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Städtische FinanzenCDU-Politiker macht klar: „Kerpen ist nicht Taka-Tuka-Land“

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Der CDU-Fraktionsvorsitzende Klaus Ripp hat kein Verständnis dafür, dass andere Fraktionen Anträge gestellt haben, um andere Akzente bei der Gestaltung der Kolpingstadt zu setzen.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Klaus Ripp hat kein Verständnis dafür, dass andere Fraktionen Anträge gestellt haben, um andere Akzente bei der Gestaltung der Kolpingstadt zu setzen.

Klaus Ripp wirft anderen Fraktionen vor, sie verstünden nicht, dass Kerpen sparen müsse. Stattdessen stellten sie Anträge für Projekte in Millionenhöhe.

Die CDU im Kerpener Stadtrat übt scharfe Kritik an anderen Fraktionen. Sie wirft ihnen vor, sie würden die finanzielle Notlage der Kolpingstadt verkennen. Anders sei es nicht zu erklären, so der Fraktionsvorsitzende Klaus Ripp, dass sie rund 50 Anträge zum Haushalt gestellt hätten, die das Defizit weiter erhöhen würden. Man komme aus dem Staunen nicht mehr heraus: „Da werden Mehrausgaben in Millionenhöhe beantragt. Das ist zwar teilweise wünschenswert, aber in der aktuellen finanziellen Situation einfach nicht mehr nachvollziehbar. Kerpen ist kein Taka-Tuka-Land!“

Lächelnd trägt die Schauspielerin Inger Nilsson in einem Film von 1968 als Pippi Langstrumpf an einem kalten Wintertag ihr Äffchen Herr Nilsson auf der Schulter spazieren.

Pippi Langstrumpf, hier allerdings nicht im Taka-Tuka-Land. Da ist es wärmer.

Der Name Taka-Tuka-Land ist eine Anlehnung an den Ort Larantuka, wo im 16. und 17. Jahrhundert viele Deserteure des portugiesischen Kolonialreichs ein freies Leben führten. Er taucht auch in der Verfilmung eines Kinderbuchs von Astrid Lindgren auf. „Pippi in Taka-Tuka-Land“ kam 1970 in die Kinos.

Als Beispiele nennt Ripp Forderungen nach einer Hundespielwiese, einer roten Bank als Zeichen gegen häusliche Gewalt und ein Bilderbuchpfad. In Türnich solle ein Bewegungsparcours gebaut werden.

CDU hat einstimmig beschlossen, keine Mehrausgaben zu beantragen

Zudem solle die Verwaltung laut Ripp viele neue Konzepte erstellen, deren Nutzen er und die CDU bezweifeln: „Alle Schulen brauchen jetzt unbedingt Trinkwasserbrunnen. Und das alles auf Kosten des Steuerzahlers. All diese Maßnahmen können gerne umgesetzt werden, wenn engagierte Menschen oder Sponsoren Einrichtung und Folgekosten übernehmen und die Stadt damit nicht belastet wird“, so Ripp. Auch mit Blick auf die Kommunalwahl im September dürften die Fraktionen nicht der Versuchung verfallen, „diese mit nicht finanzierbaren Wahlgeschenken zu bestreiten“.

Die CDU-Fraktion dagegen habe einstimmig beschlossen, keine Mehrausgaben zu beantragen, so wünschenswert auch manche Sachen sind. Einzige Ausnahme sei der Sportplatz in Buir, der schon beschlossen war und der durch den Verkauf des alten Geländes als Baugrundstücke refinanziert werden könne, wenn zwischen Stadt und Verein eine tragbare und finanziell vertretbare Lösung gefunden wird.  Auch im Personalbereich müssten Standards gesenkt werden. Nicht jede Aufgabe ist laut Ripp zwingend notwendig und muss weiter verfolgt werden.

Die Politik müsse endlich lernen, dass nicht alles Wünschenswerte zu Lasten der Steuerzahler gemacht werden kann. Dies sei der klare Auftrag an die Politik aus der Bürgerversammlung in der vorigen Woche gewesen. Darin hatte die Stadt über die veränderte Berechnung zur Erhebung der Grundsteuer B informiert, die viele Bürgerinnen und Bürger erheblich belasten. Mehr als 500 Kerpener waren in die Jahnhalle gekommen. Ab 2026 plant die Stadt zudem weitere Steuererhöhungen.