Zum zehnten Mal ist die Halle kabelmetal in Schladern der Veranstaltungsort für die Artlokal.
ArtlokalKünstler zeigen Vielfalt der Ideen in Windeck
Unerschöpflich ist der Ideenreichtum, den Kunstschaffende aus der Region und aus Gegenden darüber hinaus zur Artlokal präsentierten, die zum zehnten Mal an drei Tagen im Kulturzentrum Kabelmetal in Schladern stattfand. Marc Kirschvink, selbst Künstler, ist als Ausrichter von Kunstmessen und Kunstveranstaltungen ein Kenner der Szene. 37 Ausstellerinnen und Aussteller folgten seiner Einladung und nutzten das Forum, um ihre Malereien, Zeichnungen, Collagen, Fotografien und Skulpturen zu zeigen. Vier weitere Künstler ihrer Galerie präsentierte Luzia Sassen.
Pariser Eiffelturm und Berliner Reichstag werden Symbole der Freundschaft
Der Aachener Andreas Herrmann beschäftigte sich schon in der Kindheit mit Fotografie, studierte Architektur und Kunst und führt in seinen Werken das Wissen aus diesen Sparten zusammen. Auf dem Peloponnes in Griechenland fotografierte er eine rostige, ausrangierte Lokomotive, das Grün der Umgebung änderte er in Grautöne, was den Zahn der Zeit deutlich hervortreten lässt. Panoramaaufnahmen vom Pariser Eiffelturm und vom Berliner Reichstagsgebäude verwob er zum Sinnbild der Freundschaft beider Länder.
Zerbrechlich wirken die Fantasiegeschöpfe, die Ilona Linke aus Köln aus Restmaterialien zum Schweben oder Fliegen bringt. An ihrem „Fänger“ flattert ein Netz aus feinem Metall, so federleicht wie Gaze. Der älteste Teilnehmer, der 83 Jahre alte Sigurd Freiberg aus Much, hat Mathematik und Informatik studiert und widmet sich nach dem Berufsleben der Digitaltechnik.
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„Der Reiz liegt darin, dass man alles machen kann, was man sich vorstellt, nur die Mittel muss man beherrschen, und das bringe ich aus dem Beruf mit“, erzählt er. Aus Hunderten Punkten entstehen seine Balletttänzerinnen. „Zauberspiegel“ nennt er seine kaleidoskopartigen Bilder.
Völlig anderer Natur ist die quadratische Anordnung der Sammeltassensammlung in Öl auf Leinwand von Marie-Luise Dederichs aus Köln. Wie für diese hat sie ein Faible für Insekten. Jedes Tassenset bekommt von einem solchen Gesellschaft. Die Reihe nennt sie „Die letzten ihrer Art“, denn sowohl Sammeltassen als auch Insekten werden weniger.
Windeckerin malt auch mit Farbe aus dem Rotkohl
Farbspiele sind die Porträts von Zonia Szysler. Moderne, ebenso wie Frauen in traditioneller Kleidung, ziehen im farblichen Feuer die Blicke an. Wie antike Skulpturen wirken die grauen, männlichen Wesen auf den Bildern von Salvatore Oliverio aus Altenkirchen. Sie sind so vollkommen wie unvollkommen, weil immer ein Körperteil fehlt oder ausgeblendet ist. In atemberaubender Schönheit erheben sie sich aus Bruchstücken einer Mauer.
Mit Erden, Kohle und anderen natürlichen Farbstoffen malt Jaqueline Monjeamb-Schulte aus Windeck. Ein Porträt von Josef Beuys ist aus Farbe von Astern und Rosen gemalt, der Künstler hat zarte Konturen, wirkt durchscheinend. Ein Paar ist aus Pflanzenfarbe vom Rotkohl entstanden. Das Bild heißt „Vergänglichkeit“. Wie die Beziehung ist auch die Farbe vergänglich.
Katharina R. Hake, die aus Köln mit Baby zur Artlokal kam, nutzt ebenfalls natürliche Materialien. Lässt beispielsweise aus Blüten Bilder entstehen, die sie mit Wachs konserviert. Kraftvolle Ansichten malt sie mit Softpastellkreiden, die erst in vielen Schichten in einem langen Prozess ihre anziehende Leuchtkraft in saftigen Farben entfalten.
37 Künstlerinnen und Künstler stellen in Windeck aus
Monika Arns-Müller, Hans-Gerd Bermel, Marlies Dillmann, Rainer Grotzki, Antje zu Grünenbach, Angela Haake-Weiler, Frank Henning, Gabi Jahn, Manfred Kempen, Marc Kirschvink, Sevda Koch, Birgit Leinemann, Stefanie Lenartz, Gabriel Marl, Sigrid Mirus, Kristina Mörsch, Christine Moser, Adria Moura, Eveline Mürlebach, Johannes Naumann, Barbara Niesen, Erika Potratz, Manuela Prinz, Evelyn Sauer, Frank Schaal, Peter Schmidt, Klaus Staneck, Christina Stoschus-Schumann, Manfred Wendel und die Galerie Luzia Sassen mit Jenny Bartsch, Sidika Kordes, Leif-Erik Voss und Francoise Wattré.