Programmierbare Legosteine und allerlei Technik kamen bei der zehnten Roboternacht zum Einsatz.
Möglichst Fehlerfrei muss ein kniffliger Parcours durchlaufen werden – inklusive Disney-Film-Handlung.
Die nächste Roboternacht im kommenden Jahr ist schon in Planung.
Sankt Augustin – Gefährlich lila, flabberig und tentakelig lauern sie im Becken, die giftigen Feuerquallen. Nicht die einzige Gefahr für Clownfisch Marlin und die putzige Dorie: Ein Hai, ein Korallenriff und nicht zuletzt Darla, die böse Fischmörderin, warten auf der langen Reise bis nach Sydney.
Klingt wie die Geschichte aus dem Animationsfilm „Findet Nemo“? Richtig – und auch wieder nicht. Denn auf der Suche nach dem kleinen, vorwitzigen, orange-weißen Fisch sind diesmal Roboter aus Legosteinen, das endlose Meer mit all seinen Gefahren und Überraschungen ist untergebracht in rechteckigen Becken aus blauer Plastikfolie, die Tentakel der Feuerquallen bestehen aus Krepppapier.
Programmierbare Legosteine zur Rettung
Die Rettung aber ist echt: Sie ist Aufgabe für die 20 Teams der 24-Stunden-Roboternacht an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. 75 Schülerinnen und Schüler der Stufen 5 bis 13 aus der Region haben sich eingefunden, erstmals sind auch Ehemalige dabei, die sich der Herausforderung stellen.
Was sie erwartet, wissen die jungen Technikfreaks nicht, als sie zur Hochschule nach Sankt Augustin kommen, bepackt mit Rucksäcken und Lego-Mindstorm-Technik. Programmierbare Legosteine sind das, Elektromotoren, Sensoren, Zahnräder und weitere Technik-Teile, mit denen Roboter konstruiert und programmiert werden können. Die Aufgabe „Findet Nemo - Taucht ab und befreit uns“ wird ihnen erst am Abend gestellt, die ganze Nacht haben sie dann Zeit, in der Hochschule ihre Roboter dem Parcours entsprechend zu programmieren.
Möglichst fehlerfrei durch den Parcours
Die mitgebrachten Schlafsäcke werden kaum genutzt; es wird gefrickelt, gebastelt und überlegt. Am nächsten Tag um 12 Uhr ist Abgabe der Roboter, eine Stunde später beginnt der Wettkampf.
Möglichst fehlerfrei muss der Parcours durchlaufen werden, den 23 Studierende der Studiengänge Elektrotechnik, Maschinenbau und Technikjournalismus unter der Leitung von Dr. Irene Rothe entwickelt haben. Drei Wochen dauerte die Organisation der zehnten Sankt Augustiner Roboternacht, auch die vier Wettkampftische bauten die Studierenden extra für die Veranstaltung.
Nächste Roboternacht am 19. Juni 2020
Die Arbeit mit den Lego-Mindstorm-Robotern sei für die Teilnehmer besonders lehrreich, findet Rothe. Die Professorin für Mathematik und Informatik hatte den Wettkampf vor zehn Jahren ins Leben gerufen. „Fehler in der Programmierung werden sofort sichtbar, wodurch das Lernen aus den eigenen Fehlern möglich wird“, sagt die Projektleiterin. Verknüpft mit einem kniffligen Abenteuer wie „Findet Nemo“ wird daraus ein echter Spaß, der für rote Ohren und rauchende Köpfe sorgte.
Drei Sieger in drei Kategorien wurden ausgezeichnet: „Fyounik“ mit 155 Punkten, die „Legenden von Möp“ mit 210 Punkten und „Maze-Runner“ mit 220 Punkten. Die nächste Roboternacht ist schon in Planung, sie soll am 19. Juni 2020 stattfinden.