die Halle Meiersheide
Gefühlt waren es vielleicht drei Takte, die es dauerte, bis das Publikum auf Betriebstemperatur war. Harry Alfter, Christian Blüm, Peter und Stephan Brings sowie Kai Engel touren zwar schon seit 33 Jahren als „Brings“, doch von ihrem Schwung und ihrer Dynamik haben sie noch nichts verloren. Und sie wissen ihre Zuschauerinnen und Zuschauer anzusprechen, ein besonderes Gemeinschaftsgefühl zu vermitteln: „So ein geiles Publikum, das ist der Grund, warum wir weitermachen“, rief der charismatische Frontmann Peter Brings in den Saal der Meiersheide.
Die Menschen im Saal konnten textsicher mitschmettern
Klar, dass ihm das tosenden Beifall brachte. Die Band hat in den vergangenen Jahrzehnten aber auch eine Vielzahl von Hits gelandet, die die Menschen im Saal textsicher mitschmettern konnten. Vieles ist im Karneval bekannt geworden, „Su lang mer noch am Lääve sin“ oder das krachende „Polka, Polka, Polka“. Der Sänger erinnerte an den ersten Gig bei einer Sitzung im Kölner Nippeser Tälchen bei den Naaksühle.
Er stimmte „Superjeile Zick“ an und es kam einer Eruption gleich. Ein vielhundertstimmiger Chor brachte maximale Lautstärke. Es war eine gemeinsame Erinnerung, ein Massen-Gemeinschaftsgefühl, Jahrzehnte Kölner Karneval, der mit diesem Song noch einmal einen neuen musikalischen Anstrich bekam. Das Quintett beließ es aber nicht bei den Auftrittsversionen für die Session.
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Vielmehr erinnerten sich die Musiker an ihre rockige Vergangenheit. Gerade Blüm haute vielschichtige, drängende Rhythmen raus. Harry Alfter und Stephan Brings verstiegen sich zu irrwitzig schnellen Läufen auf ihren Gitarre und Bass. Und Kai Engel schob von hinten aus seinen Keyboards ordentlich Druck rein.
Mit der Ballade „Liebe gewinnt“ gab es einen echten Gänsehautmoment
Sie können indes auch die ruhigen Töne, ihre Balladen sind in den Texten fein beobachtete Alltagsthemen und musikalisch großes Kino, angefangen bei „Rään“ über „Mir singe Alaaf“, einer wunderschönen Aufarbeitung der Pandemiezeiten bis zu „Liebe gewinnt“. Fast ganz zum Schluss schuf die Truppe einen echten Gämsehautmoment. Viele verstanden die eigentlich so einfache Botschaft dieses Anti-Kriegs-Lieds, das Brings an Rosenmontag 2022, kurz nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine, vor 50.000 Menschen auf dem Chlodwigplatz gespielt hatte.
Natürlich stellten sie ihre neue Nummer für die kommende Session vor: Romeo und Julia. Es ist eine klassische Brings-Nummer, sofort erkennbar. Viele Sachen seien schon nah dran am Schlager dran, meinte Peter Brings selbstkritisch, aber im Kölschen ließen sich viele Sachen einfach schöner und ehrlicher sagen. Der Saal teilte diesen Ansatz und ging beim Refrain wie selbstverständlich steil.
„Die rocken die Halle“, meinte Edelfan Peter Fischer, „du brauchst kein großes Publikum, du brauchst das richtige.“ Und das war in der Meiersheide, darunter zehn Leserinnen und Leser dieser Zeitung. „Ich finde, die machen gute Stimmung“, freute sich Tobias Gottschalk, gebürtiger Ehrenfelder und inzwischen in Österreich zu Hause. „Vater Rolly Brings war übrigens mein Englisch- und Musiklehrer.“ Peter Brings verabschiedete sich mit einem sehr persönlichen Statement. „Es ist schön, in eure Augen zu gucken.“ Mit „Heimjonn“ ging es nach Hause.