Windeck – „Ohne den Weg hätten wir ein echtes Problem gehabt“, sagt Dieter Steinhauf. Er sieht sich bestätigt in seiner Einschätzung: Gäbe es den neuen Waldweg nicht, wäre das Fällen der von Borkenkäfern befallenen Fichten am Altwindecker Burgberg extrem schwierig geworden. Die Abfuhr von mindestens 500 Festmetern Holz wäre schon gar nicht möglich gewesen, betont er, und Johannes Salz bestätigt diese Aussage.
Weg wird wieder hergerichtet
Der Weg, über den auch der Natursteig Sieg verläuft, ist derzeit kaum begehbar. Die Holzerntemaschinen haben tiefe Spuren im Schlamm hinterlassen. Rechts und links des Weges türmen sich noch große und kleine Stämme. Für Wanderer ist derzeit eine Umleitung ausgeschildert.
Im Anschluss an die Waldarbeiten werde der Weg aber wieder hergerichtet und auch wieder freigegeben, versichert Salz. Er war der Vorsitzende des Flurbereinigungsverfahrens Windeck II, das in den 70er Jahren begann und als dessen letzte Maßnahme schließlich im Jahr 2015 dieser Weg gebaut wurde. Für die Wiederherstellung sei noch Geld da, versichert er.
Vor sechs Jahren, im Sommer 2015, hatte der Plan, den rund 500 Meter langen Waldweg am Burgberg zu bauen, die Bewohner des Dorfs Altwindeck in zwei Lager gespalten. Befürworter und Gegner des Wegebaus diskutierten heftig und über Wochen hinweg, aufgeheizt von Unterstützern von außerhalb. Fernsehteams kamen ins Tal unterhalb der Burgruine, um Bilder und O-Töne zu dem konfliktreichen Thema einzufangen. Im Herbst rückten Waldarbeiter und später Wegebauer an.
Er habe damals nicht an den Borkenkäfer gedacht, erinnert sich Steinhauf, neben der normalen Holzernte „eher an Sturmschäden,“ räumt er ein. Aber schon für die routinemäßigen Waldarbeiten seien Probleme absehbar gewesen.
Die Grundstücke oberhalb des Museumsdorfes seien faktisch nicht für Maschinen erreichbar gewesen. Dass das aber gewährleistet sein musste, sei Bestandteil des Flurbereinigungsverfahrens gewesen und sei zudem den Eigentümern auch zugesagt worden.
Um den Eingriff am Burgberg auszugleichen, hatte die Kölner Bezirksregierung seinerzeit berichtet, dass 4500 junge Buchen gepflanzt und Fichtenbestände in Laubbaum umgewandelt worden seien. Dieter Steinhaufs Hoffnung, dass der neue Weg sich schon in wenigen Jahren in die Natur eingepasst haben würde, schien aufzugehen – bis der Borkenkäfer zuschlug.