AboAbonnieren

RosenmontagZoch in Kerpen erhielt royalen Besuch aus den USA

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt drei Menschen hinter einer Bühnenabsperrung, die die Becher heben.

Jeck und international (v.l.): Prinz Timothy I., Prinzessin Barbara und Addy Muckes, der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Kerpen, hoben das Glas.

Aber auch in Buir und Türnich feierten die Jecken, zeigten ihre kreativen Kostüme und wurden sogar ein bisschen politisch.

Den wohl schönsten Tag der Session feierten die Kerpener in zahlreichen Orten mit Konfetti, Kamelle und Gästen aus Übersee. Denn das kleine Kerpener Festkomitee hatte durch eine Kontaktaufnahme über die Vereinigung Deutsch-Amerikanischer Karnevalsgesellschaften – oder auf Englisch „German-American Mardi Gras Association“ (Gamga) – den Karnevalsprinzen und die Prinzessin aus Las Vegas nach Kerpen zum Zoch geholt. „Deutscher Karneval ist der Wahnsinn!“, sagte Prinzessin Barbara auf Englisch.

Sie und Prinz Timothy I. waren durchaus eine kleine Sensation. Mehrfach posierten sie auf der Bühne vor dem Rathaus mit den Vertretern des Komitees und dem stellvertretenden Bürgermeister Addy Muckes. Natürlich gehörte es zur guten Karnevalstradition, dass sie mit ihm auch die Gläser hoben.

Kerpen: Mit 37 Gruppen und Wagen durch die Kolpingstadt

Dabei hatte der Zoch selbst auch einiges zu bieten: 37 Gruppen und Wagen fuhren laut Klaus Jahn, dem Ehrenvorsitzenden des Komitees, auf einer Strecke von vier Kilometern durch die Kolpingstadt. Das Spektakel hatte laut Jahn dieses Mal besonders viele Menschen angelockt, die ununterbrochen nach Kamelle riefen. Tatsächlich waren die Straßen am Zugweg so voll, dass kaum ein Durchkommen war, und bereits gegen 15 Uhr hatten die meisten Kinder ihre Beutelchen prall mit Süßigkeiten gefüllt.

Auch die kleineren Züge in den Orten außerhalb der Kernstadt ließen sich nicht lumpen: In Buir fuhren und liefen 16 Gruppen mit mehreren Wagen durch den Ort. Zum ersten Mal seit mehreren Jahren war auch die Buirer Hunnenhorde wieder mit dabei. „Was uns auch sehr wichtig war, dass wir mit einem verbesserten Sicherheitskonzept gestartet sind“, sagte Ortsvorsteher und 1. Vorsitzender der KG Löstige Buirer, Markus Frambach: „Wir haben mehr und erweitert den Zugweg abgesperrt.“

Die Buirer KG Los Buironeros hatten sich wie jedes Jahr als Knochenmenschen des „Día de los Muertos“ verkleidet und bereits angekündigt, in diesem Jahr zum ersten Mal eine „Nubbeline“ statt eines Nubbels verbrennen zu wollen.

Und sogar politisch wurde es in diesem Jahr bei den Buirern: Denn der FC Borussia Buir fuhr mit einem Märchenwagen vor unter dem Motto „Das Buirer Sportplatzmärchen – Happy End?“. Damit spielte der Verein auf die seit Jahren schwelende politische Diskussion um eine Erneuerung des Sportplatzes im Ort an.

Auch die Türnicher feierten ausgiebig. 18 Gruppen umfasste ihr Zoch, der an der Erfthalle endete und an dem sich vor allem die Kleinsten erfreuten. Kreativ waren auch die Kostüme: Ob als holländische Milchmagd in Türnich, als „Blühende Fantasie“, wie die „Cupcakes“ aus Buir oder als verwunschene Fantasie-Waldwesen in Kerpen: Überall feierten die Jecke den Höhepunkt der Session.