Hürth – „Die Corona-Krise hat auch uns sehr getroffen“, sagt Michael Schumacher, Leiter der Auftakt-Musikschule in Alt-Hürth. „Erst ging es ja noch mit Einzelunterricht weiter, aber dann war auch das nicht mehr möglich“, so der Musiklehrer. Seine Kollegen und er wollten sich jedoch nicht damit abfinden, dass es nun generell keinen Musikunterricht mehr für ihre rund 400 Schüler geben sollte. , erzählt der 48-Jährige.
„Es gab Kollegen, die bereits probiert hatten, online zu unterrichten.“ Im Team hätten sie dann überlegt, zumindest den Einzelunterricht im Online-Modus umzusetzen, um die Schüler gerade in diesen Zeiten nicht im Stich zu lassen. „Natürlich ist das nicht der gleiche Unterricht wie von Angesicht zu Angesicht, aber ein ganz vernünftiger Ersatz“, findet er.
Trotz Schwierigkeiten funktioniert es
Inzwischen sind die meisten Lehrer der Auftakt-Musikschule mit ihren Schülern immer wieder über Skype verbunden, einer Internet-Anwendung für Video-Anrufe. Beide – Lehrer und Schüler – sehen sich auf einem Bildschirm, vor sich haben sie ihre Noten. „Ich gestehe, dass ich bei meiner ersten Stunde eine gewisse Grundnervosität hatte, obwohl ich ein altes Zirkuspferd bin“, berichtet der Trompetenlehrer Michael Schumacher.
„Man merkt, dass auch die Schüler sehr fokussiert sind.“ Nicht immer ist die Übertragungsqualität gut genug, merkten die Beteiligten. Manchmal kommen die Sätze und Töne zeitverzögert an, manchmal ist das Bild wackelig und der Ton knackt. Anweisungen wie dynamischer oder ruhiger zu spielen gibt es im Nachgang. „Doch im Großen und Ganzen können Lehrer und Schüler zusammen üben“, so Schumacher.
Eltern sehen Angebot positiv
Das findet auch sein Trompeten-Schüler Mike Pesch. „Dass es jetzt so weitergeht ist super“, sagt der 17-Jährige. Seit acht Jahren nimmt er Unterricht. „Am Anfang war es schon eine Umstellung, aber auch eine Abwechslung“, so der Hürther. „Ich benutze für die Stunden mein Handy und musste anfangs ein bisschen schauen, wie ich es am besten positioniere. Jetzt klappt alles ziemlich gut und macht auch Spaß.“
Die meisten Eltern und Kinder stehen dem Online-Unterricht positiv gegenüber. „Es gibt aber auch Schüler, für die das nicht in Frage kommt. Das verstehen und respektieren wir“, ergänzt Schumacher. „Für uns ist es wichtig, einen Weg zu finden, den Betrieb aufrecht zu erhalten. Darin liegt auch die Chance, in Zukunft Online-Probestunden für Interessenten anzubieten.“