Im Windecker Ortsteil Werfen herrscht Ungewissheit darüber, was aus dem früheren Hotel wird. So äußert sich die Gemeinde zu Gerüchten.
„Keiner weiß, was da geschieht“Windeck diskutiert über Umbauarbeiten im Hotel „Alt-Werfen“
Was passiert im früheren Hotel „Alt-Werfen“? Das fragen sich seit einigen Wochen viele Bewohnerinnen und Bewohner von Werfen. Gäste hat das Haus in der Straße Zum Werferstein schon lange nicht mehr. Das rustikale Schild über dem Portal, die Leuchtreklame, Wandlaternen und der Speisekarten-Aushang sind abmontiert. Nur noch ein Dehoga-Aufkleber an der Eingangstür erinnert an den einstigen Hotelbetrieb.
Dafür gibt es andere Aktivitäten. „Morgens werden Arbeiter angekarrt und abends wieder abgeholt“, berichtete ein Anwohner in der Einwohnerfragestunde des Windecker Gemeinderates. Und dass Rigipsplatten hineingetragen worden seien. Es gebe kein Baustellenschild, „keiner weiß, was da geschieht“. Man habe auch keinen Ansprechpartner.
Kölner Zoll soll doch nicht vor Ort gewesen sein
Eine Beobachtung, dass jüngst eine Kontrolle auf Schwarzarbeit stattgefunden haben soll, hat das dafür zuständige Zoll nicht bestätigt. „Meine Kollegen waren da nicht“, sagte der Pressesprecher des Hauptzollamts Köln, Jens Ahland, auf Nachfrage.
Alles zum Thema Windeck
- Erster Schnee Unfälle auf glatten Straßen im Rhein-Sieg-Kreis
- Zu Brand gerufen Windecker Feuerwehr findet statt eingeklemmter Person Betrunkenen im Auto
- „Unser Dorf hat Zukunft“ Neuhonrath-Auel vertritt Rhein-Sieg als Gold-Dorf auf Landesebene
- Gastronomie Im Café Kokolores in Windeck gibt es hausgemachte Südtiroler Küche zu fairen Preisen
- Projekt Eisenbahnbrücke in Windeck wird abgerissen – Neubau soll acht Millionen Euro kosten
- Auf der L147 Senior kommt in Windeck von der Straße ab und prallt gegen mehrere Bäume
- Schulleitung suspendiert So ist der Stand der Ermittlungen in der Windecker Konto-Affäre
Neben dem Gebäude und dahinter liegen Haufen von Schutt, herausgerissene Holzplatten, die Prellwand der Kegelbahn und Teile von Polstermöbeln. Am Anbau ist ein Gerüst gestellt. Alles deutet auf einen Umbau der Immobilie hin. Im Ort kursiert jetzt die Vermutung, dass in dem Haus Geflüchtete untergebracht werden sollen. Von 70 Personen ist die Rede. Das wäre ein Zuwachs der Ortsbevölkerung um zwölf Prozent, rechnete der Fragesteller in der Ratssitzung vor - „wer kümmert sich denn dann um die Menschen?“
Eine Werfener Bürgerin hatte sich bei der Bauaufsicht in der Kreisverwaltung erkundigt. Zuerst habe sie von dort die Auskunft erhalten, dass im „Alt-Werfen“ Eigentumswohnungen entstünden, sagte sie.
Der Windecker Beigeordnete Thomas Becher klärte auf, dass ein Eigentümerwechsel stattgefunden habe. Der neue Eigentümer habe einen Bauantrag für einen Beherbergungsbetrieb, ein sogenanntes Boardinghouse, gestellt. Und die Gemeinde habe den Bedarf bejaht, um eventuell Räume anzumieten.
Windeck: Gemeindeverwaltung kündigt eine Bürgerinformation an
Die Pressestelle der Kreisverwaltung wollte mit Verweis auf den Datenschutz Fragen der Redaktion zum Bauantrag, zur Bauaufsicht insbesondere hinsichtlich der Gebäudestatik und zum Stand des Genehmigungsverfahrens nicht beantworten. In der Ratssitzung kündigte Becher eine Bürgerinformations-Veranstaltung mit neuen Kenntnissen für Ende September oder Anfang Oktober an. Danach werde sich im Hauptausschuss die Kommunalpolitik mit der Angelegenheit befassen.
„Es ist noch nichts unterschrieben, es ist noch unklar, ob und wie viele Räume wir anmieten“, betonte der Beigeordnete und bezweifelte, dass in dem alten Hotel 70 Menschen untergebracht werden können. Bei einer Belegung der laut Bauamt 27 Zimmer mit jeweils zwei Personen komme man dieser Zahl aber schon nahe, wendete die Bürgerin aus Werfen ein. Bürgermeisterin Alexandra Gauß sicherte zu, auch mit Aushängen im Ort zu der Bürgerinformation einzuladen.