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Einzug in den BundestagSo stehen die Chancen der Kandidaten aus dem Rhein-Erft-Kreis

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Reichstagsgebäude Berlin dpa

Wer zieht in den Bundestag ein? 

Rhein-Erft-Kreis – Wie viele Bundestagskandidaten werden den Kreis nach der Wahl am Sonntag in Berlin vertreten? Die Chancen stehen hoch, dass es mehr sein werden als die beiden Direktkandidaten, die in den Wahlkreisen 91 (Bedburg, Bergheim, Elsdorf, Frechen, Hürth, Kerpen und Pulheim) und 92 (Brühl, Erftstadt, Wesseling und der Kreis Euskirchen) antreten.

So liegt ein Einzug von SPD-Kandidatin Dagmar Andres aus Erftstadt in den Bundestag mit dem NRW-Listenplatz 19 ihrer Partei durchaus im Rahmen der Möglichkeiten. „Wenn die SPD bei den Zweitstimmen 22 Prozent erreicht, müsste das klappen“, hofft SPD-Kreisvorsitzender Daniel Dobbelstein.

Aaron Spielmanns muss auf Gewinn des Direktmandats hoffen

Der Bedburger Aaron Spielmanns wiederum muss ganz auf den Gewinn des Direktmandats hoffen. Da jedoch ist Dobbelstein guter Dinge, obwohl der 23-jährige Spielmanns gegen Platzhirsch und Amtsinhaber Georg Kippels, ebenfalls aus Bedburg, antritt. „Aaron Spielmanns muss nicht den Rückstand der Partei auf die CDU aufholen“, sagt Dobbelstein mit Blick auf die derzeit guten Umfragewerte der SPD. Bei den vergangenen Wahlen habe genau dies dem SPD-Kandidaten die Chance verhagelt.

Bei der CDU hat Kippels zwar mit Rang 29 nicht den schlechtesten Listenplatz, die Umfragewerte sind für die CDU jedoch nicht so gut, dass darauf Hoffnungen gut gedeihen könnten. „Schon 2017 hat die Liste nur bis Platz fünf oder sechs gezogen“, sagt Kippels, der sich gar nicht an Rechenmodelle wagen will. „Ich schaue mir einfach das Ergebnis an.“ Sein Kollege aus Weilerswist, der Bundestagsabgeordnete Detlef Seif, schielt gar nicht auf seinen noch etwas schlechteren Platz 43. „Ich will das Direktmandat holen.“

So stehen die Chancen der Grünen, Linken, FDP und AfD

Bei den Grünen sind die Direktkandidaten Rüdiger Warnecke (Wahlkreis 91) und Marion Sand (Wahlkreis 92) nicht per Listenplatz abgesichert, aus dem Kreis steht Regina Kaiser mit Platz 51 noch am besten auf der Liste. Warnecke sieht sich mit seiner Haltung zu einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft „wohl manchmal etwas zu nah an der Wirtschaft“, als dass ihn die Landespartei aussichtsreich platziert hätte.

Bei der FDP dürfte der Bundestagsabgeordnete Markus Herbrand aus Schleiden erneut ins Parlament einziehen, wenn die Partei die Fünf-Prozent-Hürde knackt – er besetzt Listenplatz zwölf. Stefan Westerschulze aus Kerpen wiederum dürfte mit seinem Platz 30 erst dann nach Berlin, wenn es durch Überhang- und Ausgleichsmandate einen Bundestag mit rund 840 Abgeordneten gibt. „Das ist wenig realistisch“, sagt er.

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Wenig Chancen, über die Liste erfolgreich zu sein, hat auch Stefan Söhngen aus Brühl, der für Die Linke im Wahlkreis 92 direkt antritt und auf Listenplatz 16 steht. Da müssten die Linken schon ein zweistelliges Ergebnis einfahren.

Für die AfD belegt Rüdiger Lucassen, der im Wahlkreis 92 antritt, den NRW-Listenplatz Nummer eins. Schafft die Partei den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde, wäre er sicher im nächsten Bundestag vertreten.