70 Jahre wird die Realschule in diesem Schuljahr. Die ehemalige Mädchenrealschule hat sich in sieben Jahrzehnten deutlich gewandelt.
JubiläumWie sich die Kerpener Realschule Mater Salvatoris in 70 Jahren verändert hat
Die Realschule Mater Salvatoris feiert ihr 70-jähriges Bestehen. Die große Feier wird zwar erst im Rahmen des Sommerfestes im Juni stattfinden, aber schon jetzt wirft das Jubiläum seine Schatten voraus. Im April 1954 wurde die Schule den Salvatorianerinnen übergeben. Eine Schülerin der ersten Stunde lebt noch heute im Kloster. Gerlinde Burkhardt kam damals als Quereinsteigerin nach Horrem, da ihr Vater der erste Hausmeister der Schule und des Klosters wurde. Schwester Bonita, so ihr Ordensname, erinnert sich: „Wir kamen am 26. April 1954 an und mussten noch Möbel im Internat auspacken, damit am 27. April der Betrieb aufgenommen werden konnte.“
Nach der Gründung der Bundesrepublik suchten die Schwestern einen neuen Sitz für ihr Provinzial in der Nähe der neuen Bundeshauptstadt. Der damalige Kölner Erzbischof Kardinal Frings bot den Schwestern das große Gelände in Horrem an. Die Bedingung war, dass sie eine höhere Schule für Mädchen aufbauen sollten. Die Realschule genoss rasch hohes Ansehen. Die Zahl der Schülerinnen stieg und die Gebäude wurde stetig erweitert.
In Horrem gibt es heute digitale Tafeln, Technik- und Chemieräume
Vor allem unter der Leitung von Schwester Andrea Nitsch von 1967 bis 1991 gewann die Schule überregionale Bedeutung. Neben dem Internat gründete sie die Tagesstätte als eine Form der Übermittagsbetreuung. Diese war damals noch weitgehend unbekannt, sollte sich aber als zukunftsfähig erweisen. 1991 übernahm Helga Vorwerk die Schulleitung. Bis dahin wurde der Schulbetrieb hauptsächlich von Ordensschwestern bestimmt.
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Seit 2012 leitet Dr. Herbert Kolewa als Nachfolger von Rolf Fischer die Schule. In diese Zeit fallen wichtige Modernisierungsschritte, die die Impulse von Helga Vorwerk und den Schwestern aufgriffen. 2012 wurde die Salvatorhalle eingeweiht, die die alte Gymnastikhalle ersetzte. „Die alte Halle wurde in einen Technik- und Werkraum umgestaltet“, berichtet Kolewa. Des Weiteren entstanden drei neue Klassenräume, die mit digitalen Tafeln ausgestattet sind, die Schule erhielt ihre eigene Schulcloud, um Aufgaben einzustellen und zu kontrollieren, das WLAN wurde erweitert und alle Klassenräume haben nun einen Beamer. Vor kurzem wurde auch der neue Chemieraum offiziell eingeweiht.
Die einstige Mädchenrealschule nimmt heute auch Jungen auf
Einen Schritt in Richtung Zukunftsorientierung stellt auch die Aufnahme von Jungen dar. „Auf bewährten Wegen Neues wagen“ war das Motto, mit dem die 60 Jahre währende Tradition der reinen Mädchenschule gebrochen wurde. „2016 gab es die ersten Jungenklassen. Seitdem wird das Lernangebot der Schule in Bi-Edukation weitergeführt. In den Differenzierungskursen sind zwar manchmal Mädchen und Jungen, da es anders nicht möglich ist, aber in den Klassen sind die Schülerinnen und Schüler getrennt“, berichtet der Schulleiter.
Eine weitere Besonderheit der Realschule ist der Musikschwerpunkt. „In der fünften und sechsten Klasse können die Kinder in die Musikklasse gehen und danach kann das Fach Musik als Hauptfach gewählt werden. In Zukunft werden wir auch ein eigenes Tonstudio haben“, sagt Konrektorin Angela Krüger. Alle Investitionen wurden durch die Unterstützung des Erzbistum Köln und der Walter-und-Marga-Boll-Stiftung ermöglicht.