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ErmittlungenScheiben in Windecker Kirche eingeworfen – 30.000 Euro Sachschaden

Lesezeit 2 Minuten
Ein kaputtes Fenster in einer Kirche.

Hier sind die Löcher in der Scheibe der Kirche St. Peter in Herchen recht gut zu erkennen.

Drei Fenster der Kirche St. Peter in Herchen wurden beschädigt. Der Sachschaden ist hoch – die Betroffenheit in der Gemeinde groß.

Drei Fenster am nördlichen Seitenschiff der katholischen Kirche St. Peter in Herchen sind schwer beschädigt worden. Die unter anderem mit stilisierten Blütenblättern gestalteten, bleiverglasten Scheiben der Rundbogen-Fenster weisen mehrere Löcher auf.

Küsterin Marianne Schnell hatte in der vergangenen Woche mehrere Kieselsteine auf dem Kirchenboden gefunden. Sie konnte sich zunächst keinen Reim darauf machen. Erst zwei Tage später entdeckte sie Scherben auf einer Kirchenbank und dann die kleinen und größeren Löcher in den bleiverglasten Fenstern, die sie zunächst gar nicht wahrgenommen hatte.

Kieselsteine stammen vermutlich von benachbartem Parkplatz

„Es ist meine Heimatkirche, ich habe hier alles erlebt. Hier wurde mein Mann von eineinhalb Jahren beerdigt. Ich hätte nie geglaubt, dass hier so etwas passiert“, sagte die Küsterin und konnte dabei die Tränen kaum zurückhalten. Nachdem sie den Schaden gemeldet hatte, erstattet Johannes Böhmer, der Vorsitzende des Kirchenvorstands, Anzeige bei der Polizei.

Zwei Frauen zeigen auf ein kaputtes Kirchenfenster.

Küsterin Marianne Schnell und Hildegard Simon, kunsthistorische Kennerin der Kirche St. Peter in Herchen, zeigen eines von drei beschädigten Fenstern.

Die in der Kirche gefundenen Kieselsteine stammen vermutlich vom benachbarten Parkplatz. Die Zeitspanne, in der die Tat begangen wurde, lässt sich von Dienstagabend 22.30 Uhr bis Donnerstagmorgen in der vergangenen Woche eingrenzen. Der Kirchenvorstand beziffert den Schaden derzeit auf rund 30.000 Euro. Ein Sachverständiger war noch nicht vor Ort.

Polizei sucht nach Steinwürfen auf Windecker Kirche Zeugen

Die Glasmalereiwerkstatt Wilhelm Derix aus Düsseldorf-Kaiserswerth fertigte diese Fenster im Jahr 1985 an, als die Kirche umfassend renoviert wurde. Der deutschlandweit renommierte Künstler Paul Weigmann hatte sich bei der Gestaltung von den zwölf Toren des himmlischen Jerusalem inspirieren lassen.

Er gestaltete auch Fenster in den Domen zu Mainz, Speyer und Worms, an der großen St. Viktor-Kirche in Xanten, am Bonner Münster und an zahlreichen Kölner Kirchen.

Hinweise nimmt die Polizei entgegen unter 02241/541-34 21.