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Klimaschutz in HürthLions Club will 1000 Bäume pflanzen

Lesezeit 3 Minuten
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1000 Bäume will der Lions Club pflanzen. Michael Schnichels (M.) gab Michael Schumacher (l.) und Jens Breuer Tipps. 

  1. Das Pflanzen von Bäumen zählt weltweit zu den wirksamen Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel.
  2. Der Lions Club will in Hürth aktiv werden und 1000 Bäume pflanzen.
  3. Dabei kommt es aber darauf an, die richtigen Baumarten zu wählen.

Hürth – „1000 Bäume für Hürth“ lautet das Ziel des neuen Langzeitprojektes „Lions grünt Hürth“. Aus Anlass der aktuellen Diskussion um den Klimawandel habe sich die Gruppe gegründet, schilderte Jens Breuer vom Lions Club.

Vieler Millionen Hektar Waldes bedürfe es, um das Erdklima günstig zu beeinflussen, habe er in einer Fachzeitschrift gelesen, in Hürth fange der Lions Club mit 1000 Bäumen an.

Im November pflanze man die ersten drei Bäume am Schwimmbad De Bütt. Jetzt gelte es, Ideen wie eine Storchenwiese umzusetzen, wo für Neugeborene Bäume gepflanzt werden könnten, Baumpaten für Bäume im öffentlichen Raum zu finden und einen Baumlehrpfad anzulegen.

Rotbuche, Eiche, Birke und Linden eignen sich

Zur Neuanpflanzung in der fruchtbaren Parabraunerde des Hürther Bodens empfahl Michael Schnichels dem Lions Club heimische Baumarten wie Rotbuche, Hainbuche, Esskastanie, Eiche, Feldahorn, Wildapfel, Sommer- und Winterlinde, Silberlinde, Birke und Walnuss. Aber auch weniger bekannte Baumarten würden passen und hiesigen Insekten Lebensräume bieten.

Hier nannte Schnichels den amerikanischen Amberbaum mit seiner schönen Herbstfärbung, die dürrebeständige Baumhasel, die japanische Baummagnolie, die Manna-Esche, Ginkgo, Tulpenbaum als Bienenweide oder den Faulbaum als Wirtsbaum für den Zitronenfalter. (otr)

Schul- und Kindergartenprojekte zum Baumpflanzen gehörten ebenso dazu wie Informationsveranstaltungen. Zur Vorstellung des Projektes hatte der Lions Club den Waldführer im Nationalpark Eifel, Michael Schnichels, in den Alt-Hürther Löhrerhof eingeladen.

Sachlich und unaufgeregt sprach Schnichels über den Zustand der Wälder im Nationalpark Eifel. Vor allem den Fichtenbestand hätten die trockenen Sommer erwischt, so ähnlich wie in vielen Teilen Deutschlands. Es sei nicht damit zu rechnen, dass der Fichtenbestand die nächsten zehn Jahre überstehe.

Die Fichte komme zwar in der Regel auch mit wenig Wasser aus, da „mickert sie eben so dahin“. Aber um sich gegen den Borkenkäfer zur Wehr zu setzen, brauche sie mehr Wasser. Der Borkenkäfer ersaufe nicht wie sonst im Harz der Fichte, wenn er sich zur Eiablage durch die Rinde zur Bastschicht vorfresse.

Rotbuche solle Fichte ersetzen

Nun werde die Fichte im Nationalpark Eifel sowieso nur geduldet, vielmehr strebe man die Rotbuche als eigentlichen Baumbestand an. Die Rotbuche habe ihren natürlichen Standort zwischen Frankreich und Polen. Unterpflanzungen der Fichten mit Rotbuchen hätten bereits großflächig stattgefunden.

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Das Sterben der Fichte betrachtete Schnichels als einen von vielen klimatischen, aber auch menschengemachten Prozessen in der Geschichte des Waldes. Die im Rheinland als Prusseboom, als Preußenbaum, bekannte Fichte habe ihren Namen durch ihre massenhafte Anpflanzung durch die Preußen bekommen, die den Kahlschlag der Buchen und Eichenwälder im Mittelalter beseitigen wollten, führte Schnicher aus. Die einst dichten Wälder der Region seien der Holzkohleerzeugung für die Eisenerzgewinnung zum Opfer gefallen, sagte Schnichels.