Hürth – Ein ungewohntes Bild bot sich in den vergangenen Tagen am Einkaufszentrum Hürth-Park. Vor dem Eingang zum Impfzentrum des Rhein-Erft-Kreises in den Räumen des ehemaligen Real-Markts bildeten sich lange Warteschlangen, die zeitweise um das Einkaufszentrum herum bis in die Parkhäuser reichten. Impflinge mussten mitunter lange auf den schützenden Pikser warten.
Das war die Begleiterscheinung einer eigentlich guten Nachricht: Denn es stand deutlich mehr Impfstoff zur Verfügung als gewöhnlich. „Es ist am vergangenen Wochenende zu längeren Wartezeiten gekommen“, räumt Marco Johnen, Sprecher der Kreisverwaltung, ein. „Das Impfzentrum hat an der Grenze der Auslastung gearbeitet.“ Jeweils 3000 Menschen seien am Samstag und Sonntag gegen das Coronavirus geimpft worden.
Rhein-Erft: Öffnungszeiten des Impfzentrums ausgedehnt
Auch in den Tagen davor war die Auslastung hoch. „Wir haben deshalb die Öffnungszeiten in den vergangenen zwei Wochen erweitert und von 8 bis 22 Uhr durchgeimpft“, sagt Thomas Klapper, der organisatorische Leiter des von den Johannitern betriebenen Impfzentrums. Zum Vergleich: Am Montag und Dienstag dieser Woche gab es nach Angaben der Kreisverwaltung jeweils 1000 Impftermine weniger. „Dies liegt an den geringeren Impfstofflieferungen im Vergleich zu den Vorwochen“, so Kreissprecher Johnen.
Bei mehreren Tausend Impfungen am Tag seien Wartezeiten kaum zu vermeiden. Johnen: „Hinzu kam, dass die Termindisziplin der Besucherinnen und Besucher am Wochenende nicht ganz so ausgeprägt war.“ Das bedeutet aber nicht unbedingt, dass die Impflinge zu spät gekommen wären. Viele kommen auch deutlich vor dem vereinbarten Termin. „Gerade ältere Menschen sind sicherheitshalber schon mal eine Stunde früher da“, weiß Thomas Klapper von den Johannitern. „Das ist gerade bei schönem Wetter so. Dann hat man auch mal Staus.“
Hürth: Einige Impflinge haben Unterlagen nicht vollständig dabei
Zu Wartezeiten führt nach Aussage des Organisationsleiters auch, dass einige Impflinge die Unterlagen nicht vollständig dabei hätten. Dann müsse etwa der Anamnesebogen mit den Helferinnen und Helfern vor Ort ausgefüllt werden.
Auch wenn im Impfzentrum zeitweilig viele Menschen zusammenkommen – Angst vor Ansteckung müsse niemand haben. „Es gibt für das Impfzentrum ein vom Gesundheitsamt genehmigtes und ständig fortentwickeltes Hygienekonzept, welches auch den Betrieb unter voller Auslastung berücksichtigt“, teilt Kreissprecher Johnen auf Anfrage mit. Dazu gehört auch eine leistungsstarke Lüftungsanlage, die, so Organisationschef Klapper, mit speziellen Filtern ausgestattet ist.
Wie voll es in den kommenden Tagen und Wochen im Impfzentrum wird, hänge von den gelieferten Impfstoffmenge ab. Johnen: „Nach einer Reduktion in dieser Woche wird die Auslastung tendenziell wieder ansteigen.“ Derzeit würden Personen ab Jahrgang 1949 und älter geimpft, weitere Jahrgänge seien bereits angeschrieben worden und könnten ab Ende der Woche ebenfalls Termine über die Kassenärztliche Vereinigung buchen. „Dazu kommen enge Kontaktpersonen von Schwangeren sowie von Pflegebedürftigen, Härtefallanträge und bestimmte Berufsgruppen, insbesondere Lehrkräfte und Erzieherinnen und Erzieher.“
Im Rhein-Erft-Kreis sind, Stand 19. April, 81.583 Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden, 28.580 haben die zweite Impfung erhalten.