Der Freundeskreis der Abtei um Ex-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers hat ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt.
ProgrammZum 1000-jährigen Jubiläum der Abtei Brauweiler gibt es 320 Veranstaltungen und Führungen
Konzerte mit Weltstars, Ausstellungen mit seltenen Werken, Vorträge zu gesellschaftlich relevanten Themen: Zum 1000-jährigen Bestehen der Abtei hat der Freundeskreis Abtei Brauweiler (FAB) ein umfangreiches und abwechslungsreiches Programm zusammengestellt.
Das Jahresprogramm und die Highlights, die Besucherinnen und Besucher im ersten Quartal erwarten, stellten am Dienstagvormittag im Mathildensaal Michael Utz, Vorsitzender des Künstlerischen Beirats des Freundeskreises und Kantor der Abteigemeinden, Pfarrer Peter Cryan der katholischen Kirchengemeinde Brauweiler, Dr. Jürgen Rüttgers, Vorstandsvorsitzender des FAB, und Dr. Corinna Franz, Dezernentin für Kultur und Landschaftliche Kulturpflege des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), vor.
Besuch von Bernhard von Clairvaux wurde genauestens datiert
Den Auftakt ins Jubiläumsjahr macht am Donnerstag, 11. Januar, 19 Uhr, ein Vortrag von Dr. Gregor Patt über Bernhard von Clairvaux. Der Zisterziensermönch besuchte die Abtei im Januar 1147 während einer Kreuzzugspredigt. Zwar war es nur eine „Stippvisite“, dafür aber eine nachhaltig bedeutsame.
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Denn Bernhard von Clairvaux war der einzige mittelalterliche Besucher der Abtei, dessen Aufenthalt genauestens datiert wurde. An dem Ort, an dem er eine Messe hielt, wurde wenig später die Bernhardskapelle gebaut. 1965 wurde seine Predigt sogar zum Motiv für ein Kirchenfenster.
Insbesondere das jüdische Leben in Deutschland und die Auseinandersetzung mit Antisemitismus in der Vergangenheit und heute, das Miteinander und Gegeneinander verschiedener Religionen, aber auch die Zukunft der Kirche lagen dem Freundeskreis bei der Zusammenstellung des Programms besonders am Herzen.
Daher sei wichtig, dass die Veranstaltungen am Anfang des Jahres lägen, sagte Jürgen Rüttgers. „Insgesamt haben wir 150 Veranstaltungen und 170 Führungen in der Abteikirche und den Räumlichkeiten des LVR“, erläuterte Kantor Michael Utz.
Wie ein roter Faden ziehen sich die Themen durch das Programm. So werden in der Posterausstellung „Gesichter und Geschichten – Jüdisches Leben in Deutschland“ des MiQua, LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln, die markanten Tief- und Höhepunkte der 1700 Jahre währenden deutsch-jüdischen Geschichte aufgegriffen. „Es ist eines der Leitthemen, das uns durch das Jahr begleiten wird“, sagte LVR-Dezernentin Corinna Franz. „Die Abtei ist ein Ort des Dialogs.“
Pfarrer Peter Cryan, der die Ausstellungen vorstellte, zitierte an dieser Stelle Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, die sagte: „Nicht-Wissen schafft Vorurteile“. Daher wolle der Freundeskreis durch Wissen Vorurteile beseitigen, wie der Pfarrer deutlich machte.
Die ehemals Verfluchten und Geschändeten sollen gewürdigt werden
Ausstellung und Mahnung zugleich ist die Präsentation seltener Exilkunst, die mit einer Vernissage am Freitag, 2. Februar, 19 Uhr, im Gierdensaal eröffnet wird. Die Werke stammen aus der Sammlung des Hürthers Thomas B. Schumann. Dem Freundeskreis geht es auch darum, „die seinerzeit Verfluchten und Geschändeten zu würdigen“. Die Ausstellung ist bis zum 7. April geöffnet.
Im weiteren Verlauf des Jahres ist darüber hinaus eine Sonderausstellung geplant, die sich mit einem Thema befasst, dem laut Freundeskreis bislang wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde: der klösterlichen Gelehrsamkeit der ehemaligen Benediktiner-Abtei Brauweiler. So soll es in der Ausstellung „Federkiel, Pergament und Buch“ auch um die Literatur der Klosterbibliothek gehen. Bis zum Ende der Klosterzeit war diese auf etwa 2200 Bände angewachsen.
Das Jubiläum der Abtei werde sich bald auch mit Schildern an den Ortsein- und -ausgängen zunächst in Brauweiler und in einem zweiten Schritt in der gesamten Stadt zeigen, wie Jürgen Rüttgers ankündigte.
Eine Übersicht der Termine sowie Informationen zu Tickets und Aktuellem finden Interessierte online auf der Internetseite der Abtei.